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Professor Paul Kintner von der Cornell University hat
ein Gerät vorgestellt, mit dem GPS-Empfangsgeräte
(1)
jedenfalls so manipuliert werden können, dass sie falsche
Positionsbestimmungen errechnen
(2).
Das
Software-GPS-Gerät der Cornell-Forscher kann GPS-Signale nicht nur
empfangen, sondern auch senden. Um ein Zielgerät anzugreifen, muss es
sich nur in der Nähe befinden. Es fängt damit an, einfach das
gewöhnliche Satellitensignal ohne Veränderung weiterzuleiten. Nach ein
paar Sekunden konzentriert sich der anzugreifende Empfänger dann auf
dieses Signal, weil es die klarste Quelle ist. Dann kann der
GPS-Trickser damit beginnen, die Übertragungen Schritt für Schritt zu
ändern, bis der GPS-Empfänger Positionsdaten und Zeitangaben ganz nach
Belieben des Angreifers ausspuckt. Klintner meint, dass der Angreifer
mit derart gefälschten GPS-Signalen inzwischen sogar das Stromnetz in
manchen Ländern lahm legen, für Stromspitzen sorgen und Generatoren
beschädigen könnte.
Das ist der Stoff für spannende Kriminalgeschichten, in denen Autos
mit GPS-basierten Navigationsgeräten in eine Falle oder an ein Kai
gelockt werden, wo sie dann unvermittelt ins Wasser fallen.
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Militärische Anwendungen verwenden Verschlüsselungen, so dass ein
GPS-Hack ausgeschlossen ist. Ich glaube jedoch nicht, dass das auch für
private Anwendungen möglich sein wird, weil es sich um zu viele handelt,
deren GPS-Kommunikation einzeln verschlüsselt werden müssten. Außerdem
sind diese meistens nur in Lage, die Positionsdaten zu empfangen. Sie
benötigen regelmäßig die Daten von 4 GPS-Satelliten, um ihren genauen
Ort und ihre Geschwindigkeit anhand der Laufzeit und präzisen Zeit
errechnen zu können.
Der GPS-Hack kann deshalb bei reinen Empfangsgeräten nur verhindert
werden, wenn sie mindestens 5 oder mehr Positionsdaten verarbeiten und
vergleichen. Dadurch könnte das Signal mit Falschmeldungen
herausgefiltert und ignoriert werden. Das ist gegenwärtig möglich, weil
sich 31 GPS-Satelliten im Umlauf befinden, so das sich immer mindestens
oberhalb des sichtbaren Horizonts befinden. Ihre Anzahl soll jedoch aus
Kostengründen auf 25 reduziert werden, so dass dann 5 verschiedene
Positionssignale nicht zur Verfügung stehen.
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