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November 2008 |
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falsche Newsletter-Formatierung |
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Wie bin ich daran gelangt? Durch den Fehler eines Newsletter-Versenders. E-Mails kennen drei Adressfelder, von denen zwei alle Adresseneingaben transportieren und das dritte eben nicht:
cc ist ein Relikt aus der analogen Bürotechnik, die noch Durchschriften kannte, die mit karbon-beschichteten Durchschlagpapieren erstellt wurden (auch "Blaupapier"), wobei die Papiere und das Durchschlagpapier gleichzeitig in die mechanische Schreibmaschine eingespannt wurden. Um mehrere Durchschläge zu bekommen, mussten die Papiere sehr dünn sein, weil alle weiteren Kopien von deutlich schlechterer Qualität waren. Im amerikanischen Sprachgebrauch handelte es sich dabei um Carbon Copies. Der Standard für das E-Mail-Format hat diese Tradition einfach aufgenommen und zeigt offen die Empfänger an, an die die Nachricht mit der Erwartung versandt wird, eine Reaktion zu erreichen, und die Kopieempfänger, die davon wissen sollen. Das soll die Adressaten häufig auch beeindrucken und unter Zugzwang setzen (auch die Kopieempfänger, denen signalisiert wird: Macht 'was, wenn der Adressat nicht oder nicht richtig reagiert!). Die Blind Carbon Copy - bcc - bleibt dem Empfänger verborgen. Das ist
gut für den Absender, der seinem Chef oder einem Vertrauten damit nur
bescheinigt, dass er tätig geworden ist. |
Eine sinnvolle Aufgabe hat bcc im Zusammenhang mit Newslettern. Mit ihnen werden Interessierte, die sich dazu bereit erklärt haben, mit standardisierten Nachrichten bedacht, ohne ihnen zu offenbaren, wer dieselbe Nachricht bekommen hat. In diesem Fall hat das nicht funktioniert und ich ziehe daraus mehrere Schlüsse:
Ein wirtschaftlich klug denkender Newsletter-Versender wird die
Adressen seiner Abonnenten allein aus Wettbewerbsgründen nicht
offenbaren. Hier ist ein Fehler passiert. |
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Cyberfahnder | |||||||||||||||||||
© Dieter Kochheim, 11.03.2018 |