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Cyberwar-Debatte bei TheEuropean |
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06.12.2010 |
Raoul Chiesa, Katz und Maus |
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Chiesa differenziert zwischen dem Cyberwar als zwischenstaatlichen
Konflikt und der Cybercrime, deren Bekämpfung der Strafverfolgung
obliegt. Ihre Grenzen verschwimmen jedoch, weil die Urheber eines
Angriffs immer weniger genau lokalisiert werden können |
07.12.2010 |
Toralv Dirro, Der heiße Draht |
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Fakt ist, dass sich eine Reihe von Staaten mit der Kriegsführung im
Internet befasst – und zwar sowohl mit der Verteidigung ihrer Netzwerke
und kritischen Infrastruktur als auch mit möglichen Angriffszenarien.
... Und dies ist wohl auch das wahrscheinlichste Szenario im Ernstfall:
Angriffe auf Computernetzwerke als eine weitere Kriegswaffe anstelle
eines reinen Cyberkriegs. |
19.12.2010 |
Manfred Messmer, Die Zeichen stehen auf Cyberwar |
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Kein Staat, kein Unternehmen, keine Rechtsordnung kann akzeptieren,
dass ein anarchistischer Schwarm von ein paar Tausend Usern sich auf
willkürlich ausgewählte Unternehmen, staatliche und private
Organisationen stürzt und deren Webseite – das heißt heutzutage deren
Geschäftstätigkeit – für Stunden oder gar Tage lahmlegt. ... Die Zeichen
stehen auf Cyberwar. |
09.01.2011 |
Myriam Dunn Cavelty, So wahrscheinlich wie die Sichtung
von E.T. |
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Aber das Verunstalten von Webseiten ist kein Cyberwar. DDoS-Attacken,
auch wenn Banken betroffen sind, sind kein Cyberwar. Das Ausspionieren
von Regierungsgeheimnissen oder der Klau von Wirtschaftsgeheimnissen
mithilfe von Computern ist kein Cyberwar. Elektronische Kriegsführung
ist nicht Cyberwar. Das Verbreiten von halb wahrer oder nicht wahrer
Information im Krieg ist kein Cyberwar. Nicht einmal die Sabotage einer
Industrieanlage mithilfe von ausgeklügelter Malware ist Cyberwar. |
23.01.2011 |
Sandro
Gaycken, Kabel-Gate |
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Dunn Cavelty hat mit allen drei zentralen Argumenten
Unrecht. Dennoch:
Eine Mahnung vor Cyberangst ist wichtig. Allerdings ist Cyberwar in
der einen oder anderen Form trotzdem wahrscheinlich. Stuxnet ist
immerhin ein erster Fall. Da die Schäden dazu ausnehmend hoch sein
können, besteht ein hohes Risiko. Eine differenzierte "Cybersorge“ hat
also doch einige Berechtigung. |
07.02.2011 |
Adam Palmer, Der mündige User |
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Im Sommer 2010 bewies Stuxnet eindrucksvoll, was Hacker heutzutage
ausrichten können. ... Die Spekulationen gingen schnell in Richtung
Cyberwar. Zu Unrecht, denn um einen Krieg handelt es sich streng
genommen auch nur dann, wenn ein Land ein anderes angreift. Da
IT-Landschaften mittlerweile die Achillesferse entwickelter Länder
darstellen, ist das Szenario allerdings nicht gänzlich unrealistisch. |
08.02.2011 |
Marco Gercke, Byte-Piraten |
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Zunächst einmal stellt sich die Frage, ob die Definition des Kriegs
im Kriegsvölkerrecht einer Novellierung bedarf, da sich die physischen
Auswirkungen von klassischen Konflikten unterscheiden. Darüber hinaus
bedarf es einer Auseinandersetzung mit den Konsequenzen der häufig
fehlenden Beweisbarkeit des Ursprungs eines Angriffs sowie den
Auswirkungen auf das Selbstverteidigungsrecht. Anders als beim Abschuss
einer Rakete lässt sich der Ursprung eines mittels Botnetzen
ausgeführten Angriffs häufig nicht zurückverfolgen. So waren an den
Angriffen auf Estland Berichten zufolge Computersysteme aus mehr als
hundert Ländern beteiligt. |
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06.12.2009 |
Paul B. Kurtz, Bericht zum Thema Virtuelle Kriminalität
2009. Virtueller Internetkrieg wird zur Wirklichkeit, McAfee |
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Die Grenze zwischen Internetkriminalität und Internetkrieg
verschwimmt heute immer mehr, weil manche Staaten kriminelle
Organisationen als nützliche Verbündete betrachten. |
17.12.2009 |
Stewart Baker, Shaun Waterman, George Ivanov, In the Crossfire. Critical Infrastructure in the Age of Cyber War, McAfee |
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600 Sicherheitsfachleute aus 14 Ländern berichten von
ständigen und zunehmenden Angriffen gegen Unternehmen, die Kritische
Infrastrukturen betreiben. Die Mehrzahl der Angriffe werden China
zugerechnet und ihr Ausmaß als kriegsähnlich beschrieben. |
15.03.2010 |
François Paget, Cybercrime and Hacktivism, McAfee
Labs |
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Zivile Kriminalität und staatliche Angriffe verwischen
sich dadurch, dass Hacktivisten immer häufiger im Auftrag oder im wohlverstandenen
Interesse von staatlichen Organisationen handeln. |
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Dieter Kochheim, Cybercrime und politisch motiviertes
Hacking. Über ein Whitepaper von François Paget von den McAfee Labs |
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Paget:
Der Cyberwar ist keine
Science-Fiction mehr. Viel wahrscheinlich ist es,
dass sich instabile Regime, Anti-westliche Staaten,
und Terroristen oder radikale Öko-Terroristen
der digitalen Kriminalität Kriegsführung zuwenden
werden. |
27.06.2010 |
Dieter Kochheim, Schwerpunkt: Cyberwar, Newsletter |
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Es lässt sich erwarten,
dass sich die Methoden im Cyberwar nicht besonders
von denen der Cybercrime unterscheiden werden,
so dass in seiner ersten unterschwelligen,
noch „Kalten Phase“ bevorzugt Hacking, DoSAngriffe,
Malware, Botnetze und das Social Engineering
zum Einsatz kommen. Sie dürften mit zunehmender
Eskalation um geheimdienstliche, terroristische
und militärische Methoden erweitert werden. |
10.09.2010 |
Air Force Doctrine Document 3-12, Cyberspace Operations, Lemay
Center |
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Am gefährlichsten ist die nationalstaatliche Bedrohung über den
Cyberspace, weil sie Ressourcen und Infrastrukturen sabotieren und
blockieren kann. Dazu gehört auch die Spionage, die von Gegnern und
traditionellen Verbündeten gegen die USA betrieben wird. Nationalstaaten
können solche Operationen selber durchführen oder Dritte damit
beauftragen, um ihre Ziele zu erreichen. |
02.02.2011 |
James A. Lewis,
Molotowcocktails im Internet |
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Es ist
nicht korrekt, alles gleich als 'Krieg' oder 'Angriff' zu bezeichnen,
was im Internet an schlechten Dingen passiert. |
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