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Oktober 2008
05.10.2008 persönliche Daten
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17 Millionen Stammkundendaten wurden 2006 der mobilen Tochter der Telekom entwendet. Die Datensätze umfassen den Namen und die Anschrift der Kunden und vereinzelt auch das Geburtsdatum und die E-Mail-Anschrift (1). Das Unvermeidbare folgte sofort (2). Der Datenschutzbeauftragte aus Schleswig-Holstein verlangt eine Verschärfung des Datenschutzes und befürchtet "ein Leck in der Übermittlung von Daten an Sicherheitsbehörden", die für Hackerangriffe missbraucht werden können.

Warum er die Bestandsdatenabfrage in den Vordergrund stellt und was das Eine, Datensicherheit im Unternehmen, und das Andere, staatsbürgerliche Mithilfe bei der Strafverfolgung, miteinander zu tun haben, verschließt sich dem denkenden Leser. Oder will er auf die ganz billige Tour Stimmung gegen die Bundesnetzagentur machen?

Die Grünen fordern den sofortigen Stopp der Vorratsdatenhaltung, was dieselbe Frage des verwirrten Lesers auslöst. Was bitte haben die peinliche Panne bei T-Mobile mit der Vorratsdatenhaltung zu tun?
 

 
Auf ein Statement warte ich noch und das beginnt mit den Worten: "Dieses Ereignis verlangt nach Neuwahlen!"

Im Ernst: 17 Millionen entwendete Kundendaten von T-Mobile offenbaren ein gigantisches Loch in der Konzernsicherheit des Unternehmens. Sie sind für Callcenter besonders dann interessant, wenn damit schmutzige Geschäfte unternommen werden sollen. Soweit auch E-Mail-Adressen und Geburtsdaten dabei sind, könnten auch andere werbende Unternehmen glasige Augen kriegen.

Die wirklich brisanten Daten sind hingegen allen Anschein nach nicht betroffen. Das wären vor allem die Bankverbindungen.

Das Ereignis zeigt, dass die Standards und Prozesse im Hinblick auf die Datensicherheit einer Prüfung und Vereinfachung bedürfen und dass sich die alte Binsenweisheit immer wieder bestätigt, dass die meisten Angriffe gegen die Datensicherheit von innen heraus erfolgen.
 

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(1) Alter Raub, neuer Skandal: 17 Millionen Telekom-Nummern entwendet, Heise online 04.10.2008

(2)  Jede zweite Rufnummer in den falschen Händen, Heise online 05.10.2008
 

 

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© Dieter Kochheim, 11.03.2018