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Oktober 2008
06.10.2008 Aberglauben
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Eine amerikanische Studie sieht die Ursache für Aberglauben und Verschwörungstheorien in der Machtlosigkeit der Betroffenen (1). In Experimenten mit gerasterten Bildern konnten sie zeigen, dass Menschen mit wenig Kontrollmöglichkeiten und wenig Macht deutlich häufiger in einem zufälligen Punktmuster etwas erkennen, was faktisch nicht vorhanden ist.

Ich bin skeptisch. Zwar meine ich auch, dass die Neigung zu übersinnlichen Erklärungen in dem Maße steigt, wie ich einem Ereignis oder einer Gefahr mit Hilf- und Machtlosigkeit gegenüber stehe. Bildung und stabile soziale Umgebungen würde ich hingegen nicht unterbewerten. Letztere bieten Geborgenheit und deshalb weniger Notwendigkeit, in allen möglichen Erscheinungen eine Gefahr und damit einen hintergründigen Plan vermuten zu müssen.
 

 
Bildung hilft, die Welt zu verstehen. Schon aus Märchen ist bekannt, dass etwas, das einen Namen hat, auch beherrschbar ist (Rumpelstilzchen). Bildung führt nicht nur dazu, einen Namen zu vergeben (das machen Schamanen auch), sondern die Art, das Verhalten und die Beherrschbarkeit von Gefahren zu verstehen.

Was bleibt, ist die echte Gefahr (Dieter Duhm: reale Angst im Gegensatz zur neurotischen Angst). Auf das Begreifbare kann ich mich einstellen und zur Not muss ich mich mit ihm Abfinden.
 

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(1) Doris Marszk, Machtlosigkeit - der Keim für Aberglauben und Verschwörungstheorien, Wissenschaft aktuell 06.10.2008
 

 

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© Dieter Kochheim, 11.03.2018