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Oktober 2008
23.10.2008 Malware
zurück zum Verweis zur nächsten Überschrift teure Placebo-Software: Scareware
 

 
Scareware sind angebliche Schutzprogramme, die den Nutzer mit falschen Virenmeldungen zum Kauf locken (1). Nach Schätzungen des spanische Antivirushersteller Panda Security sollen solche Programme seit Juni 2008 auf 30 Millionen Rechnern installiert worden sein. Ihre Hersteller nutzen dabei die verbreitete Angst vor Malware und Sicherheitsbedrohungen, indem sie dem Anwender eine angebliche Infektion seines Rechners mitteilen und ihm darauf teure Hilfe bei der Entfernung anbieten. Die gelieferten Programme sind bestenfalls wirkungslos und schlimmstenfalls enthalten sie ihrerseits Malware, mit der die Rechner der Käufer infiziert werden (Rogueware).

Ein mieses, aber lohnendes Geschäft: Bei durchschnittlich 50 Euro für jedes dieser Luftprogramme, ergibt sich ein Ertrag von 50 Millionen Euro für die Online-Kriminellen.
 

 
Den gefälschten Meldungen der Scharlatane und Hochstapler widmet sich jetzt auch Daniel Bachfeld (2) bei .

Zur Abhilfe empfehlen die Seiten dann einen kostenlosen Virenscanner ... Nach der Installation soll man zur Freischaltung freilich eine Lizenz erwerben. Andernfalls macht die Software regelmäßig mit nervenden Warndialogen darauf aufmerksam, dass der Rechner infiziert sei. Da sich die Software oft auch nicht auf normalem Wege über die Systemsteuerung deinstallieren lässt, geben einige Anwender schließlich nach und bezahlen den Kaufpreis für das aggressiv werbende Produkt.

29.11.2008: Microsoft hat beim jüngsten Update gegen die Scareware aufgerüstet (3).
 

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(1) Scareware - Der Handel mit falschen Schutzprogrammen boomt, tecchannel 17.10.2008
 

 
(2) Daniel Bachfeld, Scharlatane und Hochstapler. Zweifelhafte Antiviren-Produkte, Heise Security 25.10.2008

(3) Microsoft bereinigt 1 Million PCs von falscher Anti-Spyware, Heise Security 28.11.2008
 

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© Dieter Kochheim, 11.03.2018