Bislang
waren die Fachanwendungen der Strafverfolgung für SAP völlig
uninteressant. Die Marktaussichten scheinen sich jedoch geändert zu
haben.
"Die
Software deckt alle Phasen eines sicherheitsrelevanten Vorgangs ab - vom
Beginn der Untersuchung über deren weitergehende Bearbeitung und Analyse
bis hin zum Abschluss des Falls und dessen Nachbereitung", beschreibt
das Unternehmen sein neues Angebot.
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Das klingt vollmundig und nach gequirlten Abbauprodukten.
An den
Fachverfahren der Polizei und der Justiz haben sich schon ganz
andere Unternehmen verhoben. Die plakative Leistungsbeschreibung zielt
eher auf die polizeilichen Aufgaben und stellt die Gefahrenabwehr und
die strukturelle Kriminalitätsanalyse in den Vordergrund. Um allerdings
die fachlichen Anforderungen aufzunehmen, die hier erfüllt werden
müssen, kommt das selbstbewusste und musterhafte Softwareunternehmen
mindestens 8 Jahre zu spät.
Ich habe den ganz und gar bauchbetonten Eindruck, dass das
SAP-Marketing Software nicht als Reaktion auf reale
Kriminalitätsprozesse begreift, sondern die Kriminalität als
Anwendungsfälle, die sich der SAP-Philosophie unterwerfen müssen.
Wenn das so wäre, dann bleibt bitte bei eurer kaufmännischen
Buchhaltungs- und Strategiesoftware.
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