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Eine Studie
aus den USA zeigt den laxen Umgang mit unternehmensbezogenen Daten:
65
Prozent der Befragten sagten, sie hätten E-Mail-Listen mitgenommen, 45
Prozent wollten Geschäftsinformationen, 39 Prozent Kundendaten, 35
Prozent Arbeitnehmeraufzeichnungen und 16 Prozent finanzielle
Informationen nicht zurücklassen.
37
Prozent der Befragten waren entlassen worden, 38 Prozent hatten einen
neuen Job gefunden und 21 Prozent sind gegangen, weil sie einer
Kündigung zuvorkommen wollten. 61 Prozent nahmen Dokumente oder
Festplatten mit, 53 Prozent kopierten Daten auf DVDs und 42 Prozent auf
USB-Sticks. Immerhin 24 Prozent gaben an, dass sie nach Verlassen des
Arbeitgebers noch auf dessen Computernetzwerk zugreifen konnten.
(1)
In Deutschland gilt der schon alte Grundsatz, dass der Arbeitnehmer
alles nutzen darf, was er im Kopf hat. Er darf aber keine verkörperten
Informationen mitnehmen, wenn ihm das nicht ausdrücklich erlaubt wurde.
Das bedarf aber einer genauen Definition und Absprache darüber, was das
informative Werkzeug des einen und des anderen ist.
Will der Arbeitgeber auch die Nutzung von Wissen verhindern, muss er
mit dem Arbeitnehmer ein Konkurrenzverbot vereinbaren, das ihm Geld
kostet (Grundsätze:
§
90a Handelsgesetzbuch).
Im Silicon Valley gelten vielleicht andere Grundsätze. Der digitale
Arbeitsmensch wird nur zu monatelangen Projekten eingestellt und dann
trennt man sich. Dieses Prinzip kennt keine soziale Verantwortung des
Arbeitgebers und umgekehrt keine Loyalität des Arbeitnehmers. Und
ehrlich: Warum auch?
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Einem
Artikel zufolge wurde ein Studentenstreik an der New York University
schlicht dadurch gestoppt, dass die Universitätsleitung das Campus-WLAN
ausschalten und den Strom in den Studentenräumen abstellen ließ.
Hilflose Adepten des Internet-Zeitalters, die vielleicht nie in ihrem
Leben eine Streikzeitung gesehen haben und nur den elektronisch
vermittelten Protestzug kennen, stimmen bedenklich.
(2)
Schlechte Planung, schlechte Logistik ...
Das
Doppelzimmer sollte 149 Euro kosten. "Wir zahlen maximal 100 - sonst
gibt es eine miese Kritik im Internet", drohten zwei Touristen ganz
unverblümt an der Rezeption des "A&O-Hotels" in München.
(3)
Heute nennt man das eBayisierung
(4), früher
nannte man das Erpressung.
Klaus Schmeh berichtet in
über den
Geheimcode in der Wettervorhersage, in Todesnachrichten und
Zigarrenbestellungen.
(5)
Er setzt damit seine Berichterstattung über die Kryptologie fort.
Zuletzt schrieb er über
unlesbare Texte.
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(1)
Studie: Mit den Angestellten gehen auch die Daten, Heise online
27.02.2009
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(2)
Hal
Faber,
,
Heise online 01.03.2009
(3)
"Rabatt - oder miese Noten", Heise online 27.02.2009
(4)
Sorry eBay, aber Ihr habt die Bewertungspraxis populär gemacht!
(5)
Klaus Schmeh, Botschaften mit doppeltem Boden,
Telepolis 01.03.2009
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