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Wenn im
Zusammenhang mit technischen Komponenten von "Intelligenz" gesprochen
wird, ist das meistens falsch. Intelligenz im technologischen Sinne
meint, dass ein Gerät in der Lage ist, auf sich wandelnde Bedingungen
unterschiedlich und angemessen zu reagieren, dass es rechnerische
Kapazität hat und über Speicherfunktionen verfügt, die nicht nur
Variablen speichert, sondern auch Programmfunktionen. Schon jetzt
verfügen viele elektronische Geräte über ein mehr oder weniger komplexes
Betriebssystem, das Update-fähig ist. Das bedeutet, dass es nicht fest
verdrahtet ist, sondern auf flüchtigen und variablen Speichermedien
gespeichert ist. Speichermedien bergen jedoch die Gefahr, dass die auf
ihnen abgelegten Daten verändert, manipuliert und missbraucht werden
können.
Variable
Steuerfunktionen sind für die Entwickler der Steuerungsmechanismen ein
Glücksfall. Die Hardware stellt nur die wirksamen Schalter und
Mechanismen zur Verfügung und ihre Auslösung und Steuerung bleibt einem
Programm überlassen, das änderbar ist. Es kann sich wandelnden
Anforderungen anpassen, ihm können neue Sicherheitsfunktionen eingebaut
und Fehler können entfernt werden. Das ist praktisch.
Sicherheitsanfällige Geräte werden damit aber einer ständigen Gefahr
ausgesetzt, dass sie missbraucht oder einfach nur ausgeschaltet werden.
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Ein
Beispiel dafür beschreibt
: Eine
Forschergruppe hat die "intelligente" Steuerung für Stromnetze
untersucht (Smart-Grid),
die dafür sorgt, dass einerseits eine bedarfsgerechte Stromerzeugung
erfolgt und andererseits die Abnehmer die günstigsten Tarife deshalb
nutzen können, weil sie ihre Nachfrage zeitlich steuern
(1).
Das klingt vernünftig und ist es auch.
Nur haben die Forscher auch einen Wurm entwickelt, der sich von einem
Smart-Grid-Gerät zum nächsten verbreitet und in der Lage ist, die
Stromzufuhr zwischen ihnen abzuschalten.
Das ist ein gefundenes Fressen für Hacker, Saboteure und Erpresser.
Sicherheitssensible Technik braucht einen besonderen Schutz. Dieser
besteht zunächst in einem Konzept, das die Angriffspunkte beschreibt und
dann schließt.
Ein Teil dieses Konzepts muss meiner Meinung nach auch die Frage
umfassen, wie variabel ("intelligent") ein System überhaupt sein muss.
Unveränderbare Funktionen können darin fest verdrahtet werden und nur
die, die notwendige Änderungen erwarten lassen, müssen auf
Speichermedien vorgehalten werden. Ein solches Konzept bedarf aber einer
sehr genauen und deshalb teuren Planung.
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