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Symantec
hat eine Hitliste der gefährlichsten, weil infizierten Websites
zusammengestellt. Die gefährlichsten der Websites bringen es auf mehr
als 20.000 Schädlinge.
(1)
Fast die
Hälfte der Webseiten, die mit Schädlingen verseucht sind, behandeln
pornographische Inhalte. Schon "normale" Malware-Seiten sollen 23
verschiedene Schädlinge enthalten. Die Spitzenreiter penetrieren den
unachtsamen Besucher mit einem Gift-Cocktail, der sich schon nicht mehr
begreifen lässt.
Nach der Symantec-Studie
(2),
von der
berichtet, greifen die infizierten Seiten den Browser des Nutzers
bevorzugt direkt an. Es bedarf also keines Klicks, um sie zu starten.
Zwei Umstände beruhigen etwas:
Die schlimmsten Seiten sind englischsprachig und haben so seltsame
Namen, dass sie im deutschen Sprachraum wenig Attraktivität versprechen.
Die meisten Schadroutinen sind so alt, dass ein gut aktualisiertes
System keine Infiltration befürchten muss.
Richtig
gefährlich werden nicht diese Omnibus-Webseiten, die mit der Brechstange
arbeiten und deren Angriffe wahrscheinlich spätestens nach der
Infiltration kläglich scheitern. Angst machen mir die innovativen
Angreifer, die sich auf eingrenzbare Gruppen oder Einzelpersonen
konzentrieren, indem sie deren besonderen Gewohnheiten ausspähen und
missbrauchen.
Schau'n mer 'mal.
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Fast ein
Drittel aller Mitbürger streben eine häusliche Vernetzung an, um
Multimedia-Inhalte zu beziehen und in den eigenen vier Räumen zu
verteilen
(3).
Das hat
begonnen vor rund 20 Jahren mit den Telefonanlagen, sich vor knapp 10
Jahren mit den Flatrates fortgesetzt, die Familien und Kleingruppen
nutzten, und weitet sich jetzt ganz besonders auf Fernseh-Filme und
Chart-Musik aus.
In Bezug auf die Telekommunikation und das Internet hat sich dafür
der Begriff der Konvergenz eingebürgert. Eigentlich ist er falsch, weil
er "gleichartige Entwicklungen" beschreibt und mir ursprünglich aus der
Evolutionslehre bekannt ist.
Auf das technische Zeitalter übertragen, beschreibt die Konvergenz
die Nutzung derselben physikalischen Infrastrukturen (Telefonnetze) für
verschiedene Dienste zum Transport von Sprache und Daten.
Die Vernetzungs-Diskussionen, die jetzt im Gange sind, betreffen nur
neue Dienste, die dem Endkunden gegen Geld zur Verfügung gestellt werden
können.
Das ist schön und gut und ich freue mich auch darüber.
Was mir fehlt, ist ein Konzept, das mich nach dem (bürgerlichen und
britischen) Leitbild "My Home is My Castle" vor Schnüfflern,
selbstgerechten Kontrolleuren und Angreifern schützt, wenn ich vernetzte
Inhalte nutze. Das interessiert die Anbieter, die Geld machen wollen,
erst dann, wenn ihr Profit in Frage steht.
Ich
schimpfe häufig über Datenschutzpenetranten, Verfolgungsideologen und
andere hämsche Auguren
(4).
Auch gegen gefühlsüberschwängliche Perspektivisten setze ich hingegen
ein gesundes Misstrauen, wenn es um die anderen Seiten der Innovation
geht
(5).
Das ist auch hier so.
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(1)
Die hundert gefährlichsten Websites, tecchannel 25.08.2009
(2)
The
Dirtiest Web Sites Summer 2009
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(3)
30 Prozent wollen vernetztes Zuhause, tecchannel 25.08.2009
(4)
"Hämschatten" ist ein Begriff, der meiner hannoverschen Herkunft
geschuldet ist. "Zwielicht" und das englische "Twilight" treffen ihn
sehr gut. Auf Personen bezogen hat er eine Nähe zu den "Halbseidenen".
Hämschatten ist jedoch eine Situation oder eine Umgebung, die ungeahnte
Gefahren birgt. Das ist auch bei dem Halbseidenen so, der das Gefühl
einer Gefahr vermittelt, die neu ist und mit der ich erst lernen muss
umzugehen.
Als "hämsch" bezeichnete Personen sind jedoch solche, denen man mit
Vorsicht begegnen muss, weil sie unklare Gefahren versprechen. Sie sind
auch "halbseiden" und "zwielichtig".
"Auguren" sind Propheten. Wenn sie Hämschatten ansprechen, dann reden
sie über eine unklare Gegenwart oder Zukunft, die sich dem
Erfahrungswissen entziehen.
(5)
Im Englischen: Far Site. Sie kann ausgesprochen bösartig sein.
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