
Quelle:
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Hidden-Card
Die 2007
gegründete Firma Dynamics Inc. mit Hauptsitz in Pittsburgh
(1)
hat auf der DEMO Conference in Santa Clara zwei "intelligente"
Zahlungskarten vorgestellt
(2),
um damit Kunden für ihren breiten Einsatz zu gewinnen.
Die erste heißt "Hidden" und tatsächlich "versteckt" sie im
deaktivierten Zustand Teile der Kontonummer und den Magnetstreifen auf
ihrer Rückseite. Der Prägedruck für die ersten 6 Ziffern der
individuellen Kontonummer wird von einem flachen Display ersetzt. Die
Karte muss durch Eingabe
einer Buchstabenkombination (siehe die
Tasten A bis E) aktiviert werden und erst dann werden die Ziffern
sichtbar und wird der Magnetstreifen lesbar.
Die Karte bietet damit einen Schutz bei ihrem Verlust. Solange der
Aktivierungscode unbekannt ist, „ist sie nur totes Plastik“ [Jeff Mullen
bei
(3)].
Für beide Karten gilt, dass sie alle Autorisierungsdaten über den
Magnetstreifen mitteilen und - wie es scheint - keine zusätzlichen
Sicherheitsmerkmale wie etwa dem EMV-Chip vorsehen.
Die
Zahlungskarte als solche ist für Angreifer zwar von Interesse, aber
nicht alles. Er braucht auch die PIN für den Bezahlvorgang oder, wenn es
sich um eine Kreditkarte handelt, auch die Kartennummer, die auf der
Rückseite aufgedruckt ist.
Das Skimming wird von der Hidden-Card nur auf dem ersten Blick
erschwert, weil die Informationen auf dem Magnetstreifen zunächst vom
Inhaber aktiviert werden müssen. Das Ausspähen erfolgt jedoch erst beim
Bezahlvorgang selber, weil dann auch die PIN eingegeben werden muss.
Dabei ist auch die Hidden-Card bereits aktiviert.
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MultiAccount-Card
Interessant ist der Ansatz dann, wenn sich die Karte bereits im
Lesegerät des Geldautomaten oder des POS-Terminals befindet und erst
dort der Magnetstreifen in einer geschützten Umgebung aktiviert wird.
Skimmer, die vor dem Kartenschlitz angebracht werden, blieben dadurch
wirkungslos.
Die Entwickler werben hingegen damit, dass die neue Karte von den
üblichen POS-Terminals ausgelesen werden kann und die verwenden ganz
häufig die Durchzieh-Technik, die einen aktivierten Magnetstreifen
voraussetzt.
Im
Hinblick auf den Missbrauch der Prüfziffer auf der Rückseite der Karte
bietet die Hidden-Card tatsächlich mehr Schutz, weil für den
Zahlungsvorgang im Internet die komplette 16-stellige Kartennummer und
die Prüfziffer gebraucht werden. Wenn die deaktivierte Karte Teile der
Kartennummer versteckt, dann wird dieser einfache Missbrauch durch
Ablesen verhindert.
Ein
offenes Problem ist die Sicherheit der Karte selber. Ihre
"Intelligenz" fördert grundsätzlich auch den Verdacht, dass sie
ausgelesen, umprogrammiert und missbraucht werden kann. Wenn sie dagegen
nicht geschützt ist, dann läuft der Schutz durch Verstecken der
Kartennummer bei der Anzeige und auf dem Magnetstreifen völlig leer.
Die ersten 4 Ziffern der Kartennummer weisen das
Kreditkartenunternehmen aus (Master u.a.), die 5. und 6. Stelle kennzeichnen
die Art und den erlaubten Einsatz der Karte
(4).
In dem Display (
links) erscheinen schließlich die ersten 6 Ziffern der individuellen
Kontonummer. Das, was hier angezeigt wird, wird von herkömmlichen
Terminals ignoriert. Ihnen ist nur das wichtig, was auf dem
Magnetstreifen steht. Wenn dort anderen Kontoangaben gemacht werden,
bleibt das unbemerkt.
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Quelle:
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Die zweite
Innovation von Dynamics ist die MultiAccound-Karte. Sie ist gedacht für
Finanzunternehmen, die ihren Kunden mehrere Karten ausstellen, z.B.
neben einer Debitkarte (Maestro u.a.) auch eine Kreditkarte (Master
u.a.). Per Knopfdruck lässt sich die Karte umschalten und wird der
Magnetstreifen für ihren Einsatz aktiviert.
Das mag
für den einzelnen Kunden interessant sein, um sein Portemonnaie von
Plastikballast zu befreien. Ein Mehr an Sicherheit bietet die Karte aber
nur im Hinblick darauf, dass bei ihrem Verlust der Magnetstreifen nicht
ausgelesen werden kann.
Auch für
die MultiAccound-Karte gelten die Bedenken zur Kartensicherheit selber.
Sie bietet zudem keinen Schutz vor Missbräuche der 16-stelligen
Kreditkartennummer und der Prüfziffer, die hier nicht versteckt werden
können.
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So, wie
die beiden Karten jetzt vorgestellt wurden, wirken sie eher wie
technische Spielereien ohne eine durchgreifende Verbesserungen der
Kartensicherheit.
Das
Prüfverfahren im Terminal bleibt unverändert. Dort erfolgt aber in aller
Regel das Ausspähen.
Die
Hidden-Karte bietet mehr Schutz bei ihrem Verlust, weil das einfache
Ablesen der Kontoinformationen verhindert wird.
Wie
sicher die Daten in der Karte sind, bleibt offen. Insoweit ist Skepsis
angesagt: "Intelligenz", also die Speicher-, Verarbeitungs- und
Veränderungsfähigkeit, lassen befürchten, dass sie angegriffen und
missbraucht werden können.
Interessant ist sicherlich die Überlegung, den Magnetstreifen erst beim
Einsatz zu aktivieren. Damit könnte jedenfalls das Skimming erschwert
werden, wenn die Aktivierung erst in einer geschützten Umgebung im
Terminal erfolgen würde.
Auch dabei blieben die allgemeinen Fragen zur Kartensicherheit offen,
also danach, ob die Karte selber hinreichend sicher ist.
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