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Bravo! Kapetano! |
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11-02-11
Wir, zwei Eltern und ein spät jugendlicher Sohn, machten Urlaub in Sissi, noch einmal rund 5 km weiter im Osten, um Ostern herum und es war furchtbar nasskalt. Nach ein paar Tagen wurde es aprilig wärmer. Noch weiter in Richtung Osten wurde eine Küstenstraße gebaut, die wir begehen konnten, indem wir gelegentlich große Felsbrocken, Baumaschinen und großräumige Pfützen umgingen. Am Ende gelangten wir nach noch einmal 5 km nach Milatos. Das ist
falsch. Zu Milatos gehört ein an der Küste angesiedelter Dorfableger,
der Paralia Milatou genannt wird. Dort spielt die Geschichte, die ich
erzählen will. |
Dort saßen wir und ein halbes Dutzend Anwohner. Nach einiger Zeit fuhr mit seinem Pritschenwagen der Fischhändler vor. Schon damals war Fisch rar und teuer. Der Händler zog zwei Stiegen von der Ladefläche und stellte sie leicht angeschrägt nahe der Mauer am Kai ab. In ihnen befand sich übersichtlich angeordnet der zum Kauf angebotene Fisch. Dem Fischhändler war es aber besonders wichtig, im Cafeneon zu sein, das große Wort zu führen und einen Kaffee zu trinken.
Nachdem Kapetano auch das zweite Auto unterquert hatte, überwand er die restliche Strecke von rund 10 m bis zu den beiden Stiegen hurtig und keineswegs hektisch. Das Publikum johlte angesichts des Unabwendbaren. Bei den Fischen angekommen, ließ Kapetano den kritischen Kunden heraushängen, wühlte etwas in den Steigen herum und suchte sich das prachtvollste Exemplar heraus. Das Publikum rief einheitlich "Bravo!". Auch jetzt verfiel Kapetano nicht in Hektik. Mit dem großen Fisch
quer in der Schnauze ging er allenfalls hurtig zu seinem sicheren Platz
hinter der Kapelle. Dem selbstgerechten Fischhändler blieb nichts
anderes übrig, als verkniffen gute Mine zum für ihn schlechten Spiel zu machen
- samt dem verdienten Spott: "Bravo! Kapetano!" |
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Cyberfahnder | |
© Dieter Kochheim, 11.03.2018 |