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Der
aktuelle Bericht von McAfee widmet sich
geheimnisvollen Hacktivisten und Ereignissen, gravierenden
Veränderungen bei Bedrohungsszenarien, Verhaftungen von
Internetkriminellen, cleveren neuen Methoden zur Kompromittierung neuer
Geräte
(1).
Der Hacktivismus bleibt konstant <21>
(2)
und beschränkt sich
nicht auf Aktionen zum Wohle unterdrückter Völker oder individueller
Freiheit <22>
(3). Das abschließende Fazit ist eher zurückhaltend <22>:
Internetkriminalität und Hacktivismus werden uns erhalten bleiben.
Die Zukunft wird zeigen, ob sich Internetkriege zu einer neuen
weltweiten Form von Gewalt entwickeln. Das Potenzial dazu haben sie.
Unsere Welt ist schon jetzt so von Technologie abhängig, dass diese
Bedrohungsmethoden wahrscheinlich noch erfolgreicher werden.
In den
letzten beiden Quartalen kamen monatlich etwa zwei Millionen Malware-Varianten
auf den Markt <9>. Mit rund 2,7 Millionen Varianten war der Februar 2011
der führende Monat. Die Gesamtzahl der bekannten Malware ist damit auf
rund 60 Millionen angestiegen. Monatlich 300 bis 350 Tausend davon
dienen der Verbreitung von Scareware
(4).
Am häufigsten werden Schwachstellen in der Adobe-Software angegriffen
<17>
(5).
Dem schließt sich auch GData in einer aktuellen Analyse an:
Onlinekriminelle profitieren bei der Infektion von PCs zunehmend von
nicht installierten Updates der eingesetzten Browser und deren
Komponenten
(6).
Besonders
innovativ scheinen die Entwickler der SpyEye-Malware zu sein <12>. Für
sie werden inzwischen 150 Module für alle möglichen destruktiven Zwecke
angeboten, zum Beispiel zur Verbreitung über verschiedene Infektionswege,
zum Abgreifen von Homebanking-Daten und Sicherheitszertifikaten sowie
zum Ausführen von DDoS-Angriffen
(7).
Neu auf dem Schwarzmarkt ist PWS-Caberp <12>. Dieser
Bank-Trojaner kann ... die
Anmeldeinformationen von mehr als 50 Anwendungen erfassen,
darunter Betriebssysteme (Windows), FTP-Clients (ClassicFTP,
CoffeeCupFTP, CoreFTP, CuteFTP, FARManagerFTP, FFFTP,
FileZilla), Instant-Messaging-Clients (Trillian, MSN Messenger, AIM,
GoogleTalk, GAIM, Miranda) und viele andere. <13>
Mit
den Tarnmechanismen der aktuellen Malware (Stealth Crimeware) vor allem
an den Beispielen Stuxnet und Zeus setzt sich ein neues Whitepaper von
im Einzelnen
auseinander
(7a).
Hervorzuheben sind auch die massiven Angriffe, die sich vor allem gegen
Mobilfunkgeräte mit dem Betriebssystem Symbian richten
(8).
Die Malware installiert Backdoors, lädt unbemerkt Software aus dem Netz,
späht Gerätedaten aus und überwacht den SMS-Verkehr <4>. Der Schritt
zum Aufbau funktionstüchtiger Botnetze auf der Basis von mobilen
Telefonen steht unmittelbar bevor.
McAfee
feiert schließlich mehrere Erfolge der Strafverfolgung <20> und vor
allem die konzertierte Aktion von
Sicherheitsanbietern, Strafverfolgern und CERT-Teams <6>, die
zur Abschaltung des Rustock-Botnetzes führte
(9).
Es handelte sich um die schlimmste aktuelle Spam-Schleuder. Nach den
Höchstwerten von bis zu täglich 5 Billiarden Spam-Nachrichten im Mai,
Juli und August 2010 sank die Zahl im Februar und März 2011 auf 1,5
Billiarden Spams am Tag. Seither sind deutliche Aktivitäten zum
Wiederaufbau des Botnetzes festzustellen und konkurrierende
Botnetz-Anbieter wie Maazben, Bobax, Lethic, Cutwail und Grum versuchen,
die von Rustock hinterlassene Lücke zu schließen <6, 7>. 1 Millionen
Spams kosten jetzt gerade mal 100 US-$, 32 Millionen 1.500 US-$ <19>.
Der
jüngste Quartalsbericht enthält keine spektakulären Erkenntnisse. Er ist
eine nüchterne Fortschreibung der erwarteten Entwicklungen und
demonstriert damit vor allem, dass die Internetkriminalität zu einem
gegenwärtigen, etablierten und einträglichen Geschäft geworden ist. Das
ist schlimm genug.
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(1)
McAfee Threat-Report: Erstes Quartal 2011, McAfee Labs 19.05.2011
(2)
neue Qualität des Hacktivismus, 15.02.2011
(3)
Siehe auch:
Anonymous legt sich mit spanischer Polizei an, Heise online
12.06.2011
(4)
Gruselmeldungen, 07.04.2011
(5)
Siehe auch:
Rahul Mohandas, Vinoo Thomas,
Prashanth Ramagopal, Malicious Media Files: Coming to a
Computer Near You, McAfee Labs India 27.03.2011
(6)
Thorsten Urbanski, Schadcodeschreiber setzen auf
schlechtes Update-Verhalten der Anwender, GData 07.06.2011
(7)
Kritische Infrastrukturen im Kreuzfeuer, 13.02.2011;
siehe
auch:
Banking-Trojaner - Quellcode von ZeuS frei im Netz, tecchannel
11.05.2011;
Quellcode des ZeuS-Trojaners frei im Netz, Heise online 11.05.2011;
Rückwärts wird ein Virus draus, Heise online 12.05.2011.
(7a)
Dave
Marcus, Thom Sawicki (Intel),The New
Reality of Stealth Crimeware, McAfee 13.06.2011
(8)
Siehe auch:
Anthony Bettini, Michael Price,
Downloading from Mobile App
Stores Is a Risky Business, McAfee Labs 18.04.2011
(9)
Spam-Schleuder abgeschaltet, 20.03.2011
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