.org
hat die 10 Mio.-Grenze überschritten! Das hat lange gedauert, aber mit
32.500 neuen Adressen im Juni hat es die Domain geschafft.
.com überschreitet jede
neue Millionengrenze binnen zwei bis drei Monate. Zuletzt verzeichnete
sie 470.000 neue Adressen. Alle Steigerungen im Übrigen, über die ich
hier berichte, kommen auf eine Summe von 314.000 und das sind rund zwei
Drittel von dem, was .com
zugelegt hat. Wenn sie die Schnapszahl von 111.111.111 erreicht hat,
melde ich das - also irgendwann am Jahresende.
Mächtig
zugelegt mit 115.000 Adressen hat die chinesische Top Level Domain
.cn und damit die wenig
erfolgreiche Domain für das Business -
.biz - vom Platz verdrängt. Der Juni 2012 war der erste
Monat, in dem durchgängig wieder neue Second Level Domains unter
.cn registriert werden
konnten (siehe
Vormonat)
und ein Blick auf die vorbelegten Third Level Domains verstärkt den
Erfolg: Auf der zweiten Ebene unter der Länderdomain wurden noch einmal
knapp 40.000 Namen eingetragen, so dass sich der Adressenstamm um
151.636 Namen auf insgesamt 3.502.064 erhöht hat. Die
.eu kommt in greifbare
Nähe.
Die
niederländische Länderdomain .nl
müht sich an der 5 Mio.-Grenze ab und genau dort könnten ihr die Russen in
die Quere kommen.
Die
russische .ru-Domain
und ihre beiden Partner (.pФ, .su)
haben zusammen um rund 47.000 registrierte Adressen zugelegt. Davon
entfallen fast 40.000 auf die .ru-Domain
selber, die damit ihren Platz festigt.
Gemeinsam
sind sie unausstehlich
unwiderstehlich stark. |
ttt |
|
Stand |
06/2012 |
.ru |
3.869.077 |
+ 39.534 |
.pФ |
807.564 |
+ 7.100 |
.su |
105.078 |
+ 558 |
|
|
4.781.719 |
+ 47.192 |
Klar: Die
Auseinandersetzung mit den Domainzahlen ist eine Spielerei, die einem
gewissen Nationalstolz geschuldet ist: .de
ist die stärkste Länderdomain und .uk
muss das verbleibende Drittel beim Abstand erst einmal nachholen. Selbst
wenn die funktionale, auf das weltweite Publikum ausgerichtete, Domain .net
die deutsche Länderdomain einholen sollte, dann sagt das nur aus, dass
die Beteiligten meinen, dass die weltweiten Netzdienstleistungen höher
zu bewerten sind als die deutschsprachigen Angebote von Inhalten. Wollte
man daraus ernsthafte Schlüsse ziehen, dann hieße das, Weintrauben mit
Mikrochips zu vergleichen.
Wenn man
Aussagen treffen will, dann folgende:
Wer
Geld verdienen will, nimmt sich eine .com-Domain.
Dort sind alle Gewinner, Verlierer und Betrüger vereinigt.
Wer
mit fachmännischen Netzdienstleistungen Geld verdienen will, nimmt sich
eine .net-Domain. Betrüger,
die auch zu der Definition passen, wenn man die ultimative
Eigennützigkeit außer Betracht lässt, fallen unter den ernsthaften
Dienstleistern kaum auf.
Nichtkommerzielle Veranstaltungen zeigen sich im Wesentlichen unter
.org.
Unter den
Länderdomains tummelt sich alles und .de
sagt nichts anderes aus, als dass der Betreiber wohl deutsch spricht und
sicherlich ein deutschsprachiges Publikum ansprechen will. Die führende
Rolle in der Summe sagt nur aus, dass der deutschsprachige Anteil am Internet
den zweiten Platz hinter Englisch einnimmt. Darauf dürfen wir
Deutschsprachler ein bischen stolz sein.
Deutsch
und Stolz = Rechts.
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(1)
Domain-Newsletter #623, Statistik - .org kettert auf über 10 Mio.!,
domain-recht.de 05.07.2012; siehe auch
Vormonat.
(2)
DeNIC, Domainzahlenvergleich international (Stand: Juni 2012).
(3)
stat.nic.ru (Stand: Juni 2012)
(4)
CnNIC, Domain Names Registered Under ".CN" (Stand:
Mai 2012).
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