Zwischen
Mai und Juni 2012 gab es eine dreiwöchige Pause im Cyberfahnder, so dass
die wesentliche Zeit im Juni nur Meldungen aus dem Mai angezeigt wurden.
Deshalb macht es Sinn, die Zugriffszahlen aus dem Juni noch einmal
genauer zwischen den Meldungen aus dem Mai und dem Juni zu unterscheiden.
Der Zeitfaktor spielt dabei eine doppelte Rolle, weil nicht nur die Mai-Meldungen
länger im Vordergrund blieben, sondern die aus dem Juni erst nach und
nach entstanden und wahrgenommen werden konnten. Die Meldungen über
Diebe
und künstliche Intelligenzen hatten gar keine Chancen. Ich habe sie
erst am 30.06.2012 veröffentlicht und in den verbliebenen Stunden hat
sie keiner abgeladen.
Während die
Mai-Meldungen ganz beachtliche Zugriffe erfuhren, fallen dahinter die
Juni-Meldungen kräftig ab. Mit einer Ausnahme: Den
Ärger im Kinderzimmer wollten dann doch etliche Besucher
nicht verpassen.
Ich fasse
inzwischen die Meldungen aus der dualen Welt und über die Rechtsprechung
magazinmäßig zusammen und verspreche mir davon, dass die Leser von dem
einen sie interessierenden Thema zum nächsten skrollen. Ob Sie das tun,
weiß ich nicht. Auskünfte dazu würde mir nicht einmal Google Analytics
liefern, das ich seit zwei Monaten von den neuen Seiten entfernt habe,
und die serverseitigen Daten, die ich hier auswerte, sagen mir noch nicht
einmal etwas darüber, wie lange die Besucher auf einer Seite verweilten.
Die Abrufe
der Meldungen sprechen für eine kleine interessierte Gemeinde, die sich
auf den Cyberfahnder einlässt und passiv begleitet. Aus den seltenen
Rückmeldungen kann ich schließen, dass ich in Fachfragen und mit meinen
Anmerkungen nicht so ganz daneben liege. Selbst die Fundamentalkritiker,
die sich an meinen Stellungnahmen zur Vorratsdatenspeicherung (und
anderen verfassungsrechtlichen Streitfragen) gerieben haben, sind
verstummt.
Habe
ich mich angepasst und den Biss verloren? Ich wettere nicht mehr gegen
die Schnarren und halte mich auch bei anderen Lobbyisten zurück. Aus
einem ganz einfachen Grund: Das Wichtigste ist gesagt und ich neige
wirklich nicht dazu, mich immer wieder zu wiederholen. Der Cyberfahnder
ist keine Kampfplattform, sondern ein Portal für Sachinformationen und
Zusammenhänge. Die beständige Popularität der PDF-Downloads spricht
insoweit deutliche Worte. Meine polarisierenden Vorstöße (und Ausfälle?)
waren nötig und sind gesagt. Deshalb bekenne ich:
Ich
bin für die sechsmonatige Vorratsdatenspeicherung, weil nur sie die
Chance eröffnet, in überschaubarer Zeit böswillige Aktivitäten im
Bereich der Telekommunikation und des Internets nachverfolgbar zu machen.
Ich
bin vor Allem für die Beauskunftung von Bestandsdatenabfragen. Sie sind
punktuell, greifen, wie das BVerfG sagt, nur minimal messbar in
Grundrechte ein und machen den Rechtsstaat erst möglich.
Ich
bin für die Quellen-TKÜ. Sie ist ein letztes Mittel (ultima ratio), um
schwere Kriminalität zu verfolgen.
Ich
bin sogar für die Onlinedurchsuchung. Aus denselben Gründen.
Ich
bin gegen den rechtswidrigen und überschießenden Einsatz von
Eingriffsmaßnahmen. Er lässt sich aber nicht durch Verbote, sondern nur
durch professionellen und feinfühligen Einsatz vermeiden. Dazu ließe
sich noch viel mehr sagen, aber das lasse ich ...
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