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Juni 2011 |
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starke Einbrüche |
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Im Mai hingegen verzeichneten vor allen die großen generischen Domänen dramatische Verluste in einer Summe von etwa 1,1 Millionen beschreibender Namen. Dennoch gibt der Domain-Newsletter Entwarnung und kommentiert: Vor allem in den USA verkaufen viele Registrare ganze Domain-Pakete, bei denen der Kunde im Rahmen von zeitlich beschränkten Marketingaktionen bei Anmeldung eines Domain-Namens unterhalb von .com gleich das .net-, .org- oder .info-Pendant mit dazu bekommt. Fallen nach Ende des Aktionszeitraums die regulären Gebühren an, entscheiden sich viele Kunden, die vermeintlich unattraktiven Domains nicht zu verlängern - prompt rauschen die Registrierungszahlen in den Keller. Ob es sich also um eine nachhaltige Entwicklung handelt, werden erst die kommenden Monate zeigen. (4) Ob das als Erklärung ausreicht, bleibt fraglich. Der beschriebene Mechanismus galt auch in der Vergangenheit und kann die Rückgänge im Hunderttausender-Bereich nicht wirklich erklären. Die Verluste führen dazu, dass die deutsche .de-Domain ihren Abstand zu
.net verbessert und .net einen neuen Anlauf nehmen muss, um die
14-Millionen-Grenze zu durchbrechen. Außerdem hat die britische .uk-Domain
im Mai 2011 die eigentlich starke .org von Platz 4 verdrängt. |
Domänenwelt | ||
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Wenden wir es positiv: regelmäßige Verringerungen bereinigen die Namensleichen aus einem Adressraum und fördern seine Qualität. Von solchen Leichen dürfte es bei .de und .com nur so wimmeln. Man weiß ja nicht, ob man einen Namen noch einmal braucht.
Der Branchenverband eco hat den Domänenhandel untersuchen lassen und die
Ergebnisse in dem
Registrar-Atlas 2011 veröffentlicht. An der Studie haben sich mehr
als 200 Unternehmen beteiligt, die mehrheitlich nicht nur Domänennamen
verwalten, sondern auch andere internetnahe Dienste wie das Hosting von
Speicherplatz und E-Mail. Nur ein Viertel der Unternehmen sind auch
international geschäftstätig. China ist
immer wieder eine Meldung wert
(7): Dort wurde jetzt ein zentrales Internet Information Office gegründet, das
Online-Pornografie und andere "vulgäre Angebote", Online-Casinos,
Betrugsversuche und illegales Marketing unterbinden soll
(8). Wohl nicht ganz zu Unrecht spricht
von Zensur. Schon
Anfang Mai hat der Domain-Newsletter über besondere Vorgaben wegen der
türkischen Länderdomain .tr berichtet
(9). Die knappe Meldung lässt sich nicht weiter kürzen (Kasten
links). |
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broken links zum Domain-Recht | ||
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Das jähe Ende für die Quellenangaben kam im Mai 2011: Die Gestaltung der Webseite wurde umgestellt. Die Optik ist jedenfalls ansprechender geworden. Allerdings wurde auch das Dateisystem im Hintergrund neu hergerichtet. Mit der Folge, dass die einzelnen Newsletter nicht mehr zeitnah veröffentlicht werden und die monatliche Statistik überhaupt nicht mehr (10). Alle alten Links sind "gebrochen" und untauglich geworden. Schade.
Genauso ärgerlich sind die Umstellungen bei den Webauftritten von McAfee
(11), der Bundesnetzagentur
(12) und des
BSI gewesen.
Unlängst hat auch das Bundesjustizministerium seine Webseite
umgekrempelt, so dass der wichtige
Länderteil der RiStBV nicht mehr erreichbar war. Ich wette, dass das
Bundeskriminalamt mit seinen unaufgeräumten Tiefen alsbald folgen
wird
(13). |
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Anmerkungen | ||
(2) CnNIC, Domain Names Registered Under ".CN". Stand: Februar 2011. (3) DeNIC, Domainzahlenvergleich international (Stand: Mai 2011) (4) (1). Domain-Newsletter #568 (5) Am Jahrestag wird's weniger, 13.05.2010 (6) (1). Domain-Newsletter #563 (7) Zuletzt: Chinas Fall, 07.04.2011. (8) China zentralisiert Internetaufsicht, Heise online 05.05.2011 (9) TLDs - Neues von .no, .tr und .sydney, Domain-Newsletter #563 vom 05.05.2011 (10) Unter den Statistiken findet man jetzt nur noch die betagten Zahlen aus dem September 2010. (11) : McAfee hat das Threat Center aufgegeben, 14.12.2010 (12) Siehe: intelligente Nummernverwaltung, 21.11.2008. Alle Verweise zu den Erklärungen der BNA sind dadurch hinfällig geworden und das ist äußerst ärgerlich.
(13)
Bis zu den
Publikationen des BKA - Gesamtverzeichnis bedarf es fünf einander
folgender Seitenaufrufe mit teilweise im Text versteckten Links. Das ist
nur etwas für hartnäckige Hardliner. |
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Cyberfahnder | ||
© Dieter Kochheim, 11.03.2018 |