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Juni 2011
13.06.2011 Domainzahlen
     
zurück zum Verweis zur nächsten Überschrift starke Einbrüche

 
 
.com (1)
.de
.net
.uk (3)
.org
.info
.nl (3)
.eu
.biz
.cn (2)
.us
.at
April
94.895.766 + 549.677
14.352.820 + 47.963
13.990.143 + 47.313
9.317.393 + 123.162
9.620.849 + 64.752
8.173.958 + 74.334
4.372.251 + 44.299
3.326.381 - 57.111
2.252.384 + 6.595
1.969.755 k.A.
1.887.335 + 9.619
1.037.882 + 10.986
Mai
95.161.117 + 265.351
14.421.050 + 68.230
13.954.197 - 35.946
9.373.754 + 56.361
9.207.911 - 412.938
7.823.770 - 350.188
4.486.524 + 114.273
3.335.090 + 8.709
2.095.028 - 157.356
unverändert
1.723.193 - 164.142
1.046.312 + 8.430  
 

 
Im April 2011 hat .net die 14-Millionen-Grenze knapp verfehlt und .de konnte den Abstand zum Verfolger ganz leicht verbessern. Die Ränge in der Statistik haben sich dadurch nicht verändert.
 

 
Domänenwelt
broken links zum Domain-Recht
 

Im Mai hingegen verzeichneten vor allen die großen generischen Domänen dramatische Verluste in einer Summe von etwa 1,1 Millionen beschreibender Namen. Dennoch gibt der Domain-Newsletter Entwarnung und kommentiert:

Vor allem in den USA verkaufen viele Registrare ganze Domain-Pakete, bei denen der Kunde im Rahmen von zeitlich beschränkten Marketingaktionen bei Anmeldung eines Domain-Namens unterhalb von .com gleich das .net-, .org- oder .info-Pendant mit dazu bekommt. Fallen nach Ende des Aktionszeitraums die regulären Gebühren an, entscheiden sich viele Kunden, die vermeintlich unattraktiven Domains nicht zu verlängern - prompt rauschen die Registrierungszahlen in den Keller. Ob es sich also um eine nachhaltige Entwicklung handelt, werden erst die kommenden Monate zeigen. (4)

Ob das als Erklärung ausreicht, bleibt fraglich. Der beschriebene Mechanismus galt auch in der Vergangenheit und kann die Rückgänge im Hunderttausender-Bereich nicht wirklich erklären.

Die Verluste führen dazu, dass die deutsche .de-Domain ihren Abstand zu .net verbessert und .net einen neuen Anlauf nehmen muss, um die 14-Millionen-Grenze zu durchbrechen. Außerdem hat die britische .uk-Domain im Mai 2011 die eigentlich starke .org von Platz 4 verdrängt.
 

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Wie die türkischsprachige Tageszeitung Hürriyet ... meldet, wurden auf Anweisung der Telecommunication Communication Presidency ... insgesamt 138 Wörter aus Domain-Namen verbannt. Zu den verbotenen Wörtern sollen Hayvan (Tier), Baldiz (Schwägerin), Ciplak (nackt), Gey (schwul), Gizli (vertraulich), Sarisin (blond), Yasak (verboten) und Yetiskin (erwachsen) zählen; auch einige englische Begriffe wie teen, homemade oder Escort sollen auf der Liste stehen. Ebenfalls verboten sein soll die Zahl 31, da sie als Symbol für Masturbation stünde.
 

 
.eu hat im April 2011 fast 60 Tausend Adressen verloren. Kein Wunder: Im April 2006 startete die Europa-Domain und jede Adresse muss Jahr für Jahr verlängert werden (5). Dadurch erfolgt jedes Jahr ein Rückgang, der sich aber nach und nach verringern sollte, dieser Logik aber nicht folgt. 2009 betrug der Rückgang nur 49 Tausend Adressen. Auf das ganze Jahr bezogen kamen bei .eu jedoch rund 120 Tausend Adressen hinzu.

Wenden wir es positiv: regelmäßige Verringerungen bereinigen die Namensleichen aus einem Adressraum und fördern seine Qualität. Von solchen Leichen dürfte es bei .de und .com nur so wimmeln. Man weiß ja nicht, ob man einen Namen noch einmal braucht.

Der Branchenverband eco hat den Domänenhandel untersuchen lassen und die Ergebnisse in dem Registrar-Atlas 2011 veröffentlicht. An der Studie haben sich mehr als 200 Unternehmen beteiligt, die mehrheitlich nicht nur Domänennamen verwalten, sondern auch andere internetnahe Dienste wie das Hosting von Speicherplatz und E-Mail. Nur ein Viertel der Unternehmen sind auch international geschäftstätig.
 
Spektakuläre Erkenntnisse liefert die Studie nicht.
 
.mobi, die für mobile Internetdienste reservierte Domain, hat am 29.04.2011 die 1-Million-Grenze überschritten (6).

China ist immer wieder eine Meldung wert (7): Dort wurde jetzt ein zentrales Internet Information Office gegründet, das Online-Pornografie und andere "vulgäre Angebote", Online-Casinos, Betrugsversuche und illegales Marketing unterbinden soll (8). Wohl nicht ganz zu Unrecht spricht von Zensur.

Schon Anfang Mai hat der Domain-Newsletter über besondere Vorgaben wegen der türkischen Länderdomain .tr berichtet (9). Die knappe Meldung lässt sich nicht weiter kürzen (Kasten links).
 

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Besonders wichtig für die monatliche Betrachtung der Domainzahlen ist der Domain-Newsletter von domain-recht.de. Die Zahlen wurden auch auf der Webseite veröffentlicht, so dass die Quellen einfach zu verlinken waren.

Das jähe Ende für die Quellenangaben kam im Mai 2011: Die Gestaltung der Webseite wurde umgestellt. Die Optik ist jedenfalls ansprechender geworden.

Allerdings wurde auch das Dateisystem im Hintergrund neu hergerichtet. Mit der Folge, dass die einzelnen Newsletter nicht mehr zeitnah veröffentlicht werden und die monatliche Statistik überhaupt nicht mehr (10). Alle alten Links sind "gebrochen" und untauglich geworden. Schade.

Genauso ärgerlich sind die Umstellungen bei den Webauftritten von McAfee (11), der Bundesnetzagentur (12) und des BSI gewesen. Unlängst hat auch das Bundesjustizministerium seine Webseite umgekrempelt, so dass der wichtige Länderteil der RiStBV nicht mehr erreichbar war. Ich wette, dass das Bundeskriminalamt mit seinen unaufgeräumten Tiefen alsbald folgen wird (13).
 

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(1) Domain-Newsletter #563, Statistik - .mobi knackt die erste Million!, 05.05.2011;
Domain-Newsletter #568, Statistik - Registries melden drastische Einbrüche, 09.06.2011
domain-recht.de;
Vormonat

(2)  CnNIC, Domain Names Registered Under ".CN". Stand: Februar 2011.

(3)  DeNIC, Domainzahlenvergleich international (Stand: Mai 2011)

(4) (1). Domain-Newsletter #568

(5) Am Jahrestag wird's weniger, 13.05.2010

(6) (1). Domain-Newsletter #563

(7) Zuletzt: Chinas Fall, 07.04.2011.

(8) China zentralisiert Internetaufsicht, Heise online 05.05.2011

(9) TLDs - Neues von .no, .tr und .sydney, Domain-Newsletter #563 vom 05.05.2011

(10) Unter den Statistiken findet man jetzt nur noch die betagten Zahlen aus dem September 2010.

(11) : McAfee hat das Threat Center aufgegeben, 14.12.2010

(12) Siehe: intelligente Nummernverwaltung, 21.11.2008. Alle Verweise zu den Erklärungen der BNA sind dadurch hinfällig geworden und das ist äußerst ärgerlich.

(13) Bis zu den Publikationen des BKA - Gesamtverzeichnis bedarf es fünf einander folgender Seitenaufrufe mit teilweise im Text versteckten Links. Das ist nur etwas für hartnäckige Hardliner.
 

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© Dieter Kochheim, 11.03.2018