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Screenshot bei Golem
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Seit Diensttag Abend ist der neue Webbrowser vom
Marktführer Google verfügbar:
Chrome. Nach 24 Stunden soll er bereits einen Marktanteil von 3 Prozent
erreicht haben
(1).
Erste Tests sprechen von einem schnellen und durchdachten Browser,
dem nur noch die Feinheiten fehlen
(2).
Er ist kostenlos und sein Quelltext wird der Entwicklergemeinde als Open
Source zur Verfügung gestellt, so dass die kleinen Spielereien alsbald
vorhanden sind.
Der Browser sammelt persönliche Daten
(1).
Google verspricht aber, dass diese nur auf dem heimischen Computer
gespeichert und nicht auch auf einem der vielzähligen Server des
Suchmaschinenbetreibers gespeichert werden. Er fragt dort jedoch
regelmäßig an, um sein täglich Update zu bekommen.
Wozu braucht es dann einer eindeutigen Nummer, die an jeden Browser
vergeben und die bei jedem Update einschließlich anderer Daten an Google
versendet wird?
(3)
Das dient natürlich nur zur Unterstützung und Hilfe für den Anwender.
Warnungen vor Google gibt es viele und nicht alle sind intelligent.
Einen wahren Kern haben sie dem Punkt, dass Google ein emsiger
Datensammler ist, der von der
bereits als
Datenkrake (Anmerkung 4) bezeichnet wurde. Die ursprünglichen
Lizenzbestimmungen ließen Böses befürchten
(4).
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befürchtet, dass
Google um die
digitale Weltherrschaft kämpft und vor allem Firefox vom Markt
drängen wird
(1).
Google
hat bei seinem Suchmaschinenangebot bereits eine derzeit unantastbare
Monopolstellung erreicht und weitet sein Software-Angebot stetig aus.
(5)
Die gleichzeitig angesprochene Befürchtung, Google könnte kritische
Magazine und Journalisten dadurch abstrafen, dass ihre Präsentationen
aus dem Google-Index gelöscht werden, kommt etwas unvermittelt und wirkt
nach einer beginnenden Verschwörungstheorie:
Dann wird
der Journalist und sein aufmüpfiges Magazin sang- und klanglos im
digitalen Marianengraben untergehen. Keiner wird jemals den heiklen
Artikel zu Gesicht bekommen.
(5)
Google hat Erfahrungen mit der Zensur und opfert den freien
Informationszugang besonders dann, wenn es um die Marktmacht geht
(6),
nicht ohne dafür gehörig gescholten worden zu sein
(7).
Damals hieß es von einem ungenannt gebliebenen Google-Mitarbeiter in
China: "Während
die Entfernung von Suchergebnissen nicht mit den Zielen von Google zu
vereinbaren ist", hieß es da, "verträgt es sich noch weniger mit unserem
Auftrag, keine Informationen zur Verfügung zu stellen (oder eine so
stark eingeschränkte Nutzungsmöglichkeit, dass dies auf die Nicht-Zurverfügstellung
von Informationen hinausläuft)."
(7)
In der Tat dürfte sich das Google nicht leisten wollen und können. Die
Netzgemeinde nimmt so schnell übel. Das zeigte sich sehr schnell wegen der
überzogenen Nutzungsbedingungen
(4).
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(1)
Wird
Googles Übermacht zur Gefahr? tecchannel 04.09.2008
(2)
Moritz Jäger, Google Chrome: Schnell, neu und mit
Sicherheitslücke, tecchannel 03.09.2008 (
S. 7)
(3)
Google Chrome - jeder Browser bekommt eine eindeutige Nummer, Golem
03.09.2008
Chrome ruft Google, Heise online 05.09.2008
Exploit für Sicherheitslücke in Google Chrome, Heise online
06.09.2008
Google weist Datenschutz-Kritik an Chrome zurück, tecchannel
08.09.2008
(4)
Chrome: Google ändert Nutzungsbedingungen, tecchannel 04.09.2008
Chrome: Google ändert Nutzungsbedingungen, Golem 04.09.2008
(5)
Wird
Googles Übermacht zur Gefahr? Anm. 1, Seite 2
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(6)
Google zensiert seine neue chinesische Suchmaschine, Heise online
25.01.2006;
siehe auch
Google: Börsenwert 200 Mrd. $
Microsoft will zwei Suchmaschinen kaufen
Wikia Search. Neue Suchmaschine
(7)
Frank Patalong, Google wird böse, Spigel online
25.01.2006
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