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September 2008 |
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lügen leicht gemacht |
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E-Mails sind auch darüber hinaus ein gefährliches Medium. Sie erwecken den Anschein, als wenn man eigentlich miteinander spricht. Dementsprechend erwartet der Versender von E-Mails häufig auch eine sofortige Reaktion. Umgekehrt sieht sich der Empfänger meistens verpflichtet, sehr schnell und unbedacht auf eine E-Mail zu reagieren. Das ist besonders bei der geschäftlichen und bei der Kommunikation fatal, die nachhaltig Gefühle berührt. Eine gesprochene Beleidigung oder auch nur scharfe Bemerkung mag den Kommunikationspartner treffen und betreffen. Sie ist aber nicht beliebig abspielbar. Das ist bei einer E-Mail anders. Sie ist wie ein Brief, den der Empfänger immer wieder lesen und auch vielfältig verteilen kann. Freyermuth hat sich schon vor einigen Jahren mit den modernen Kommunikationsmedien beschäftigt und seine grundsätzlichen Aussagen sind weiterhin richtig. Er verlangt nach einem bewussten Umgang mit den Kommunikationsmedien, was ich voll und ganz unterstütze. Das Dilemma begann beim Telefax. Noch heute werden Vorblätter
verwendet, die "Wichtig! Wichtig!" und "Eilig!" suggerieren, obwohl es
sich einfach nur um die kostengünstigste und schnellste Form der
Übermittlung von schriftlichen Nachrichten handelt. Was maßt sich der
Absender eigentlich an? Die Wichtigkeit entscheidet der Empfänger! |
Dasselbe gilt für die Kommunikationsmedien im Internet. E-Mails und ihre Anhänge sind schnell und billig. Das heißt nicht, dass der Empfänger unmittelbar darauf reagieren muss. Auch er muss prüfen und überlegen. Der alte Knigge wird oft belächelt als Benimmlehrer. Wenn man ihn
einmal ernsthaft betrachtet, hat er nur den traditionellen Schrott
beiseite gefegt und Regeln aufgestellt, wie die Kommunikations- und
Handlungspartner am Schonensten miteinander umgehen können. Er hat die
Frage nach dem Sinn von Regeln gestellt und deshalb zum Beispiel
verlangt, dass der Herr zuerst die Kneipe betritt, um bei einer mulmigen
Atmosphäre gleich wieder den Rückzug antreten zu können, dass der Herr
beim Treppaufgang hinter der Dame geht, wenn sie straucheln sollte
(treppab umgekehrt), und man Eier nicht mit einem Silberlöffel isst,
weil die dann schwarz werden. Diese Regeln sind genau so vernünftig wie
die Zehn Gebote und viele andere Glaubensgebote, zum Beispiel aus dem
Alten Testament: Der damaligen Zeit angepasst und seinerzeit sozial
verträglich (sagt der ausgewiesene Heide). |
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Anmerkungen | |||
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Cyberfahnder | |||
© Dieter Kochheim, 11.03.2018 |