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Januar 2009
29.01.2009 Domain-Namen
     
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Der Domain-Newsletter vom 29.02.2009 spricht zwei fragwürdige Themen an, die nach Geschäftemacherei klingen.

Cyberscquatting

Trittbrettfahrer, früher nannte man sie Grabber, versuchen, bekannte Marken- oder sonstige Namen zu ergattern, um sie für eigene Werbezwecke oder überzogene Verkaufsangebote zu missbrauchen. Internet-Werbeagenturen raten deshalb dazu, den werbeträchtigen Firmen- und die Produktnamen unter verschiedenen First Level Domains (Länder- und beschreibende Domains wie .com oder .travel) und in Vertipper-Varianten zu registrieren, um dem Missbrauch einen Riegel vorzuschieben.

Ich stehe der propagierten Namensexpansion skeptisch gegenüber. Einerseits deshalb, weil das Type-In-Surfing, also die direkte Eingabe eines Domainnamens, gegenüber der Suche per Suchmaschine fast unbedeutend geworden sein dürfte. Andererseits ist mir auch das weltumspannende Platzhirsch-Gebahren ein Graus: Was schert es dem in Deutschland werbenden Schuster schuster.de, wenn sich in Frankreich ein anderer schuster.fr auf dem französischen Markt etabliert? Das klassische Handelsrecht hat dafür eine schöne Lösung ( § 30 Abs. 3 HGB): Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, und der neue, der sich an einem anderen Ort niederlassen will, muss sich auch namensrechtlich bescheiden.
 

 
Das sehen die Agenturen und die von ihnen beratenden Unternehmen anders und melden Namen an noch und Die Vertriebsbranche mit 395 registrierten Domain-Namen pro Unternehmen (ist) der absolute Spitzenreiter in Sachen Domains. Auf den weiteren Plätzen folgen die Spiele- und Wettbranche mit 358, das Transportwesen mit 337 und die Unterhaltungs- und Freizeitindustrie mit 320 Domains pro Organisation.

beschreibende FLD

Vor kurzem überraschte die Endung .travel mit dem Verkauf von
answers.travel für kolportierte US$ 3,3 Mio.
, gibt der Newsletter etwa später und nicht ohne Skepsis bekannt. Nun kursiert eine Presseinformation über eine Untersuchung der Hudson Crossing Advisory. Deren Untersuchung über den so genannten zweiten Domain-Markt bringt es auf den Punkt: Domain-Endungen, die voll ständige Begriffe darstellen - wie .travel - sind hochwertiger als irgendwelche Kürzel wie .pro.

"Hochwertig" ist ein schönes Wort für teuer und nutzlos.

Ich stelle mir den Anwender vor, wie er sich fragt, ob er den Elternabendtermin  unter kita-um-die-ecke.de/baerengruppe, kita-um-die-ecke.kindergarten/baerengruppe oder, weil dort gerade Projektwoche ist, unter kita-um-die-ecke.legosteine.museum finden wird. Er nimmt dann die Suchmaschine.
 

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(1) Domain-Newsletter 448 vom 29.01.2009, domain-recht.de
 

 

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© Dieter Kochheim, 11.03.2018