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Am
15.06.2009 verurteilte das Landgericht Hannover einen Angeklagten zu
einer Freiheitsstrafe von 1 Jahr 3 Monate wegen einer Verabredung zur
Fälschung von Zahlungskarten mit Garantiefunktion. Er war zusammen mit
zwei anderen Tätern nach einem missglückten Skimming-Angriff auf eine
Volksbank festgenommen worden und hatte mehrere Monate Untersuchungshaft
verbüßt. Die Vollstreckung der Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.
Mit einem schlichten Beschluss hat der BGH am 26.01.2010 - 3 StR
539/09 - die Revision des Angeklagten gegen seine Verurteilung
verworfen.
Das
Landgericht musste mit der Einlassung des Angeklagten davon ausgehen,
dass die Stromversorgung des Skimmers versagt hatte und es deshalb nicht
zum Ausspähen von Kartendaten gekommen war. Es hat dabei das
erfolgreiche Ausspähen als den Beginn des Versuchs der Fälschung von
Zahlungskarten mit Garantiefunktion und deren Gebrauchs angesehen (
§§ 152a,
152 b StGB).
Nur unter der Voraussetzung, dass es sich bei Zahlungskarten um
solche mit Garantiefunktion handelt, handelt es sich bei ihrer Fälschung
um ein Verbrechen gemäß
§ 152b Abs. 1 StGB und nur dann kommt es auch zur Strafbarkeit der
Verbrechensabrede gemäß
§ 30 StGB.
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Zu diesen
Fragen schweigt der Beschluss. Er hätte jedoch nicht ergehen können,
wenn nicht auch der BGH die Auffassung teilen würde, dass beim Skimming
das erfolgreiche Ausspähen eine notwendige Voraussetzung zum späteren
Fälschen von Zahlungskarten ist.
Unklar
bleibt, wann genau die Vorbereitungshandlung endet und der Versuch
beginnt. Ich neige zu der Auffassung, dass der Beginn des Versuchs
eintritt, sobald die Täter die Ausspähhardware vor Ort installieren und
zum Ausspähen einrichten. Meine frühere Auffassung war die, dass es zum
ersten Ausspähen einer Zahlungskarte gekommen sein muss
(2).
In seiner
Stellungnahme in dieser Sache weist der Generalbundesanwalt darauf hin,
dass zwischen der Verbrechensabrede gemäß
§ 30 StGB und der strafbaren Vorbereitungshandlung gemäß
§ 149 StGB (Umgang mit Skimmern) Tateinheit besteht (
§ 52 StGB).
Damit wiederholt der GBA seine Meinung
(3),
dass nach dem neuen Wortlaut des
§ 149 StGB Skimmer zu den verbotenen Gegenständen gehört, wobei
bereits der Umgang mit ihnen strafbar ist.
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