täterschaftliche Verabredung oder:
„Wir wollen wiederholt Kartendaten ausspähen
und anschließend zum Cashing einsetzen.“ |
mittäterschaftliche
Verabredung oder:
„Wir wollen Geld damit verdienen, dass wir
wiederholt Kundendaten ausspähen, um diese
an unsere Leute weiter zu geben, die damit
das Cashing betreiben.“ |
Verabredung mit Absatzabsicht oder:
„Wir wollen Geld damit verdienen, dass wir
wiederholt Kundendaten ausspähen, um diese
an noch unbestimmte Interessenten zu
verkaufen.“ |
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Kochheim, Skimming #2 |
Das
Arbeitspapier Skimming #2 hat
jetzt den Versionsstand 2.10 und einen Umfang von 44 S. erreicht. Die
Belege wurden aktualisiert, ohne dass durchgreifende Änderungen
vorgenommen werden mussten. Mit einer Ausnahme:
Neu ist der Abschnitt über das Beteiligungsmodell beim
arbeitsteiligen Skimming
(1).
Er ergänzt die Ausführungen über die Verabredung zu einem Verbrechen.
Das
Beteiligungsmodell betrachtet die Willensrichtung der Täter beim
Skimming im engeren Sinne, also beim Ausspähen von Kartendaten und PIN.
Ihre Absichten, wie mit den ausgespähten Daten verfahren werden soll,
hat äußerst weit gehende Auswirkungen darauf, in welcher Weise sie sich
strafbar machen und welchen Strafdrohungen sie ausgesetzt sind.
Die täterschaftliche und die mittäterschaftliche Verabredung (siehe
links) führt zu demselben Ergebnis: Wenn zwei Täter mit der Vorstellung
die Tat ausführen, dass sie selber oder durch mit ihnen verbundene
Mittäter, die sie nicht persönlich kennen müssen, das abschließende
Cashing betreiben, handeln sie mit dem Ziel eines Verbrechens und machen
sich deshalb bereits in der Vorbereitungsphase wegen der Verabredung
eines Verbrechens des Fälschens und Gebrauchens falscher Zahlungskarten
mit Garantiefunktion gemäß
§§ 30,
152b Abs. 1 StGB strafbar.
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Wollen sie hingegen die ausgespähten Daten "nur" an noch unbekannte,
meistbietende Casher weiter verkaufen, so sind die Skimmer nur Gehilfen
dieser Verbrecher. Gehilfen können sich jedoch nicht an einer
Verbrechensabrede beteiligen und bleiben nach
§ 30 StGB straffrei.
Der
Abschnitt 10.4 im Arbeitspapier fasst die verschiedenen Strafdrohungen in Bezug auf die
eingesetzten Skimming-Geräte zusammen. Kartenlesegeräte (Skimmer) sind
von der Strafdrohung des
§ 149 StGB umfasst, PIN-Skimmer hingegen nicht.
Der Umgang mit Tastaturaufsätzen und getarnten Kameras mit
handwerklich angepassten Steuerungen und Speichern können strafbar nach
§ 263a Abs. 3 StGB sein, nicht aber solche Attrappen, die mit
handelsüblichen und unveränderten Mobiltelefonen oder Digitalkameras
ausgestattet sind.
Wenn der
Umgang mit Skimming-Geräten für sich allein strafbar ist, dann steht die
Verbrechensabrede damit in Tateinheit (
§ 52 StGB).
Das
Arbeitspapier reagiert nicht nur auf die Rechtsprechung, sondern auch
auf neue Anforderungen aus der Strafverfolgungspraxis.
So soll es sein, so wird es sein!
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