Germany: TAT-14 undersea cable
landing, Nodren, Germany.
Atlantic
Crossing-1 (AC-1) undersea cable landing Sylt,
Germany BASF Ludwigshafen: World's largest integrated chemical
complex
Siemens Erlangen: Essentially irreplaceable production of key chemicals
Siemens, GE, Hydroelectric Dam Turbines and Generators Draeger Safety AG
& Co., Luebeck,
Germany: Critical to gas detection capability Junghans Fienwerktechnik
Schramberg,
Germany: Critical to the production of mortars TDW-Gasellschaft
Wirksysteme, Schroebenhausen,
Germany: Critical to the production of the Patriot Advanced Capability
Lethality Enhancement Assembly Siemens, Large Electric Power
Transformers 230 - 500 kV Siemens, GE Electrical Power Generators and
Components Druzhba Oil Pipeline Sanofi Aventis Frankfurt am Main,
Germany: Lantus Injection (insulin) Heyl Chemish-pharmazeutische Fabrik
GmbH: Radiogardase (Prussian blue) Hameln Pharmaceuticals, Hameln,
Germany: Pentetate Calcium Trisodium (Ca DTPA) and Pentetate Zinc
Trisodium (Zn DTPA) for contamination with plutonium, americium, and
curium IDT Biologika GmbH, Dessau Rossiau, Germany: BN Small Pox Vaccine.
Biotest AG, Dreiech,
Germany: Supplier for TANGO (impacts automated blood typing ability) CSL
Behring GmbH, Marburg, Germany: Antihemophilic factor/von Willebrand
factor Novartis Vaccines and Diagnostics GmbH, Marburg,
Germany: Rabies virus vaccine Vetter Pharma Fertigung GmbH & Co KG,
Ravensburg, Germany (filling): Rho(D) IGIV Port of Hamburg |
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Unter den
jetzt bei
Wikileaks veröffentlichten Dokumenten aus dem diplomatischen
Depeschendienst der USA befindet sich auch eine
Liste mit den ausländischen Kritischen Infrastrukturen aus 2008, die
einer besonderen Beobachtung bedürfen. Der Teil, der Deutschland
betrifft, wird
links zitiert. An erster Stelle stehen die Orte, an denen die
wichtigsten Seekabel landen, in Norden und Sylt.
Ich sehe mich darin bestätigt, dass ich die Kommunikationsnetze und
ihre internationalen Anbindungen in Bezug auf den Cyberwar hervorhebe.
Bei
TAT-14 handelt es sich um ein ringförmiges Kabel, das maßgeblich
auch von der DTAG betrieben wird und Europa mit Nordamerika verbindet.
Diese Verbindung schafft auch
AC-1.
Für beide Standorte gilt: Sie verfügen über Häfen und erfahrene
Seeverbindungen. Genau dort, entlang den üblichen Schifffahrtsrouten,
werden die Seekabel verlegt. In bekannten Gewässern, wo die verlegenden
Schiffe ohne Überraschungen navigieren können. Dasselbe gilt für die
Schiffe, die die Kabel wieder heben müssen, damit sie bei Bedarf
geflickt werden können.
Die Exklusivität der Landungsstellen steht aber in Frage, weil ab
Belgien und den Niederlanden auch starke Landverbindungen zur Verfügung
stehen. Norden und Sylt dürften deshalb unter Sicherheitsgesichtspunkten
zwar interessant, aber nicht kriegsentscheidend sein.
Mit der
Liste setzt sich auch Rötzer in
auseinander
(1)
und betrachtet die Komponenten. Er bleibt dabei sehr locker.
Das geht mir zunehmend ab. Ich traue den US-amerikanischen Analysten
viele Fehleinschätzungen und Übertreibungen zu. Das gehört zur Sichtung
im Rahmen einer Analyse dazu und es wäre eher falsch, wenn in einer
Feldstudie wichtige Betrachtungsobjekte fehlen würden. Wenn man sie
nicht betrachtet, dann kann man sie auch nicht wieder zurückstufen.
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Die Liste
ist nun einmal in der Welt und dokumentiert die Betroffenheit der
US-Administration an der Zulieferung und Zuverlässigkeit deutscher
Industrie- und Gewerbestandorte. Das sollte Anlass dazu geben, sie auch
hier als Kritische Infrastrukturen zu betrachten. Interessant ist
nämlich, dass vor Allem spezialisierte, produzierende Unternehmen mit
hohem Knowhow genannt werden. Als Kritische Infrastrukturen werden sonst
vor Allem kommunikationsabhängige Strukturen angesehen, die örtlich
verteilt sind. Der Blick aus den USA lenkt auch unsere Aufmerksamkeit
auf industrielle Brain-Tanks von besonderer und vielleicht auch
exklusiver Bedeutung.
Die nötige
Kompetenz zur Analyse traue ich vor Allem dem
Bundesamt für Verfassungsschutz und
Fraunhofer zu. Von anderen Einrichtungen, mit denen ich zu tun
gehabt habe, weiß ich, dass sie manchmal mit zu lauem Wasser hantieren.
Ich weiß
ein wenig, wie das BKA in Bezug auf die Cybercrime und den Cyberwar
aufgestellt ist. Beim BND und anderen Geheimdiensten fehlt mir das
praktische Wissen. Ihre Erfolge werden auch nicht öffentlich bekannt -
aus gutem Grund oder weil sie fehlen.
Die
praktische Konsequenz aus der gleichzeitigen Betrachtung der Kritischen
Infrastrukturen und der denkbaren Cyberwar-Strategien ist, dass wir uns
darauf einlassen und zwingen müssen, verschiedene Blickweisen
einzunehmen, um Risiken zu benennen, sie zu bewerten und ihnen zu
begegnen. Der IT-typische und der Management-Blick sind zu häufig
beschränkt auf einzelne Phänomene, wobei zu selten innerlich ein Schritt
zurück getreten wird, um das Problem in seiner Umgebung zu betrachten.
Die Fragen, die beantwortet werden müssen, sind meistens ganz einfach:
Was kann eine Technik, ein Unternehmen oder eine Struktur? Was passiert,
wenn sie ausfallen?
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