Wie
die türkischsprachige Tageszeitung Hürriyet ... meldet, wurden auf Anweisung der Telecommunication Communication Presidency ... insgesamt 138 Wörter aus Domain-Namen verbannt. Zu den verbotenen Wörtern sollen Hayvan (Tier), Baldiz (Schwägerin), Ciplak (nackt), Gey (schwul), Gizli (vertraulich), Sarisin (blond), Yasak (verboten) und Yetiskin (erwachsen) zählen; auch einige englische Begriffe wie teen, homemade oder Escort sollen auf der Liste stehen. Ebenfalls verboten sein soll die Zahl 31, da sie als Symbol für Masturbation stünde. |
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.eu hat im April 2011
fast 60 Tausend Adressen verloren. Kein Wunder: Im
April 2006 startete
die Europa-Domain und jede Adresse muss Jahr für Jahr verlängert werden
(5).
Dadurch erfolgt jedes Jahr ein Rückgang, der sich aber nach und nach
verringern sollte, dieser Logik aber nicht folgt. 2009 betrug der
Rückgang nur 49 Tausend Adressen. Auf das ganze Jahr bezogen kamen bei .eu
jedoch rund 120 Tausend Adressen hinzu.
Wenden wir es positiv: regelmäßige Verringerungen bereinigen die
Namensleichen aus einem Adressraum und fördern seine Qualität. Von
solchen Leichen dürfte es bei .de und .com nur so wimmeln. Man weiß ja
nicht, ob man einen Namen noch einmal braucht.
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Der Branchenverband eco hat den Domänenhandel untersuchen lassen und die
Ergebnisse in dem
Registrar-Atlas 2011 veröffentlicht. An der Studie haben sich mehr
als 200 Unternehmen beteiligt, die mehrheitlich nicht nur Domänennamen
verwalten, sondern auch andere internetnahe Dienste wie das Hosting von
Speicherplatz und E-Mail. Nur ein Viertel der Unternehmen sind auch
international geschäftstätig.
Spektakuläre Erkenntnisse liefert die Studie nicht.
.mobi, die
für mobile Internetdienste reservierte Domain, hat am 29.04.2011 die
1-Million-Grenze überschritten (6).
China ist
immer wieder eine Meldung wert
(7): Dort wurde jetzt ein zentrales Internet Information Office gegründet, das
Online-Pornografie und andere "vulgäre Angebote", Online-Casinos,
Betrugsversuche und illegales Marketing unterbinden soll
(8). Wohl nicht ganz zu Unrecht spricht
von Zensur.
Schon
Anfang Mai hat der Domain-Newsletter über besondere Vorgaben wegen der
türkischen Länderdomain .tr berichtet
(9). Die knappe Meldung lässt sich nicht weiter kürzen (Kasten
links).
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 |
Besonders
wichtig für die monatliche Betrachtung der Domainzahlen ist der
Domain-Newsletter von
domain-recht.de.
Die Zahlen wurden auch auf der Webseite veröffentlicht, so dass die
Quellen einfach zu verlinken waren.
Das jähe Ende für die Quellenangaben kam im Mai 2011: Die Gestaltung der
Webseite wurde umgestellt. Die Optik ist jedenfalls ansprechender
geworden.
Allerdings wurde auch das Dateisystem im Hintergrund neu hergerichtet.
Mit der Folge, dass die einzelnen Newsletter nicht mehr zeitnah
veröffentlicht werden und die monatliche Statistik überhaupt nicht mehr
(10). Alle alten Links sind "gebrochen" und untauglich geworden.
Schade.
Genauso ärgerlich sind die Umstellungen bei den Webauftritten von McAfee
(11), der Bundesnetzagentur
(12) und des
BSI gewesen.
Unlängst hat auch das Bundesjustizministerium seine Webseite
umgekrempelt, so dass der wichtige
Länderteil der RiStBV nicht mehr erreichbar war. Ich wette, dass das
Bundeskriminalamt mit seinen unaufgeräumten Tiefen alsbald folgen
wird
(13).
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(1)
Domain-Newsletter #563, Statistik - .mobi knackt die erste Million!, 05.05.2011;
Domain-Newsletter #568, Statistik - Registries melden drastische Einbrüche, 09.06.2011
domain-recht.de;
Vormonat
(2)
CnNIC, Domain Names Registered Under ".CN". Stand: Februar 2011.
(3)
DeNIC, Domainzahlenvergleich international (Stand: Mai 2011)
(4)
(1). Domain-Newsletter #568
(5)
Am Jahrestag wird's weniger, 13.05.2010
(6)
(1). Domain-Newsletter #563
(7)
Zuletzt:
Chinas Fall, 07.04.2011.
(8)
China zentralisiert Internetaufsicht, Heise online 05.05.2011
(9)
TLDs - Neues von .no, .tr und .sydney, Domain-Newsletter #563 vom 05.05.2011
(10)
Unter den
Statistiken findet man jetzt nur noch die betagten Zahlen aus dem
September 2010.
(11)
: McAfee hat
das Threat Center aufgegeben, 14.12.2010
(12)
Siehe:
intelligente Nummernverwaltung, 21.11.2008. Alle Verweise zu den
Erklärungen der BNA sind dadurch hinfällig geworden und das ist äußerst
ärgerlich.
(13)
Bis zu den
Publikationen des BKA - Gesamtverzeichnis bedarf es fünf einander
folgender Seitenaufrufe mit teilweise im Text versteckten Links. Das ist
nur etwas für hartnäckige Hardliner.
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