zwischen
Wirtschaft und Kriminalität
22.11.2011
Mit Stuxnet
wurde die erste Malware bekannt, die ganz gezielt industrielle
Steuerungsanlagen angreift und damit eine neue Qualität von Gefahren
eröffnet: Angriffe auf reale Prozesse und Umgebungen. Das Neue an
Stuxnet ist aber nur, dass eine automatische
Malware den Angriff durchführt. Das schaffen Onlinebanking-Malware und
Hacker ebenfalls. Die erste dadurch, dass sie im Ergebnis reale Prozesse
(Guthaben und Zahlungsverkehr) penetriert, und Hacker, indem sie auf
industrielle Prozesssteuerungen Einfluss nehmen. Ich habe bislang zwei
Szenarien bevorzugt: Entweder man legt die Stromversorgung lahm, um eine
Chaossituation zu schaffen, in der man andere zerstörerische Aktionen
durchführt (
Eschbach. Black*Out, 15.09.2010), oder man hackt sich in die
Klimasteuerung eines Kühlhauses, um das betroffene Unternehmen zu
schädigen oder zu erpressen.
meldet eine
Variante davon: Der Hacker penetriert die Pumpen eines Wasserwerkes und
veranstaltet damit Chaos.
Hacker zerstört Pumpe in US-Wasserwerk, 21.11.2011
Willkommen in der
mutigen
neuen Welt!
Unter dem Namen Donnie Brasco drang er einst in die Mafia ein - als
leibhaftiger Staatstrojaner. Warum Joseph D. Pistone jetzt vor allem vor
Experten für Computersicherheit spricht.
Harald
Staun, Der Mann, der ein Trojaner war, faz.net
16.11.2011
Vor 30 Jahren unterwanderte Pistone als
FBI-Agent die amerikanische Mafia. Jetzt gibt er Einblicke in das Social
Engineering und die Netzsicherheit. Ein gelungener und spannender
Bericht.
Über die japanische Mafia -
Yakuza -
berichtet
unter Bezugnahme auf die New York Times. Danach sollen japanischer
Ermittler bei der Firma Olympus
dubiose Zahlungen in Höhe von 6,25 Milliarden US-Dollar entdeckt,
welche im Zeitraum von 2000 bis 2009 in fragwürdige Firmenübernahmen und
Beratungsgebühren geflossen sein sollen. Laut einem internen Memo der
Ermittler, das der Zeitung nach eigenen Angaben vorliegt, soll dabei
mehr als die Hälfte der Summe an kriminelle Organisationen ("Yakuza")
gegangen sein, die ihr Wissen über vergangene Finanztransaktionen
genutzt haben sollen, um das Unternehmen unter Druck zu setzen.
Olympus zahlte angeblich Milliarden an kriminelle Organisationen,
Heise online 18.11.2011
Geschichte und Fraktionen der Mafia, 14.06.2011
Die Yakuzas waren in die Skandale im
Zusammenhang mit den Bankenkrisen in den 1990-er Jahren verwickelt und
halten sich seit einem Gesetz von 1992 mehr diskret im Hintergrund.
Erpressungen gehören zu ihren klassischen Geschäften. Somit könnten die
vermuteten Zahlungen durchaus schlüssig sein.
Dieter
Kochheim, Cybercrime und politisch motiviertes Hacking,
20.10.2010, S. 6
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