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Anfangs hat sich der Cyberfahnder mit den Grundlagen der
Informationstechnik, dem Internet und den Erscheinungsformen und
Sozialtechniken (
Social Engineering) der Cybercrime auseinander gesetzt. Im Verlauf
des vergangenen Jahres habe ich fünf Arbeitspapiere herausgegeben, die
nicht nur eine Bestandsaufnahme liefern, sondern ein geschlossenes Bild
von den Strukturen und Entwicklungslinien der Cybercrime. Sie bilden auf
insgesamt 255 Seiten eine Auseinandersetzung mit den modernsten
Ausprägungen der Kriminalität.
Das
AP
Skimming erschien im Februar 2010 in zweiter, neu
gefasster Auflage. Es widmet sich besonders den Rechtsfragen, die mit dieser
Kriminalitätsform in Verbindung stehen und ist eine Materialsammlung, die
wohl alle aktuellen Entscheidungen des BGH verarbeitet und zu den Quellen
verlinkt.
Das mächtige
AP
Cybercrime erschien im Mai 2010. Es fasst die
wichtigsten Aufsätze zusammen, die seit 2007 im Cyberfahnder erschienen
sind, und ist eine Bestandsaufnahme. Sie schlägt den großen Bogen von der
IT-Sicherheit über die Formen der Cybercrime und des Social Engineerings bis
hin zur Underground Economy und ihren organisierten Strukturen.
Im letzten Aspekt liegt die besondere Stärke dieses
Arbeitspapieres. Ich habe 2008 das Glück gehabt, den
Aufsatz von
Balduan zu bemerken und auf seiner Grundlage das Bild von der
modularen
Cybercrime entwickeln zu können. Angereichert um das Beispiel des
Russian
Business Networks und die Erfahrungsberichte von
aus den
Hackerboards und ihre
jüngsten
Entwicklungen konnte ich nach und nach ein mehr theoretisches Bild
von den Strukturen der Cybercrime und ihrer Underground Economy entwickeln.
Das Arbeitspapier liefert die erste Zusammenfassung der im Cyberfahnder
verteilten Puzzlesteine.
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Strukturen der Cybercrime
Grundlagen und Cyberwar
Einen anderen Weg geht das
AP
Netzkommunikation aus dem Juli 2010. Es
beschäftigt sich mit der technischen und wirtschaftlichen Organisation der
Kommunikationsnetze und entwickelt daraus ein Strukturmodell für die
Cybercrime und den Cyberwar. Ihn unterscheide ich nach dem (laufenden)
Kalten und dem bevorstehenden Heißen Cyberwar. Erst danach häuften sich
die Auseinandersetzungen um dieses Thema.
Ein weiteres Standbein für die inhaltliche Beschreibung
der Cybercrime und ihrer Akteure bildet das
AP Cybercrime und Hacktivismus, das die
unglaubliche Materialfülle von Paget von
für den deutschen
Sprachraum erschließt. Er liefert die Fakten, die mein Modell von der
modularen Cybercrime weiter untermauern und im Hinblick auf ihre organisierten
Strukturen (unerwartet) erweitern.
Den vorläufigen Abschluss bildet die
kurze Geschichte der Cybercrime.
Sie stellt die geschichtlichen Eckdaten neben die - vor allem von Paget
beschriebenen - Entwicklungsschritte der Cybercrime. Dadurch wird deutlich,
dass eine "ernsthafte" Cybercrime erst Mitte der Achtziger Jahre entstand
und seit 2000 eine explosionsartige Entwicklung nahm, die zu geschäftsmäßigen und mafiösen Strukturen geführt hat.
In
den drei ein Halb Jahren seines Bestehens hat der Cyberfahnder Neuland
aufgearbeitet und -bereitet. Die hier vorgestellten Arbeitspapiere
fassen die Entwicklungsschritte zusammen. Eine Auseinandersetzung mit
ihnen steht noch aus. Sie würde mir helfen, Fehler zu erkennen, das
strukturelle Abbild verfeinern oder in Frage stellen.
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