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Anlässlich
der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika werden die lange geplanten
Seekabel entlang der afrikanischen Ostküste realisiert
(1).
Die Verlegungsarbeiten für das erste davon -
SEACOM
- wurden im Juli abgeschlossen
(2).
Es verbindet Ras Sidr in Ägypten, Jeddah in Saudi Arabien, Djibouti,
Mombasa in Kenia, Dar es Salaam in Tansania, Toliary auf Madagaskar,
Maputo in Mozambique und Mtunzini in Südafrika mit Westeuropa und Indien
[siehe Schema links,
(3)].
Das zweite -
EASSy
- soll im Frühjahr Frühjahr 2010 in den kommerziellen Betrieb gehen
(4).
Die Kabel
an der Ostküste leisten einen wichtigen Beitrag für die Erschließung
Afrikas mit Kommunikationsinfrastruktur. Sie erreichen jedoch nur die
Küstenregionen und nicht auch das Inland. Es ist im Wesentlichen auf
Satellitenverbindungen angewiesen
(5)
und bekannte Techniken werden den Bedürfnissen der Entwicklungsländer
angepasst, um wenigstens etwas mehr Verfügbarkeit zu schaffen
(6).
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Das gilt
auch für den Sudan (siehe rote Markierung im Schema
links). Das Fraunhofer Institut und die Freifunk Community aus Berlin
haben dort ein Konzept umgesetzt, das auf kabellosen Kurzstreckennetzen
- WLAN - fußt und damit ein regionales Netz errichtet, das großräumig
mit Richtfunk angeschlossen ist
(7).
Solche Funknetze werden als Mesh-Funknetzwerke bezeichnet, weil die beteiligten
WLAN-Router keine Subnetze betreiben, sondern gemeinsam die "Maschen"
eines großräumigen Netzes bilden.
Ein weiteres Projekt versucht diese Technik in Südafrika auf Tele-
und Internetkommunikation zu erweitern. Es nennt sich "Mesh Potato"
(8).
Die auf
Filesharing und WLAN gründenden Projekte für Entwicklungsländer sind für
den ersten Moment wichtig und gut, auf längere Sicht jedoch Flickwerk
und Übergangsmaßnahmen. Erschwingliche Breitbandigkeit kann man nur mit
Glasfasernetzen und leistungsstarken Fernverbindungen herstellen.
In bevölkerungsschwachen Regionen kann die Richtfunktechnik die
"letzten Meilen" ersetzen. Sie funktioniert nur auf Sicht und kann damit
20 und mehr Kilometer überbrücken. Sie erreicht aber bereits beachtliche
Bandbreiten von 200 Mbit/sec. Das reicht für DSL aus, kann aber
Glasfasern nicht ersetzen
(9).
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(1)
neue Kabel für Ostafrika
(2)
Seekabel bringt schnelles Internet nach Ostafrika, Heise online
23.07.2009
(3)
SEACOM Progress Map
(4)
EASSy.
Von
Africa
ONE, dem dritten Projekt, hört man nichts mehr. Es hat das
Westküstenkabel in Afrika bis hinunter nach Kapstadt in Südafrika
verlegt und plante von dort aus eine Anbindung entlang der Ostküste bis
nach Europa und Indien.
(5)
Satelliten-Internet für drei Milliarden Menschen, Heise online
09.09.2008
(6)
verteilter Zwischenspeicher
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(7)
Anja Krieger, Funkende Hütten, Telepolis 26.12.2009
(8)
ebenda
(7)
(9)
Netzneutralität. Infokasten
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