Web Cyberfahnder
über Suchmaschinen und -strategien
  Cybercrime    Ermittlungen    TK & Internet    Literatur    intern    Impressum 
Januar 2010
12.01.2010 Handy-Dialer
16.01.2010 Datenverarbeitung
zurück zum Verweis zur nächsten Überschrift Abzocker reloaded Überdatung
 


 
Die Beschreibung der Nummerntricks habe ich mit der Warnung eingeleitet, dass sie immer wieder in neuem Gewand in Erscheinung treten können.

Die Dialer zum Beispiel feiern ihre Auferstehung auf der Basis von Handys (1).

Wer hat's vorausgesehen? Häh? Der Cyberfahnder!

Auch der alte Offertentrick mit Adressbucheinträgen funktioniert noch immer (2).
 

 
So bezeichnet Peter Glaser das Phänomen, dass vor Allem die Datenfluten, die von Überwachungssystemen geliefert werden, kaum vollständig aus- und bewertet werden können (5). Das betrifft besonders die US-amerikanischen Geheimdienste, die als Ausweg Bilderkennungstechniken fordern (6).

Datenauswertung beginnt bei der Datenerhebung. Bereits am Anfang sollte geklärt sein, welchen Aussagewert Daten haben und welches Ergebnis mit welcher Geltung aus ihrer Auswertung zu erwarten ist. Bestehen daran Zweifel, macht es keinen Sinn, sie überhaupt erst zu erheben.

Daraus sprechen die Erfahrungen, die aus der Rasterfahndung stammen. Aus dem Quervergleich ausgewählter Datenquellen lassen sich Ausschlüsse und Eingrenzungen ableiten, die den Zugang zu zielgerichteten Ermittlungen erleichtern. Einen absoluten Beweis liefern sie nicht. Gegenüber anderen Methoden kann diese Fahndungsmethode jedoch den Vorteil haben, dass sie unbeteiligte Dritte geringer in ihren Rechten beeinträchtigt.

Am Ende der Datenauswertung steht die kritische Betrachtung der Ergebnisse (7). Stellt sich dabei heraus, dass sie unbrauchbar oder banal sind, ist die Auswertung gescheitert und kann der Datenbestand gelöscht werden. Daraus folgt auch der Schluss, dass eine Wiederholung unsinnig ist. An der Bereitschaft zu löschen und gemachte Erfahrungen zu akzeptieren hapert es häufig, wie es scheint.
 

    Sex kostet
   

 
Es geht nicht um die 15 € auf der Straße, die 100 € im Wohnungsbordell oder die 80 € bei der all-inclusive-flatrate, sondern um den allzeit-bereiten weiblich-heterogenen oder maskulin-schwulen Roboter: Es ist für 7.000 bis 9.000 $ erhältlich, ein "anatomisch korrektes" Sexspielzeug für einsame oder narzisstische Männer (3).

Als die Männer in einer amerikanischen Kleinstadt ihre fleischlichen Ehefrauen durch willfährige Roboter ersetzten (im Film!), begründeten sie ihr Tun damit: "Weil wir es können!" (4)
 

zurück zum Verweis Anmerkungen
 


(1) Dialer kehren als Handy-Malware zurück, tecchannel 12.01.2010

(2) Spamwelle: Abzocker-Fax tarnt sich als Gelbe Seiten, tecchannel 12.01.2010

(3) Florian Rötzer, Der ultimative Sexroboter? Telepolis 11.01.2010

(4) Eigene Erinnerung. Ich finde die Quelle gerade nicht.
 

 
(5) Peter Glaser, Die Überdatung, Technology Review 15.01.2010

(6) automatische Videoüberwachung, biometrische Erkennungsverfahren;
siehe auch Matthias Monroy, Fliegende Kameras für Europas Polizeien, Telepolis 13.01.2010

(7) zum Beispiel: Keine Erkenntnisse über Effizienz der Videoüberwachung in Berliner U-Bahnen, Heise online 15.01.2010
 

zurück zum Verweis Cyberfahnder
© Dieter Kochheim, 11.03.2018