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Januar 2010 |
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Lesers Limit | vergangene Zukunft |
Am Ende fügt er jedoch die meisten Fäden zusammen, so dass sich die weiteren 900 Seiten durchaus lohnen. Schwächen hat der Roman auch, was bei dem Umfang nicht ausbleibt. Die Bombe auf dem Mond wird etwas zu schnell gefunden, wobei die Logik, mit der die Romanfigur vorgeht, verschwommen wirkt. Die Auflösung wirkt etwas dem Motto geschuldet, "nun muss ich aber Mal zum Schluss kommen", und eine Hauptfigur kommt viel zu ungeschoren weg. Man hätte ihr einen Santer-mäßigen Abgang gewünscht und erwartet jetzt, dass sie in einem Folgewerk wieder auftaucht. Ich bin leidensfähig und habe das 1.300 Seiten-Werk vollständig gelesen. Schon beim Schwarm ist Schätzing anfangs nicht richtig in die Pötte gekommen. Hier hat er sich bei der Überlänge nochmals überboten, obwohl er insgesamt spannender geblieben ist als zuletzt Baxter. Vielleicht hat ihm sein Lektor gesagt, er müsse sich mehr um seine Figuren kümmern und ihnen mehr Leben einhauchen. Das hat er getan. Musste er das aber gleich bei zwei Dutzend Figuren machen? Schätzing hat mit dem Roman sehr fein die Optionen in der nahen
Zukunft ausgelotet. Das gilt es zu loben. In Bezug auf die Handlungen
wird er jedoch unangemessen ausufernd. Seinem nächsten Projekt sehe ich
mit Interesse und länger werdenden Zähnen entgegen. |
Stumberger setzt sich hingegen mit den früheren Prognosen über die inzwischen vergangene Zukunft auseinander (3). Nett! |
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Anmerkungen | |||
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(3)
Rudolf Stumberger, Ankunft in der einst fernen Zukunft,
Telepolis 31.12.2009 |
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Cyberfahnder | |||
© Dieter Kochheim, 11.03.2018 |