Web Cyberfahnder
über Suchmaschinen und -strategien
  Cybercrime    Ermittlungen    TK & Internet    Literatur    intern    Impressum 
März 2010
07.03.2010 Internet
     
zurück zum Verweis zur nächsten Überschrift Betrug mit Porno-Vorwurf
 

 
Im mehrfachen Sinne geschickt ging der Betrüger vor, der unlängst im Internet gefundene Adressen mit Abmahnungen bedachte und sich dabei als kanzlei-knil.de und Anwalt ausgab (1). Er behauptete, die Angeschriebenen hätten in Peer-to-Peer-Netzen pornographischen und vor allem kinderpornographisches Filmmaterial veröffentlicht, deren schutzrechtliche Verwertung seiner Mandantschaft zustehe.

Die peinliche Angelegenheit könne man leicht aus der Welt schaffen, wenn man ihm 100 € per Paysafecard überweise.

Die Domain des Absenders ist für einen Polen registriert. Die Rechtsanwaltskanzlei gibt es hingegen nicht.
 

 
Der Bezahlweg ist jedoch sehr geschickt gewählt. Guthaben bei der in London ansässigen Prepaid Services Company Ltd. kann man in weltweit in 280.000 Verkaufsstellen (2) kaufen. Dazu dienen besonders Tankstellen- und zwei Einzelhandelsketten. Die Einlösung erfolgt einfach durch die Übermittlung einer PIN per E-Mail, SMS oder Telefon an den Empfänger, der irgendwo im Ausland sitzen kann. Die Zahlungswege sind dabei nicht nachvollziehbar. Nicht umsonst sitzt die Gesellschaft in London, so dass auch im Wege der Rechtshilfe keine Auskünfte erreicht werden können.
 

zurück zum Verweis Hoeren, Internetrecht Mariposa-Botnetz
 

 

 
Mit dem Stand Februar 2010 ist die jüngste Ausgabe von
Thomas Hoeren, Internetrecht, Uni Münster 01.03.201
erschienen (3).
 

 
Am 03.03.2010 wurden in Spanien 3 Betreiber eines Botnetzes mit 13 Millionen Zombies verhaftet (4). Sie sollen nicht nicht nur den üblichen Schindluder mit dem Botnetz angestellt, sondern vor allem auch Zugangsdaten ausgespäht und missbraucht haben.
 

zurück zum Verweis Anmerkungen
 


(1) Peter Mühlbauer, Abmahnbetrug mit Paysafecard, Telepolis 01.03.2010

(2) paysafecard.com

(3) Kompendium zum Thema Internetrecht aktualisiert, Heise online 04.03.2010
 

 
(3) Spanische Polizei gibt Einzelheiten zu Mariposa-Verhaftungen bekannt, Heise online 03.03.2010
 

zurück zum Verweis Cyberfahnder
© Dieter Kochheim, 11.03.2018