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Nach dem ersten
Bericht
von Jäger (2006), der
Analyse
von Balduan (2008) und vor Allem der
Studie
über die Underground Economy (2009) entsteht der Eindruck, die
Cybercrime werde nur von tatgeneigten Einzelpersonen betrieben, die sich
mehr zufällig in Hackerboards treffen, um mit ihren ausgespähten Daten,
Programmen und anderen kriminellen Diensten zu handeln. Sie machen das
mit einer Dreistigkeit und Offenheit, so dass sie tatsächlich das Bild
von der kriminellen Szene im Internet prägen.
Ich nenne sie die Crämer. Sie sind Anfänger, Amateure, Nachahmer
und Profis, die auf Schwarzmärkten im Internet Kontakte suchen, Trends und
Marktpreise erkunden und schließlich auch Geschäfte abschließen.
Im
Hintergrund handeln jedoch die
Organisierten Internetverbrecher,
wie sich schon aus einer
Studie
von 2006 ergeben hat. Balduan hat dann 2008 von
Operation Groups und Koordinatoren berichtet, die der Cybercrime
eine eigenständige Gestalt gegeben haben. Ebenfalls in 2008 habe ich
daraus das Organisationsmodell der
modularen Kriminalität entwickelt.
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Der
konzentrierte Blick auf die Crämer verstellt den auf die gefährlichen
Akteure. Zu ihnen zähle ich die
Betreiber von
Boards für kriminelle Dienste,
Offshore-Diensten
(Webshops, Bezahldienste),
Botnetzen,
spezialisierten Proxy-Servern,
Bullet Proof-Infrastruktur (vor Allem Hostspeicher, Drop Zones) und
anonymisierenden DNS-Servern
sowie die Programmierer
von spezialisierter Malware zum Betrieb von Botnetzen und zur
individualisierten Spionage.
zum
Aufsatz: Basar für tatgeneigte Täter
Publikationen zur Cybercrime
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