|
Von
der Polizei ist zu erfahren gewesen, dass in den einschlägigen Foren
jetzt
heiß über die Polizeiaktion diskutiert wird und die Verunsicherung
umgeht. Gut so!
|
 |
Betrug per Telefonrechnung |
|
09.02.2012
Als
ich 2008 über die "Nummerntricks" schrieb
(1)
wirkten einige Beispiele bereits etwas angestaubt und das waren sie auch,
weil der Text die Fortschreibung eines Aufsatzes aus dem Jahr 2003 war.
Meine Warnungen sind dennoch berechtigt gewesen, weil die Tricks immer
noch möglich waren und in gewandelter Form auftauchen könnten.
Sie sind wieder aufgetaucht, wie das Botnetz von
DNS Changer
(2)
und eine aktuelle Meldung belegen
(3):
Nach Anrufen eines Callcenters und belanglosen Fragen nahmen mindestens
100.000 Telefonkunden angeblich an einem Gewinnspiel teil, dessen
Beiträge mit der Telefonrechnung eingezogen werden durften. Das brachte
den 14 Beschuldigten seit Mitte 2011 eine Beute von mindestens 1,6 Mio.
€ und die Staatsanwaltschaft Frankfurt a.M. auf den Plan, die am
07.02.2012 mit 1.000 Polizisten Wohnungen und Büros in Deutschland,
Österreich und der Schweiz durchsuchte und 8 führende Köpfe festnehmen
ließ.
Mich
überrascht hingegen diese Passage:
Die Bande machte sich einen neuen Passus im Telekommunikationsgesetz
zunutze, die es Netzbetreibern ermöglicht, sogenannte
Mehrwertdienstleistungen über die Telefonrechnung einzuziehen.
Der Trick ist eben gerade nicht neu und wurde
bereits im Zusammenhang mit den klassischen Dialern eingesetzt. Die
müssen allerdings seit vielen Jahren bei der Bundesnetzagentur
registriert werden. Die Callcenter und ihre gelegentlich unseriösen
Machenschaften lassen sich natürlich schwieriger kontrollieren und
regulieren.
|
 |
Straßenkämpfer im Wedding fordern Schutzgeld |
|
10.02.2012
Das "Hausprojekt
Scherer 8" in Berlin-Wedding fördert in der Form eines Vereins das
"selbstorganisierte
gemeinschaftliche Wohnen zu möglichst niedrigen Nutzungsentgelten"
(4).
Wie es scheint, werden seine Teilnehmer von einer benachbarten Gang mit
ostmediteranem Migrationshintergrung bedrängt, geschlagen und mit
Schutzgeldforderungen bedacht.
Die Kombination ist ungewöhnlich. Die meisten
Schutzgelderpressungen dürften bislang innerhalb der Migrationsgruppen
selber stattfinden und Übergriffe dieser Art sind bislang nicht gemeldet
worden. Das allein rechtfertigt aber keine Meldung an dieser Stelle. Der
Verein wiegelt eher ab. Aber:
Auf Indymedia sieht man das allerdings teilweise anders und kritisiert,
die Scherer8-Autonomen übersähen, "dass man nicht
zwingend 'weiss' [sic] und "deutsch" sein muss, um Arschloch zu sein",
weshalb auf die Erpressungsversuchen und Überfälle eine "klare,
konsequente und militante Gegenwehr" folgen müsse.
Für den
Cyberfahnder mag diese Meldung ungewöhnlich sein. Sie steht im
Zusammenhang mit der ersten Meldung (
Schlag gegen cardmarket) und zeigt damit, wie
sich an verschiedenen Stellen Subkulturen als Parallelgesellschaften
abkoppeln, die ihre eigenen Wertvorstellungen entwickelt haben und
konsequent durchsetzen - in allen Teilen der dualen Welt. Die
erschreckende Wahrheit ist, dass von ihren Machtspielen und kriminellen
Handlungen immer mehr auch andere betroffen sind.
|
 |
auf dem ersten Blick |
 |
11.02.2012
... in die heute
erschienene
5/2012
fällt der wieder einmal sehr komische Comic von
Ritsch & Renn auf: Verharrende Piraten, die darauf warten, dass
endlich jemand den Enter-Befehl gibt.
13.02.2012: Das Original ist jetzt
veröffentlicht.

Interessant zu werden verspricht der Beitrag von Holger Bleich:
Verschärfter Rechtsschutz (Vorschau)
Die
Razzien gegen Megaupload und Kino.to belegen, dass Ermittlungsbehörden
mit den bestehenden Gesetzen wirkungsvoll gegen Urheberrechtsverletzer
vorgehen können. Nun geraten auch lnformationen über strukturen und
Geldflüsse an die öffentlichkeit. Die Content-lndustrie nutzt die Gunst
der Stunde, um gerade jetzt mit viel Lobby-Arbeit auf
Gesetzesverschärfungen hinzuwirken.
|
 |
100 Millionen .com-Domains |
.com
(5) |
.de |
.net |
.uk
(6) |
.org |
.info |
.nl
(6) |
.ru
(7) |
.eu |
.biz |
.cn
(8) |
.us |
.at |
|
100.435.497 |
+ 1.071.138 |
14.823.192 |
+ 82.718 |
14.504.838 |
+ 128.941 |
9.909.835 |
+ 68.059 |
9.790.007 |
+ 120.642 |
8.279.314 |
+ 50.544 |
4.844.573 |
+ 66.479 |
3.620.985 |
+ 9.815 |
3.538.983 |
+ 25.580 |
2.169.711 |
+ 9.021 |
2.062.379 |
k.A. |
1.758.673 |
+ 11.867 |
1.107.995 |
+ 49.856 |
|
|
11.02.2012
Mit einem
riesigen Zuwachs von mehr als 1 Mio. neue Domänennamen im Januar 2012
hat die .com-Domain gleich
auch die 100 Mio.-Grenze überschritten. Respekt!
Drei
Grenzmarken stehen bis April 2012 an. Die deutsche Länderdomain bleibt
die stärkste auf Platz 2 der Rangliste und wird bald die 15 Mio.-Grenze
überschreiten. Dicht auf bleibt und immer näher kommt ihr die
beschreibende .net-Domain.
Ihre deutlich höheren Zuwachszahlen schwanken stärker als bei
.de, wie zuletzt der
Jahresvergleich für 2011 gezeigt hat ( Vormonat).
Das lässt einen spannenden Ziellauf erwarten, bei dem längerfristig
.de nur verlieren kann.
Auch an der 10 Mio.-Grenzmarke findet ein
beachtlicher Wettlauf statt. Bis April kann Großbritannien mit
.uk es schaffen, sie zu
überschreiten. Nur knapp dahinter steigt
.org auf und könnte sich auf Platz 4 vordrängen.
Schließlich steht die niederländische
.nl-Domain kurz vor der 5
Mio.-Hürde. Auch sie könnte es bis April schaffen, die nächste Mio. zu
knacken.
Die russische .ru-Domain
tritt
etwas auf der Stelle und ihre beiden
Partner-Domänen haben im
Januar nachgelassen. Die Gründe
dafür sind mir unbekannt. |
ttt |
|
Stand |
01/2012 |
.ru |
3.620.985 |
+ 9.815 |
.pФ |
852.668 |
- 84.855 |
.su |
100.757 |
- 219 |
|
|
4.574.410 |
|
Ganz still
geworden ist es um die chinesische .cn-Domain.
Seit September 2011 wurden für sie keine Zahlen mehr veröffentlicht, so
dass sie auch schon hinter die schwächelnde Länderdomain der USA
zurückgefallen sein könnte.
|