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Heise | ||||||
Heise | ||||||
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Mit den gedruckten Ausgaben der Zeitschriften
und
hat sich der
Heise Verlag als führend in dem Sektor der Computerzeitschriften
etabliert. Einzigartig ist darüber hinaus sein Onlineauftritt, der sich
um das "Dickschiff"
Heise online gruppiert. Dieses Portal dient gleichermaßen als
journalistisch anerkanntes Nachrichtenmagazin und als Plattform zur
Werbung für die übrigen Verlagsprodukte. |
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c't | ix | |||||
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Der redaktionelle Anspruch der
hat im Laufe der
Jahre gewechselt. Er bewegt sich dabei in dem Spannungsfeld zwischen
Auflagensteigerung durch Popularisierung und dem Anspruch als
Fachzeitschrift für Fachleute. |
Die Stärke der
ist ihre Abonnentenbindung. Sie erscheint alle 14 Tage und hat bei einer
jetzt auf gut 350.000 gesunkenen Durchschnittsauflage
(1) ihren
Abonnentenstamm ständig auf jetzt knapp 246.000 Abonnenten erhöht (~ 70
%). Die Auflage der
erreicht
beachtliche 53.000. Sie erscheint monatlich. |
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Heise online | Technology Review | |||||
Das Layout der ersten Auftritte war noch recht schmucklos (2). Die Basis für das heutige Layout wurde im Frühjahr 1999 geschaffen (3). Damit hat es das Portal zu einer führenden Adresse im Internet geschafft (4), über die die Wikipedia anerkennend berichtet: Es ist mit über 20 Millionen Besuchen (im Juli 2003) der meistbesuchte deutschsprachige IT-Newsticker und gehört zu den erfolgreichsten deutschsprachigen News-Portalen. Heute ist der Newsticker zu einer begehrten Werbeplattform für fremde
und Eigenwerbung geworden
(5).
Für die Aktualität und journalistische Qualität sorgt ein prinzipielles
Vier-Augen-Prinzip (Unterscheidung zwischen dem Autor, der eine Meldung
verfasst, und dem Redakteur, der sie zur Veröffentlichung freigibt) und
dem rotierenden Einsatz aller festen Mitarbeiter, die sich in allen
Sparten des Verlages mit der IT beschäftigen. |
Das Konzept folgt dem Vorbild des amerikanischen Technology Review, der vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) seit mehr als 100 Jahren herausgegeben wird.
Alle drei
Printpublikationen haben unter der "Haube" des Nachrichtentickers
Heise online eigene Auftritte, mit denen sie ihre aktuellen Ausgaben
bewerben: |
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Telepolis | Konkurrenz und Überleben | |||||
wurde 2002 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet (9) und stand dabei in direkter Konkurrenz zur thematisch allgemeiner ausgerichteten Netzeitung. bot nicht nur Stanislaw Lem eine regelmäßige Plattform, sondern bietet sie immer noch für Herbert W. Franke, dem hervorragenden Harald Zaun, der sich als Historiker rührig kosmologischen und Raumfahrt-Themen widmet, und nicht zuletzt dem vielseitigen Tom Appleton. Das Online-Magazin zeichnet sich dadurch aus, dass es über einen
Stamm guter Leute verfügt und immer wieder herausragende Autoren für
überraschende Beiträge und Positionen findet. Nicht alle Beiträge in
sind gleichmäßig gut oder (für mich) interessant. Dank
bleibe ich aber wegen der Themen Raumfahrt und Kosmologie (
science 'n' fiktion) auf dem Laufenden und werde immer wieder zu
neugierigen Nachfragen inspiriert (
Hawala). Braucht es mehr der Anerkennung? |
Die Lösung liegt wahrscheinlich darin, dass alle Heise-Projekte einem gemeinsamen Motto anhängen: Aber dann machen wir es richtig! Die Printprodukte erreichen damit keine Rekordzahlen, aber ein stetiges, definierbares Publikum mit äußerst hoher Konstanz. Umgekehrt binden die Aktualität und die gleichbleibend hohe Informationsqualität sehr genau bestimmbare Zielgruppen, was die Benutzerzahlen von und die Abonnenten von und überdeutlich belegen. Intern machen sich die verschiedenen Heise-Produkte durchaus Konkurrenz. Das gilt nicht nur wegen und , sondern besonders auch zwischen und . Die Power und Streubreite von ist aber deutlich höher, so dass - auch wegen der Printversion - eine Verschmelzung unter dem Label vorhersehbar ist. Die Zielgruppen von und sind voneinander abgegrenzt, die von und hingegen nicht; dort besteht eine offene Konkurrenz.
Genial ist die Lösung, die der Heise-Verlag gefunden hat. Alle Produkte
werden mit dem Portal
zusammen
gehalten und profitieren im Ergebnis alle voneinander. |
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Auslagerung von Sparten | Foren und Trolle | |||||
Die wirtschaftliche Strategie, die dahinter steckt, heißt Diversifikation und zielt auf eine äußerst breite Produktpalette mit dem Ziel, möglichst viel Umsatz zu machen. In der Produktionswirtschaft sind die meisten Unternehmen mit dieser Strategie gescheitert, wie zum Beispiel Pelikan, weil sie verkannt haben, dass ihre Stärke in ihrer Marke mit einem hohen Qualitätsanspruch steckt. Noch schafft es Heise, die ausgelagerten Sprengsel über das Portal zu verbinden und zu bündeln. Das wird mit einer weiteren Zergliederung zunehmend schwieriger und irgendwann unmöglich.
Anzuraten ist eine konsequente Qualitätskontrolle, die zu Lasten der
Aktualität gehen würde. Aktualität ist zwar eine Stärke, aber keine Qualität, "ohne die geht nicht" (
conditio sine qua non). "Noch stärker" sind hingegen die
Zusammenenführung und Absicherung von Informationen. |
Man nennt solche Leute
Trolle. Ich kenne sie aus vielen Veranstaltungen aus Wahlkämpfen und
"Tagen der offenen Tür". Sie äußern angelesene Fakten, gegen die nichts
zu sagen ist, konfrontieren mich mit persönlichen, meist weit
ausholenden Verbindungen und fordern dann eine Bestätigung ein. |
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Telepolis als Printlabel | ||||||
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Auf |
Alle drei Bücher haben mich beeindruckt, auf ihre Art. Lem sowieso, Freyermuth, weil er mir aus der Seele sprach, und Krüger schließlich, weil er alle aktuellen Entwicklungen der Kriminalität ansprach und nur die Explosion des Phishings und die Brisanz der Botnetze noch nicht realisieren konnte - und das ist keine Kritik, sondern eine schlichte Feststellung. Es gibt aber noch weitere Print-Produkte mit dem -Label, auf die es sich hinzuweisen lohnt. |
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Christiane Schulzki-Haddouti (Hrg.), Vom Ende der Anonymität. Die Globalisierung der Überwachung, Heise 2000 Goedart Palm, Florian Rötzer (Hrg.), MedienTerrorKrieg, Zum Kriegsparadigma des 21. Jahrhunderts, Heise 2002 Stefan Iglhaut, Herbert Kapfer, Florian Rötzer (Hrg.), what if - Visionen der Informationsgesellschaft, Heise 2007 |
Die Stammautoren von haben immer wieder hervorragende Beiträge zusammen stellen können. Das gilt besonders für Schulzki-Haddouti, die z.B. das Thema Echelon erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt hat. Die "Entschreckung" des Krieges als TV-Spektabel und Videospiel und die digitale Lüge sind die Themen von Palm und Rötzer. Sie berichterstatten über das, was Lem ständig vorausgesagt hat. what if war ein Autorenwettbewerb bei . Gefragt waren Kurzgeschichten und Essays rund um das Thema bürgerliche Freiheiten und ihre Beschränkungen nach den Terrorangriffen vom elften September. Die besten Beiträge dokumentieren what if, visionen der informationsgesellschaft und natürlich das Buch. |
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Telepolis, Wie Forscher und Raumfahrer Aliens aufspüren wollen, Heise 2005 vergriffen Telepolis, Kosmologie, Heise 2007
Die Themenhefte von erreichen die Qualität von ausgewiesenen Fachzeitschriften. Herausgegriffen werden hier die beiden, die sich mit den aktuellen Theorien zur Phsik in Verbindung mit Kosmologie und Astronomie beschäftigen und für die Harald Zaun als Herausgeber tätig war. |
Der (mir) eindrucksvollste Artikel aus dem vergriffenen Heft von 2005 war der von Heiko Lietz (11 Lichtjahre in 80 Tagen, S. 47), der sich mit der besonderer Feldtheorie des Burkhard Heim beschäftigt (10). Seine 1982 veröffentlichte Massenformel führt zu ganz anderen Ergebnissen als die Allgemeine Relativitätstheorie von Albert Einstein und kennt vor Allem nicht die Geschwindigkeitsbegrenzung mit der Lichtgeschwindigkeit als Grenzwert. Der herausgegriffene Artikel soll die Spannung und Qualität der übrigen Beiträge nicht schmählern. Es geht mir einzig um eine subjektive Würdigung. |
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Das aktuelle Heft ist etwas theoretischer ausgerichtet als das erste, aber insgesamt spannender. Nachdem die erste Auflage aus dem Februar 2007 mit 25.000 Exemplaren äußerst schnell vergriffen war, hat der Heise-Verlag im März 2007 eine zweite Auflage mit 10.000 Heften nachgedruckt ( Heise lässt 10.000 Telepolis-Hefte nachdrucken, Heise 22.03.2007; Telepolis-Special "Kosmologie" wird nachgedruckt, Heise online 29.03.2007). |
Auch aus diesem Heft möchte ich einen Beitrag herausgreifen, der mein besonderes Interesse erregt hat: Rüdiger Vaas, Ein Universum als Zeitmaschine, S. 120.
Vaas
berichtet von einer Schlussfolgerung von
Kurt Gödel, der die mehr visionären Vorstellungen von
Albert Einstein in handfeste mathematische Formeln übersetzt hat.
Danach könnten die Zukunft und die Vergangenheit miteinander verbunden
sein. Faszinierend!
(11) |
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Fazit | ||||||
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Anmerkungen | ||||||
(2) Siehe die "Screenshots" bei archive.org. (3) Screenshot vom 17.04.1999.
(4)
"Ungluablich":
10 Jahre Newsticker bei heise online, Heise online 17.04.2006 (5) Die Popularität kann zu schmerzhaften Folgen führen, wenn es mal wieder zu einem "Heise-DoS" kommt. Der passiert immer dann, wenn eine Meldung zu einer "normalen" Internetadresse verlinkt und diese von so vielen Heise-Lesern aufgerufen wird, dass der Zielserver unter der puren Last abstürzt, als wäre er das Opfer eines böswilligen DoS. Das Phänomen kennt auch eBay (dort Anmerkung 10). (6) Heise bringt neue Technologiezeitschrift auf den Markt, Heise online 26.08.2003 (7) Nun gut, das P.M.-Magazin hat eine garantierte verkaufte Auflage von 375.000 Exemplaren ( Mediadaten, dort S. 3).
(8)
Michaela Simon, 10 Jahre Telepolis. Ein Rückblick,
Telepolis 06.03.2006 |
(10)
Interessant ist daran, dass es eine durchdachte Alternative zu der immer
wieder bestätigten Allgemeinen Relativitätstheorie gibt, die sich der
etablierten Erklärung entgegen stellt und sich daran messen muss, ob sie
gleichermaßen gute Bestätigungen bekommt wie die von Einstein. Disput
tut immer gut, weil er dumme Dogmen verhindert. Dass sich natürlich die
Esotheriker auf Heim werfen und dadurch viele "ernsthafte" Wissenschaftler
davon abhalten, sich mit Heim zu beschäftigen, ist tragisch. Das wird
auch Einstein nicht gerecht, der zwar böse werden konnte ("Gott würfelt
nicht!"), aber selber nach der Vereinheitlichung von Relativitäts- und
Quantentheorie suchte, ohne sie zu finden. (11) Die Anregung haben Baxter und Jeschke in Romanen aufgegriffen; davon mehr an anderer Stelle.
Gödels Lösung verlangt aber danach, dass ich mich sehr schnell bewegen
und mich mindestens 100 Billionen Jahre in die Zukunft bewegen muss, um
in unserer (überschaubar dauernden) Vergangenheit anzukommen. Ernsthafte
Beobachtungen lassen aber allenfalls die Annahme zu, dass die
Rotationsgeschwindigkeit des Universums in 60 Billionen Jahre eine
Umdrehung zulässt. Ob es
überhaupt so lange existiert und genug Masse bereit hält, um Zeit zu
definieren, ist eine weitere, ganz unsichere Frage. Das Ganze ist sehr
spekulativ. |
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Cyberfahnder | ||||||
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© Dieter Kochheim, 11.03.2018 |