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10-08-25
Unvorhergesehen Möglichkeiten und Risiken beim Einsatz der IT:
RFID-Chips
(1)
werden bevorzugt im Einzelhandel eingesetzt, wo sie Produktinformationen
zur Abrechnung, Inventur und Kontrolle senden. Sie haben - je nach
Wellenlänge ihrer Funksignale - eine Reichweite bis etwa 15 Meter.
Wenn RFID-Sender in einem Röhrensystem betrieben werden, kann sich
ihre Reichweite auf bis zu 30 Meter erhöhen
(2).
Das gilt zum Beispiel für die Lüftungsschächte von Klimaanlagen. Mit der
Funktechnik könnten sie mit Messsonden ausgestattet werden, ohne dass
sie aufwändig verkabelt werden müssen.
Da Lüftungsschächte immer auch an die Gebäudeaußenseite führen,
bringt der Ansatz allerdings auch erhöhte Sicherheitsrisiken mit sich.
Ein Angreifer könnte falsche Messdaten einspeisen, um zum Beispiel die
Raumtemperatur zu manipulieren. Für ein Lager mit verderblichen Waren
hätte das fatale Folgen. Abhilfe würde die Verschlüsselung der
Funksignale schaffen.
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10-08-26
Verizon ist einer der größten Netzbetreiber
(5)
und Google kennt man gemeinhin. Sie haben unlängst einen Vorschlag für
die gesetzliche Regulierung des Internets vorgestellt
(6),
der sich für die Gleichbehandlung von Daten im breitbandigen Festnetz
ausspricht. Die von
angesprochenen Hintertüren betreffen die mobilen Netze und künftige
Extradienste
(7).
Hinter der neu entfachten Diskussion über die
Netzneutralität stecken die Begehrlichkeiten verschiedener
Netzdienste, in einem künftigen Next Generation Network - NGN
(8)
- eine Bevorzugung von Extradiensten durchzusetzen.
Gesprochen wird dabei von
Angeboten aus den Sektoren Unterhaltung, Telemedizin oder E-Learning.
Möglich wird das durch das Routing
(9).
Der Vorschlag der beiden Großen folgt einer Initiative der
US-Amerikanischen Regulierungsbehörde - Federal Communications
Commission - FCC, wonach grundsätzlich Netzneutralität bestehen und
Transparenz geschaffen werden solle:
Sollten Zugangsanbieter Techniken für ein "vernünftiges
Netzwerkmanagement" etwa zur Gewährleistung einer speziellen
Servicequalität oder zum Verhindern von Staus auf der Datenautobahn
einsetzen, müssten sie ihre Kunden detailliert darüber in Kenntnis
setzen.
Wie nicht anders zu erwarten melden sich jetzt die Lobbyblower, die
die
Interessen der Kreativbranchen ... bei der Regulierung der
Netze berücksichtigt sehen wollen
(10).
Dazu rühren sie allen Ungemach - Filesharing, Kinderporno und vor allem
ihre Verwertungsrechte - in einen Topf:
Die
Musikgemeinschaft, die wir repräsentieren, hält es für lebenswichtig,
dass jegliche Initiative für ein Internet-Regelwerk die Provider und
andere Vermittler ermutigt und ermächtigt, Maßnahmen zu ergreifen zur
Abschreckung unrechtmäßiger Aktivitäten wie Urheberrechtsverletzung und
Kinderpornografie.
An dem
öffentlichen Gerangel beteiligen sich fast ausschließlich amerikanische
Unternehmen und Verbände. Die deutschen Interessenverbände sehen das NGN
eher skeptisch
(11),
anders die Deutsche Telekom in eigener Sache:
Es müsse ... verschiedene Qualitätsklassen für Echtzeitanwendungen
und weniger zeitkritische Dienste wie E-Mail geben. Entsprechende
Leistungen könnten die Netzbetreiber gegen Entgelt anbieten.
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10-08-27
Zeitungen ... produzieren vornehmlich das, was wir gestern im
Internet gelesen haben.
Zutreffend und etwas ausschweifend setzt sich Goedart Palm in
mit der schönen neuen Medienwelt auseinander
(3)
und kritisiert die Forderungen der klassischen Medienunternehmen nach
Einnahmequellen, Rückzug der Rundfunkanstalten aus dem Internet und zur
Förderung des Alpha-Journalismus. In ihren und anderen Äußerungen sieht
er nichts anderes als den vergeblichen Versuch, vergangene Pfründe und
sie gegen die unaufhaltsamen Entwicklungen der digitalen
Informationsmedien zu erhalten. Schließlich stellt er auch die Frage
nach der inhaltlichen Qualität von Publikationen.
Darüber berichtete unlängst auch der Cyberfahnder
(4),
Palm benutzt jedoch schönere Worte und nette Andeutungen, wenn er zum
Beispiel Dr. Abdul Nachtigallers Schule oder
Herrn Kachelmann im Dauerregen ins Spiel bringt.
Ein schöner Text, den man in Ruhe lesen muss.
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