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Juli 2009
11.07.2009 Domainzahlen
11.07.2009 interplanetares Internet
zurück zum Verweis zur nächsten Überschrift Flaute bei .de Puffer im Weltraum
 

 
.com (1) 81.175.731 + 326.234
.de 12.770.805 - 48.607
.net 12.332.869 + 71.948
.cn (2) 9.041.515 o.A.
.org 7.694.858 + 51.435
.uk (3) 7.227.705 o.A.
.info 5.223.940 + 46.392
.nl (3) 3.164.329 o.A.
.eu 2.914.034 - 34.769
.biz 2.045.870 + 13.735
.us 1.632.373 + 10.116
.at 868.423 + 4.999
 

 
Trotz deutlicher Verluste hält sich die deutsche Länderdomain auf Platz 2 der adressenreichsten Top Level Domains. Der Wettlauf mit .net geht weiter (1).

Auch die Flaute bei der .eu-Domain dauert an, die jedoch auf einer zyklischen Entwicklung beruht. (4).

 
Die NASA erprobt auf der Internationalen Raumstation ein neues Protokoll zur Erweiterung des Internets in den Weltraum hinein: Delay Tolerant Networking - DTN (5).

Das bisherige Internetprotokoll - TCP-IP - stellt ein eindeutiges Adressierungs- und Übermittlungssystem zur Verfügung, das sich die überschaubaren Entfernungen auf der Erde zunutze macht. Es arbeitet mit maschineller Kommunikation über den Verbindungsaufbau, die genutzten Protokolle und den Empfang unbeschädigter Datenpakete. Das ist möglich, weil die Übertragung fast in Echtzeit erfolgt und sich die Verzögerungen an den Knoten kaum bemerkbar machen.

Schon Clifford Stoll hat aus den Verzögerungen bei der Signallaufzeit geschlossen, dass sich seine Angreifer auf einem anderen Kontinent befinden müssen. Die Signale wurden über geostationäre Satelliten geführt, die stationär den Äquator in knapp 36.000 km Höhe umkreisen ( Großansicht) (6). Die Signallaufzeit wird von der Lichtgeschwindigkeit begrenzt, so dass die reine Übertragungszeit mindestens eine Viertel Sekunde beträgt. Aufgrund der Protokollabstimmung und des Abgleichs der übermittelten Datenpakete summiert sich die Zeit bis in den Sekundenbereich.
 

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 geostationäre Umlaufbahn


Entfernungen zwischen Erde und Mars
 

 
Bei der Datenkommunikation im Weltraum kommen andere Widrigkeiten hinzu. Sender und Empfänger verändern ständig ihre Position und ihre Abstände zueinander, besonders dann, wenn sich nicht beide auf der geostationären Umlaufbahn befinden. Dabei können sie vorübergehend von der Erde verdeckt und die Signale durch kosmische Störungen behindert werden.

Das DTN-Protokoll löst diese Probleme damit, dass es zeitverzögerte Übertragungen zulässt und die vermittelten Daten zwischenspeichert (puffern). Das ändert zwar nichts an der beschränkten Übertragungsgeschwindigkeit, wohl aber an der Verfügbarkeit. Sie erleichtert die Kommunikation in Erdnähe und könnte dabei helfen, schlecht erschlossene Bereiche auf der Erde zu erreichen.

Für die "echte" interplanetare Datenkommunikation werden die Entfernungen zum Problem. Bei ihrer größten Annäherung sind Erde und Mars rund 78 Mio. km voneinander entfernt. Für jede Strecke benötigt das Signal eine Laufzeit von rund 4,33 Minuten. Ihre größte Entfernung zueinander beträgt rund 380 Mio. km, die zu einer Laufzeit von 21 Minuten führen. Die freundliche Reaktion auf ein "hallo" dauert dann 42 Minuten, weil die Signale die Strecke zweimal zurücklegen müssen. Das Chatten wird dadurch etwas zeitraubend.
 

zurück zum Verweis Anmerkungen
 

 
(1) Domain-Newsletter 471, domain-recht.de 09.07.2009;
Vormonat

(2)  CnNIC, Domain Names Registered Under ".CN". Stand: April 2009; keine neuen Zahlen verfügbar.

(3)  DeNIC, Domainzahlenvergleich international (Stand: November 2008); keine neuen Zahlen verfügbar.

(4) schwächelnde Entwicklung
 

 
(5) NASA testet interplanetares Internet, tecchannel 09.07.2009

(6) Geosynchrone Umlaufbahn
 

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© Dieter Kochheim, 11.03.2018