Vermögenstransfer 2 |
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bargeldloser Zahlungsverkehr |
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neuartige Finanzdienste
Perspektiven
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Einzugsermächtigung und
Lastschriftverfahren
Abbuchungsauftrag
Einzugsermächtigung
Zahlungskarten
Kreditkarte, Debitkarte
Missbräuche im Zahlungsverkehr
Betrug des Forderungsschuldners
Betrug des Einziehungsermächtigten
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Die
Überweisung ist eine einmalige Anweisung an die Bank, zulasten des
Kundenkontos einen Betrag zu buchen und einem fremden Konto
gutzuschreiben.
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Einzugsermächtigung und Lastschriftverfahren |
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Das
Lastschriftverfahren ist eine Besonderheit des deutschen Bankenwesens.
Es kennt zwei Formen, die in dem „Abkommen über den Lastschriftverkehr“
(1)
von 1963 vereinbart wurden, dem alle Geschäftsbanken, Volksbanken und
Sparkassen beigetreten sind.
Der
Abbuchungsauftrag ist eine verbindliche Anweisung,
mit der der Kunde seine Bank damit beauftragt, zulasten seines Kontos
und zugunsten eines fremden Kontos einen Geldbetrag zu buchen (
Überweisung).
Die
Einzugsermächtigung ähnelt der
Anweisung, löst sich aber von der
vertraglichen Bindung zwischen dem Kontoinhaber und seiner Bank und
schafft ein
Vierecksverhältnis. In ihm ermächtigt der Schuldner seinen Gläubiger
zugunsten des Gläubigerkontos das Schuldnerkonto zu belasten.
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Das Einzugsverfahren ist eine rechtliche Revolution, wirtschaftlich
genial und die wesentliche Basis des heutigen Zahlungsverkehrs.
Initiativ werden muss der Gläubiger. Ihm und seiner Bank obliegen dabei
auch die Garantie- und Haftungsfolgen. Der Gläubiger muss seiner (einziehenden)
Bank nur erklären, „ich habe eine Forderung, die sich gegen das Konto
eines anderen richtet“. Das erfolgt in einem automatisierten Verfahren,
so dass mit einer Diskette, mit einem anderen Datenträger oder im
Online-Verfahren gleichzeitig eine Vielzahl von Finanztransaktionen
gestartet werden kann. Aufgrund des Abkommens zwischen den
Kreditinstituten werden die fremden Konten belastet und die
entsprechenden Werte dem Gläubigerkonto gutgeschrieben. Widersprechen
die belasteten Kontoinhaber der Transaktion, werden die Buchungen
storniert und der Gläubiger mit den Kosten belastet – das geht ganz
einfach und der Gläubiger trägt alle Beweislasten. |
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Die rechtliche
Einordnung dieses Verfahrens
ist schwierig. Eine vertragliche Beziehung
besteht zunächst nur zwischen dem Schuldner
und dem Gläubiger. Sodann beauftragt
der Gläubiger innerhalb seines Vertragsverhältnisses
mit seiner kontoführenden Bank,
den Geldwert von der Schuldnerbank anzufordern,
ohne dass ein Vertragsverhältnis
zwischen dem Gläubiger und der Schuldnerbank
besteht. Der Gläubiger tritt dabei wie
ein Vertreter des Schuldners auf, der seine
eigene Vertretungsvollmacht auf seine kontoführende
Bank überträgt, die dann als Vertreter
des Schuldners (aus abgetretenem
Recht) gegenüber der Schuldnerbank die
Zahlung (Kontobelastung) verlangt.
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Ungeachtet dieser rechtlichen Probleme würden die modernen
Zahlungssysteme mit Kreditkarten und andere Zahlungsverfahren nicht
funktionieren, wenn die Einzugsermächtigung unzulässig wäre. |
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Zahlungskarten |
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Die
Einsatzbereiche, Funktionen und Gestaltungsmerkmale von
Zahlungskarten ist vielfältig. Das Strafrecht unterscheidet insoweit
im Wesentliche zwischen Zahlungskarten mit (
§ 152b StGB) und ohne Garantiefunktion (
§152a StGB). Die Garantiefunktion ist eine unbeschränkte Zusage des
ausstellenden Kreditinstituts in jeder Höhe oder bis zu einem bestimmten
Höchstbetrag ungeachtet der Zahlungsfähigkeit des Kateninhabers zu
leisten
(2).
Kreditkarte
Aufgrund
eines Vertrages zwischen dem Kreditkarteninhaber und dem
Kreditkartenunternehmen verspricht das Unternehmen dem Akzeptanten die
Auszahlung des zwischen ihm unter dem Kreditkarteninhaber vereinbarten
Betrages – in aller Regel unter Abzug einer prozentualen Provision
zulasten
des Akzeptanten. Auch hierbei kommt die
Einzugsermächtigung zum Tragen, indem
der Inhaber den Akzeptanten zur Belastung
eines fremden Kontos bevollmächtigt.
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Die Vertragsgestaltungen zwischen dem
Kreditkarteninhaber und dem Kreditkartenunternehmen
können verschieden gestaltet
sein. Es kann ein sofortiger Rückgriff auf ein
Girokonto erfolgen oder auf ein Konto auf
laufende Rechnung gebucht werden, das innerhalb
bestimmter Zeitintervalle ausgeglichen
wird. Die bekanntesten Unternehmen
mit weiter Verbreitung (Akzeptanz) dürften
American Express (USA) und
Maestro
(Mastercard, Europa) sein.
Debitkarte
Auf
Guthabenbasis (
Guthabenkarte) wird hingegen die Debitkarte geführt. Ihre bekanntesten
Formen sind die
Geldkarte, die ganz häufig mit einer Kreditkarte
kombiniert wird und besonders geeignet für Bezahlvorgänge mit geringen
Beträgen ist, und spezialisierte Karten für besondere Dienstleistungen ( Telefonkarte,
Prepaid-Karte
(3)
). Sie zeichnen sich dadurch
aus, dass die Angaben zum Guthaben
auf der Karte selber gespeichert sind und
entweder darauf verwaltet werden (Belastung
beim Bezahlvorgang, neues Beladen
durch den Inhaber) oder ihre Informationen
dazu dienen, ein gesondert geführtes Konto
auf laufende Rechnung mit neuem Guthaben zu füllen (z.B. beim Prepaid im
Zusammenhang mit Telekommunikationsdiensten).
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Missbräuche im Zahlungsverkehr |
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Das
Einzugsverfahren ist ein einfaches Massenverfahren schon häufig
missbraucht worden. Zwei wesentliche Konstellationen sind unter dem
Gesichtpunkt des Betruges (
§ 263 StGB) zu unterscheiden.
Der
Schuldner täuscht den Einzugsermächtigten (Gläubiger) über seine
Kontodaten, indem er falsche oder fremde Daten angibt.
Der Gläubiger beauftragt sodann seine kontoführende Bank, die ihm
womöglich bereits eine
Wertstellung bucht. Die Bank gibt den Einziehungsauftrag an die
angeblich bezogene Bank weiter (
Vierecksverhältnis), die ihn entweder sofort moniert, weil die
Kontodaten falsch sind, oder das fremde Konto belastet.
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Der Inhaber des fremden Kontos kann der Belastung binnen sechs Wochen
widersprechen (Abschnitt 3 Nummer 2 des Abkommens ...
(4)
). Seine kontoführende Bank bucht daraufhin eine
Rücklastschrift, die zusammen mit den dafür entstandenen Kosten dem
Konto des Gläubigers belastet werden. Der Geschädigte ist somit der
Gläubiger, der mit seiner Forderung ausfällt und darüber hinaus auch die
Kosten der Rücklastschrift trägt.
Die Sechs-Wochen-Frist für den Widerruf ist nur eine zwischen den
beteiligten Banken geltende Frist. Für den belasteten Kontoinhaber gilt
sie nur, wenn er sich tatsächlich den Bedingungen des
Lastschriftverkehrs unterwirft. Das ist nicht der Fall, wenn sich ein
Fremder seiner Kontodaten bedient. Der Kontoinhaber hat insoweit gar
keine Erklärung im Lastschriftverkehr abgegeben und seine kontoführende
Bank trägt letztlich die Kosten für die Rücklastschrift (zuletzt
BGH,
Urteil vom 11.06.2006 - VI ZR 220/05).
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Der
Einzugsermächtigte täuscht seine kontoführende Bank, indem er erdichtete
Forderungen behauptet, auf die vorläufige Wertstellung hofft und sich
das vorgebliche Guthaben auszahlen lässt (zuletzt Bundesgerichtshof,
Urteil vom 15.06.2005 - 2 StR 30/05).
Die dazu benötigten Daten sind nur die Personen- und Kontodaten (Inhaber,
Bank, Kontonummer) und der Betrag der Forderung. Bei Kreditkarten kommt
noch die Geltungsdauer der Karte hinzu.
Aufgrund der zu erwartenden
Rücklastschriften zugunsten der erdichteten Schuldnerkonten tritt der wirtschaftliche
Schaden bei der kontoführenden Bank
ein, soweit sie auf das vorgebliche Guthaben Auszahlungen geleistet oder
Überweisungen zugelassen hat. Außerdem laufen bei ihr auch die
Stornogebühren für die Rücklastschriften auf.
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Wegen der
Kreditkarten verlangen neuere Prüfverfahren auch nach der Prüfziffer der Karte
(
Card Validation Code - CVC2 [auch Card Verification Value - CVV2] ), die meist auf der Rückseite abgedruckt ist. Ein kompletter Satz
gefälschter Kreditkarten wird in „Fachkreisen“ als Dump bezeichnet
(5).
Mit der nötigen technischen Ausstattung lassen sich die Daten von
Kreditkarten einfach auslesen und auf Rohlinge übertragen, mit denen
dann von Geldautomaten Abhebungen vorgenommen werden können
(6).
Technisch versierte Täter manipulieren Zahlungskarten jeder Art (Rohlinge
oder für andere Zwecke bestimmte Karten) und ermöglichen damit Barabhebungen von
Geldautomaten (
Skimming, Auslandseinsatz).
Diese Techniken werden besonders im Zusammenhang mit dem
Phishing
und vor allem beim
Skimming
angewandt.
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Anmerkungen |
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(1)
zahlungsverkehrsfragen.de
(2)
siehe auch
Kreditkartenbetrug und
IT-Strafrecht.
(3)
Im Zusammenhang mit Prepaid-Verträgen hat das
Bundesverfassungsgericht am 27.10.2006 - 1 BvR 1811/99 - beschlossen,
dass die dabei anfallenden Verkehrsdaten nicht beliebig gespeichert
werden dürfen.
(4)
siehe Anmerkung 1
(5)
Tecchannel Compact 1/2007, S. 173. Siehe auch
Phishing
- Fachworte.
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(6)
Das Equipment dafür wird im Internet frei angeboten:
Moritz
Jäger, Das Netz der Phisher: Wie
Online-Betrüger arbeiten, tecchannel
20.09.2006
Axel Kossel, Markus
Kötter, Piraten-Software.
Wenn Schadprogramme den PC kapern,
c't 2/07, Seite 76.
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Cyberfahnder |
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© Dieter
Kochheim,
11.03.2018 |