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Baxter |
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Stephen Baxter |
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Die Zeitschiffe Anti-Eis Evolution Das Web NASA Mission Ares. Titan Xeelee Das Geflecht der Unendlichkeit Schwarze und Wurmlöcher Das Floß Flux Ring Vakuum Diagramme Der Orden Sternenkinder Transzendenz Das Multiversum Zeit, Raum, Ursprung Die Zeit-Verschwörung Imperator. Eroberer Navigator. Diktator Arthur C. Clarke als Koautor Das Licht ferner Tage Zeit-Odyssee Die Zeit-Odyssee Sonnensturm Wächter Fazit |
Baxter ist immer für Überraschungen gut und macht mir besonderen Spaß am Lesen, wenn er physikalische oder biologische Theorien zum Leben erweckt. Das hat er wegen Raum- und Zeitreisen geschafft sowie wegen der menschlichen Stammesgeschichte und dem Schwarmverhalten. Zusammen mit dem 2008 verstorbenen Arthur C. Clarke (2), seinerseits Urgestein und Altmeister der SF-Literatur, schrieb er den Zeit-Odyssee-Zyklus, dem jedenfalls noch ein abschließender Band fehlt.
Baxters
Frühwerke sind noch Einzelstücke, die mit mit den klassischen
Methoden der Science Fiktion experimentieren. Sie münden in den
NASA-Zyklus, mit dem Baxter vor allem sein raumfahrttechnisches
Wissen und seine Kenntnisse über raumfahrtindustrielle Prozesse unter
Beweis stellt. |
Baxters Basiskompetenz betrifft die Naturwissenschaften und die Technik. Ihm ist hoch anzurechnen, dass er zwei weitere Fachbereiche tief durchdrungen und in sein Werk eingebunden hat: Die Evolutionsbiologie und die Geschichte. Aus dieser Kombination weiß er widerspruchsfreie Perspektiven zu entwickeln und mit seinen Helden und Verlierern zu spannenden Geschichten zu füllen. Dass ihm nicht immer alles gelingt, ist der Nachsicht geschuldet.
04.10.2009:
Die
letzten Flut passt nicht in das gewohnte Werk von Baxter. Ihr fehlen
die Visionen, die er sonst immer wieder gezeigt hat. Das Buch ist gut
geschrieben, hat aber Längen und führt zu Langeweile.
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Zeitschiffe | Anti-Eis | |||
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Die Zeitschiffe sind das erste Buch von Baxter, das mir in die Hände
fiel. Es begeisterte mich nicht nur deshalb, weil er an Wells
Zeitmaschine anknüpft, sondern weil er sich die Mühe macht, spekulative
Techniken und naturwissenschaftliche Theorien lebendig werden zu lassen.
Damit war er 1995 noch ziemlich einzigartig. Andere Autoren widmeten
sich seinerzeit dunklen und martialischen After-Doomsday-Vorstellungen
mit wenigen Perspektiven. Davon hob sich sein frühes Werk deutlich und
angenehm ab. |
Der Erzählrahmen ist gut gewählt und Baxter füllt ihn mit einer
netten Abenteuergeschichte, ohne allerdings an
Karl
Amery heran zu reichen. Das ist bei einem so frühen Werk auch nicht
zu erwarten gewesen. |
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Evolution | The Web | |||
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Der schlichte Titel ist Programm. Baxter zeichnet die menschliche Evolution nach und entführt uns kenntnisreich in die Vergangenheit. Er erzählt zum Beispiel von intelligenten, paarweise und mit Waffen jagenden Sauriern und Zeppelin-artigen Riesenviechern, die nur am oberen Rand der Atmosphäre und zur Paarung auf den Berggipfeln des Himalayas überleben können. "Evolution" ist ein Roman und gleichzeitig ein Sachbuch, womit Baxter als Erzähler und Wissensvermittler seine Stärken ausspielt. Die Leichtigkeit, mit der er unsere biologischen Vorgänger und ausgestorbenen Wesen zu Leben erweckt, lässt die Vorbereitung dieses Buches erahnen. Eine solche Souveränität hat nur der Autor, der sich intensiv mit der Stammesgeschichte und ihren Sackgassen beschäftigt hat. Baxter baut mit dem Buch quasi ein zweites wissenschaftliches
Standbein auf. Seine klassischen Themen sind die Technik und die Physik.
Er erweitert sein Betrachtungsfeld auf die Biologie und bereitet damit
seine These von menschlichen Schwärmen vor, die er im
Xeelee-Zyklus mehrfach anspricht. |
Auf Deutsch sind jedoch bei Bastei-Lübbe nur die ersten sechs Teile
erschienen
(9),
die von Baxter eingeleitet werden.
Sie befassen sich mit
Virtuellen Spinnen als Kontrollsysteme, Computerviren aus denen sich
bewusste Lebensformen entwickelt haben, digitale Schatten von Personen
mit denen man interagieren kann, als wären es echte Menschen und
etliches mehr ... The Web ist nett, geht aber mit den Möglichkeiten und Entwicklungen des Internets zu märchenhaft und verspielt um, eher so wie der Film Tron von Disney (11). Die Edition des Verlages ist schlampig, außer reißerischen Worten wird nichts über seinen Ursprung und seinen Inhalt mitgeteilt, Angaben über die Autoren oder ein Inhaltsverzeichnis sucht man vergebens. Außerdem mag ich es nicht, wenn das Werk nicht vollständig
veröffentlicht wird. |
NASA. Mission Ares | Titan | |||
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In der "Mission Ares" (13) nimmt die Zeit seit 1963 einen anderen Verlauf, als wir es in Erinnerung und aufgezeichnet haben. Kennedy überlebt das Attentat von 1963 und seine Vision wird nicht die Mondlandung, sondern die bemannte Mission zum Mars. Baxter beschreibt das Projekt, seine Probleme und die Widrigkeiten, die ständig sein Scheitern auslösen können. 1986 landete dann die erste Frau auf dem Mars. Seine Stärken sind seine Nähe zum Projekt, sein Gespür dafür, wie industrielle Zusammenarbeit praktiziert und kontrolliert werden muss. Dadurch entwickelt Baxter nicht nur die "missionarische" Vision vom Marsflug, sondern lässt den Leser auch daran teilhaben, ein solches Projekt zu planen und umzusetzen. Das ist ihm gut gelungen. |
Somit entschließt sich die NASA, den Raum-Shuttle Diskovery zu überarbeiten und mit ihm eine Reise zum Saturn zu unternehmen. Für die beteiligten Astronauten steht fest, dass es eine Reise ohne Wiederkehr wird, spätestens dann, als während ihrer Reise auf der Erde eine Katastrophe ausbricht. Sie kämpfen mit der Strahlung und der Kälte im Weltraum mit veraltetem Gerät. Eine Astronautin überlebt ihre Kollegen und stirbt schließlich auch. In einer späten Zukunft wird sie wieder zu Leben erweckt - von den Wesen vom Titan, die inzwischen ihre eigene Evolution durchgemacht haben. Der Schluss des Romans hebt sich von der kühlen Sachlichkeit im übrigen ab. Diese Art von überraschenden Ausblicken unternimmt Baxter in seinen jüngeren Werken immer 'mal wieder, ohne ihnen zu viel Raum zu geben. Seinen Schwerpunkt setzt Baxter jedoch bei der Frage, ob und wie mit der Technik aus den achtziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts eine Mission zum Saturn gemacht werden kann. Seine überraschende Antwort ist tatsächlich die, dass sie machbar ist und jederzeit scheitern könnte. Die Stärken beider Romane sind Baxters Kenntnisse über technische
Großprojekte, die es ihm erlauben, allein aus den Projekten und ihrer
Verwirklichung Spannung zu saugen. |
Xeelee | ||||
Ausschnitt aus dem Cover von "Das Floß" |
Die Xeelee sind übermächtig. Gegenüber den räuberischen (kolonialistischen) Alien-Völkern, die Baxter uns im Verlauf des Zyklus' vorstellt und von denen sich die Menschheit dann doch irgendwie befreien kann, sind die Xeelee eine wirklich harte Nuss. Sie beherrschen alle Techniken, die die Relativitäts- und die Quantentheorie in Aussicht stellen. Sie bekämpfen die Menschheit, aber eher ohne Ambitionen und so, wie man ein lästiges Insekt verscheucht. Sowohl im "Ring" wie auch in den "Sternenkindern" lüpft Baxter den Vorhang und lässt den Blick frei auf einen universellen Krieg, dessen Gewinn die Xeelee ihrerseits aufgegeben haben. Sie sind auf der Flucht und verlassen unser Universum.
Der
Xeelee-Zyklus ist bislang Baxters Hauptwerk. Die einzelnen Bücher
markieren und zeigen seine Fortentwicklung. Eher klassische Motive, wie
sie noch für die
"Zeitschiffe" prägend waren, stehen am Anfang und werden abgelöst
von immer feinsinnigeren Gedankengebäuden, in denen er seine Figuren
handeln lässt. |
Baxter nutzt dieses Szenario dazu, naturwissenschaftliche Perspektiven zu entwickeln und seine meistens verzweifelten Helden zu führen. Er schafft es dabei, beim Rahmen gedanklich ehrlich zu bleiben und gute Geschichten zu erzählen.
Der
Xeelee-Zyklus ist zugleich eine Entwicklungsgeschichte durch die
modernen physikalischen Theoriengebäude. Baxter setzt sich intensiv mit
der Frage auseinander, welche Perspektiven die moderne Physik und
Kosmologie für die Raumfahrt und die Besiedlung der Galaxis eröffnen.
Dazu greift er solche Modelle auf, die durchaus ernsthaft diskutiert
werden, auch wenn ihre Realisierung weit von den heute gebräuchlichen
und beherrschten Technologien entfernt ist. |
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Das Geflecht der Unendlichkeit | ||||
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Über zwei exotische Technologien verfügen jedoch auch die Menschen. Zum einen ist das der GUT-Antrieb. Das Kürzel steht für "Grand Unification Theory" (16). Sie hat sich zum Ziel gesetzt, drei der vier physikalischen Grundkräfte aus einer einheitlichen Theorie abzuleiten. Am meisten verweigert sich der Vereinheitlichung die Gravitation, die von der GUT ausgespart wird. Baxter folgert aus der GUT eine "Superkraft", die er für eine klassische Antriebstechnik nutzt und die relativistische Geschwindigkeiten ermöglichen könnte, also eine solche in der Nähe der Lichtgeschwindigkeit.
Die große Vereinheitlichung kennzeichnet eine Diskussion, die sich um
die Verbindung der beiden gesicherten, aber unvereinbaren
Gedankengebäude für "das Große" - also die Welt, wie wir sie sinnlich
wahrnehmen und die von der Relativitätstheorie beschrieben wird - und
"das Kleine" bemüht, dem Gegenstand der Quantentheorie. Die
fachlichen Diskussionen darüber dauern bis heute an
(16a). |
Die Reise durch ein Wurmloch ist immer auch eine Reise durch die Zeit, weil es nicht nur die Wegstrecke, sondern auch die Reisedauer auf Augenblicke verkürzt. Bei Baxter funktioniert das so, dass das eine Ende des Wurmlochs fest am Startpunkt verankert und das andere von einem (GUT-) Raumschiff ins Schlepptau genommen wird. An seinem Ziel (in einem anderen Sonnensystem) angekommen, wird auch das andere Ende fest verankert. Darauf kann das Wurmloch zurück zum Startpunkt und zum Startzeitpunkt benutzt werden. Wurmlöcher würden sich auch als Nur-Zeitmaschinen nutzen lassen, wenn das angekoppelte Raumschiff eine Rundreise unternimmt und das zweite Ende in die Nähe des anderen zurück bringt. Je nach dem, welches Einstiegsloch man dann benutzt, kommt man dann beim anderen in der Vergangenheit oder in der Zukunft heraus. Bei Baxter sind das immerhin 1.500 Jahre Unterschied. |
Das Wurmlochkonzept bei Thorne (17) [S. 554] |
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Schwarze und Wurmlöcher | ||||
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Auf Thornes Überlegungen greift auch Baxter zurück und entwickelt sie zu einer lebhaften Geschichte. Erst ein Jahr später hat Thorne sein begeisterndes Buch über Schwarze Löcher veröffentlicht, an dessen Schluss er auch seine spekulativen Überlegungen über Wurmlöcher und Zeitreisen stellt. Für einen angesehenen Wissenschaftler war das sehr mutig. Herausgekommen ist ein spannendes Sachbuch mit faszinierenden Ausflügen in das Universum. Thornes Spekulationen haben sich zum Teil schon bestätigt. So wurde das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße erst in den letzten Jahren anhand des Umlaufs naher Sterne nachgewiesen und wegen seiner Größe bestimmt (19).
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Dabei ist an erster Stelle Stephen Hawking und "Eine kurze Geschichte der Zeit" zu nennen (20). Er hat mit seinem Buch den damaligen Stand der theoretischen Physik und Kosmologie zusammen gefasst und einem breiten Publikum eröffnet. Damit hat er eine Tradition wieder aufgenommen, die zum Beispiel auch Einstein und Asimov gepflegt hatten, und ein wichtiges Gegengewicht zu obskuren Sensationsautoren gesetzt. Neben Thorne haben sich auch andere Wissenschaftler dem Thema Wurmlöcher gewidmet. Stellvertretend sei Paul Halpern genannt: "Wurmlöcher im Kosmos" (21). Die Verdienste von Sagan und vor allem von Baxter bestehen darin,
dass sie die spekulativen Konzepte mit Handlung und Leben erfüllt haben.
Sie schafften damit eine neue Form der "harten" Science Fiction, die
neue Weltentwürfe ohne haltlose Annahmen möglich macht. |
Das Floß | Flux | |||
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Das Buch ist Baxters Antwort auf die in den Siebziger und Achtziger Jahren angestellten Überlegungen über das Maß der Naturkonstanten, ihre zahlenmäßigen Verhältnisse zueinander und damit verbunden über das Anthropische Prinzip (23). Bei ihm handelt es sich nicht um eine Theorie, sondern - wie Ockhams Skalpell (24) - um eine Methode, um eine Theorie auf ihre Tauglichkeit zu prüfen. In seiner schwachen Ausprägung führt es zu der Frage, wie die Naturgesetze und -konstanten beschaffen sein müssen, um intelligentes Leben nach dem Vorbild der Menschen überhaupt zu ermöglichen. Sie schließt alle Parameter aus, die lebens- und intelligenzfeindlich sind. Seine starke und weniger taugliche Version fragt, wie sie beschaffen sein müssen, um zwangsläufig Menschen hervorzubringen. Immer noch lesenswert in diesem Zusammenhang ist Reinhard Breuer (25). Baxters Helden führen ein hartes Leben unter Lebensumständen, die er feinsinnig schildert. Erst wenn man die weitere Entwicklung des Zyklus' kennt, bekommt man eine Ahnung davon, dass es sich um die Nachfahren von Menschen handelt, die durch den Ring der Xeelee in ein paralleles Universum gelangt waren. Ein guter Auftakt. |
Die von Baxter beschriebenen Lebensumstände reflektieren ebenfalls eine wissenschaftliche Diskussion, die in den Siebziger und Achtziger Jahren stattfand und die Neutronensterne (27) (auch: Pulsare) betrifft. Subrahmanyan Chandrasekhar (28) hatte bereits in den Dreißiger Jahren errechnet, dass Sonnen, die ihren Brennstoff aufgezehrt haben und größer als die 1,4-fache Masse unserer Sonne sind, nicht zu einem Weißen Zwerg zusammenfallen. Die Schwerkraft drückt die Elektronen in die Atomkerne hinein, so dass die verbleibende Masse zu einer kleinen kompakten Kugel (10 bis 20 Kilometer im Durchmesser) aus Neutronen zusammen gepresst wird (sehr anschaulich: Kippenhahn (29), S. 212 f.). Hat der sterbende Stern noch eine Masse von dem Achtfachen der Sonnenmasse, stürzt er zu einem Schwarzen Loch (30) zusammen. Schwarze Löcher sind im Sachbuch-Genre zunächst ein Tabu-Thema
gewesen. Kippenhahn, ein anerkannter Wissenschaftler und begnadeter
Sachbuchautor, spricht sie noch 1980 sehr zurückhaltend an [auch
(29), S. 218]. Asimov machte sie hingegen schon 1977 zur
Buchüberschrift und führte feinfühlig und gekonnt in das Thema ein
(31). Erst ein paar Jahre später (und mit wachsenden Kenntnissen)
wurden sie hoffähig [sehr ausführlich: Greenstein
(32)]. |
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Ring | ||||
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Von dem Ring sind aber nur noch Fragmente vorhanden, so dass die Helden dessen physikalischen Eigenschaften zu einer gefährlichen Rutschpartie in die Vergangenheit nutzen müssen und am Ende - wahrscheinlich - zur Urbevölkerung des Floßes werden. Es gibt zwei Ausformungen der Stringtheorie
(34), die mikroskopische und die kosmische
(35). Auf der Quanteneben
versucht sie die Eigenschaften von (inzwischen muss man sagen)
subelementaren Teilchen durch geschlossene (Ringe) oder offene
Raumstrukturen (Fäden) und ihre Topographie zu beschreiben. Im
kosmischen Zusammenhang sollen riesige, ebenfalls geschlossene oder
offene Strings die großflächigen Strukturen und astronomisch
beobachteten Prozesse bestimmen. Sie wird immer noch erwähnt, auch als
Hoffnungsträgerin, ist aber nie so recht aus den Puschen gekommen. |
Das, was Baxter damit auf hohem Stand der wissenschaftlichen Diskussion in seine Erzählungen einfließen ließ, ist wahrlich imposant. Der Ring ist eine entfernte Region im Universum mit einer großen gravitativen Anziehungskraft. Auch dafür gibt es eine astronomische Erscheinung, die seit rund 20
Jahren bekannt ist. Es handelt sich um den Großen Attraktor
(36) in einer Entfernung von rund 200 Millionen Lichtjahren, der
eine Sogwirkung von 10 Billionen Sonnenmassen hat, die auch in Bezug auf
die Milchstraße messbar ist. Eine schlüssige Erklärung für dieses
Phänomen fehlt bis heute. |
Vakuum Diagramme | Der Orden | |||
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Auch wenn es so wäre, dann ist dabei ein wichtiges und gutes Buch herausgekommen. Baxter schildert Einzelschicksale im Kampf mit den Xeelee, denen die Menschheit eigentlich lästig, aber nicht verhasst ist. Die Menschen stören sie einfach nur bei ihrer Flucht vor den photionischen Gegnern, denen auch sie sich nicht erwehren können. Selten war eine Materialsammlung eines Autors über die Nebenaspekte seines Universums so erhellend wie Baxters Vakuum Diagramme. Gut gemacht! Die "Vakuum Diagramme" schließen den Subzyklus "Zeelee".
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Während Schätzing ein kollektives Schwarmwesen aus aus einem anderen Evolutionsstamm beschreibt (39), lässt Baxter in einer isolierten Umgebung einen menschlichen Schwarm entstehen, der mit seiner menschlich-kulturellen Umwelt im Kontakt bleibt. Dieses soziale Wesen und seine evolutionsbiologischen Besonderheiten begleitet Baxter seit dem 5. Jahrhundert über die Gegenwart bis in die fiktive Zukunft. Mit der Evolutionsbiologie hat sich Baxter bereits in der "Evolution" auseinander gesetzt und daraus einen ungewöhnlichen, aber spannenden Roman gemacht. In "Der Orden" beweist Baxter seine sicheren Kenntnisse von der Geschichte und in der Biologie und verknüpft diese Fächer mit einer spannenden, detektivischen Geschichte, die sich über Jahrtausende, vor allem aber über die Vergangenheit erstreckt. Dafür ist er zu recht gelobt worden (siehe Klappentexte). |
Sternenkinder | ||||
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Baxter ist reifer geworden und holt die Spannung weniger aus den großen naturwissenschaftlichen Konzepten, als aus den handelnden Personen und den Details ihrer Umgebung. Der Roman spielt 25.000 Jahre nach der Emanzipation der Menschen von ihren Besatzern und nach 20.000 Jahre Krieg gegen die Xeelee. Die Umgebung ist die Milchstraße als Ganzes und die entscheidende Schlacht findet in ihrem Zentrum statt, in das sich die Xeelee - jedenfalls in dieser Galaxis - zurück gezogen haben. Mit Kreativität, schlichter Menschenmasse und hohen Verlusten können die Menschen schließlich einen Erfolg verbuchen, der wenigsten die ewigen Gefechte beendet. Ein Sieg ohne lange Perspektive. Die Xeelee ziehen sich zurück.
Die "Sternenkinder" sind
auch deshalb so spannend, weil Baxter einerseits
die langfristigen Wirkungen von menschlichen Schwärmen beschreibt und
immer wieder Unterbrechungen einfügt, in denen er alte Rätsel löst, neue
eröffnet und eine eigene Evolutionsgeschichte seit dem Beginn des
Universums erzählt. |
Klassische Zyklen enthalten fast immer eine gradlinige Entwicklungsgeschichte, die von Band zu Band fortgesetzt wird. Bei großem Erfolg wird allenfalls noch eine Folge "Wie alles anfing" angeklatscht und dann ist die Geschichte ausgelutscht. Ganz anders verläuft Baxters Xeelee-Zyklus. Er besteht aus einzelnen Episoden wie "Das Floß" und verbindenden Geschichten wie der "Ring", dessen losen Erzähl-Fäden später ebenfalls zusammen geführt werden ( "Vakuum Diagramme"). Dabei springt Baxter lustig durch die Zeit, fügt an der einen Stelle einen Ankerpunkt ein, den er an ganz anderer Stelle wieder aufnimmt. Dennoch bleibt der Zyklus ein geschlossenes Ganzes, auch wenn er nicht von Anbeginn an als Ganzes geplant gewesen sein kann. Auch die "Sternenkinder" gehören zu den zusammen fassenden Werken des
Zyklus'. Die Unterbrechungen (
links) schaffen eine besondere Atmosphäre, indem sie ausstehende
Erklärungen und neue Fragen liefern. |
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Transzendenz | ||||
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Die philosophisch-theologischen Aspekte des Romans vermag ich nicht zu bewerten. Die "Transzendenz" nimmt wieder das Thema Zeitreise auf, allerdings in abgewandelter Form. Hier werden keine exotischen Wurmlöcher verwendet, sondern die Lösung von Gödel für die Gravitationsfeldgleichungen von Einstein (43). Die Auseinandersetzung damit führt Baxter an anderen Stellen fort.
Darüber
hinaus nimmt Baxter auch die evolutionsbiologischen Aspekte aus der
"Evolution" wieder auf. |
Vielleicht lag es an mir, dass nicht der richtige Lesespaß eintrat.
Der
zweite Teil des Zyklus schließt mit einer Kurzgeschichtensammlung ab,
die nicht auf Deutsch erschienen ist
(44). |
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Multiversum | ||||
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Irgendwie sind wir nicht zusammen gekommen. Baxter hat gut erzählt, aber meinen Nerv nicht getroffen. Die feinsinnigen Konzepte, die mich am Xeelee-Zyklus begeistert hatten, weil ich mich auch in den theoretischen Konzepten auskannte, die Baxters Visionen zugrunde lagen, fehlten hier. Das theoretische Grundkonzept war mir wohl klar, nicht aber, warum Baxter es in dieser Weise realisiert. Baxters Grundidee war gut, aber nach meinem Geschmack fehlte der Knall. Ich bin weit davon entfernt, zu empfehlen, die drei Bücher nicht zu lesen. Vielleicht kann mir irgendwer sagen, wo es bei mir gehakt hat. Vielleicht lag es ja auch nicht an mir. Dann sei ihm verziehen. |
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Die Zeit-Verschwörung. Imperator. Eroberer | ||||
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(48) |
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Nirgendwo habe ich so viele spannende Einzelheiten über die Geschichte des Inselstaates gelernt, wie aus den ersten beiden Bänden des Zyklus'. "Imperator" entführt uns in das vierte Jahrhundert und zur Invasion der Römer (48). Baxters Kunst, mit historischen Stoffen umzugehen, zeigt sich zum Beispiel darin, wie er die römische Kriegstechnik beschreibt (S. 134, 135): Endlich rückten die Römer vor. Die blanke Schildmauer der vordersten Reihe hatte sich in keilförmige Formationen aufgelöst, die jetzt den Hang herabkamen. Die Römer trugen kurze, schwer aussehende Schwerter mit massiven Griffen, mit denen sie beim Vormarsch auf ihre Schilde trommelten. Und plötzlich verfielen die Römer in den Laufschritt. Als sie herankamen, prallten ihre Schilde mit einem dumpfen Laut auf britannische Körper. Die Menge der Britannier taumelte zurück, als hätte man ihr einen gewaltigen Faustschlag versetzt. Aus dem Schutz ihrer Schilde stachen die Römer nach den Gesichtern ihrer Feinde und hieben auf Köpfe und Hälse ein. ...
Für
Männer, die eine Rüstung trugen, bewegten sie sich mit erstaunlicher
Wendigkeit, ... während sie ihr gräuliches Werk verrichteten und auf die
Masse britannischen Fleisches vor ihnen einhackten. ... Die Legionäre
verrichteten ihre Arbeit effizient, ohne Humor, Freude oder auch nur
großes Interesse. |
Als bedeutsam für den Zyklus baut Baxter eine Prophezeiung in die Handlung ein, deren Überlieferung und Erfüllung sich dann durch die weiteren Handlungen fortsetzt. Der "Eroberer" spielt im siebten Jahrhundert (49) und die geschichtlichen Details, die Baxter erzählt, sind noch blutrünstiger als im ersten Band. 200 Jahre zuvor endete die römische Herrschaft und 100 Jahre zuvor war der Großteil der Briten von den Sachsen in die Bretagne verdrängt worden. Die neuen Invasoren sind die Germanen im Süden, die Dänen im mittleren Osten der Insel und die Wikinger im Norden. Sie alle gehen nicht sehr freundlich miteinander um. Auf diesem Hintergrund bekommt die unter ernsten Schwierigkeiten überlieferte Prophezeiung eine neue Bedeutung, weil sie sich wegen ihrer ersten Aussagen zu erfüllen scheint. Es wird den Romanhelden immer klarer, dass es sich um eine Nachricht aus der Zukunft handeln muss. Das Zeitmaß der Prophezeiung ist der unregelmäßig erscheinende Halleysche Komet. Sobald sie das erkennen, kommen sie dem Verständnis der Überlieferung näher. |
Navigator. Diktator | ||||
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Zu Beginn wird eine weitere Prophezeiung bekannt, die unter anderem von mächtigen Kriegsmaschinen spricht. Baxter lässt sie auch als Wunderwaffen im Krieg der christlich geprägten Herrscher in Europa gegen die von Nordafrika nachdrängenden Mauren entstehen. Im "Navigator" wird deutlich, dass die alte und die neue Prophezeiung Wirkungen gehabt haben. Sie haben den Zeitablauf, wie er uns geläufig ist, geändert und politische und damit auch wirtschaftliche Gewichte verschoben. Deutlich wird aber auch, dass mehrere Weber am Teppich der Zeit tätig sind und widerstreitende Interessen verfolgen. Sie nehmen Einfluss auf die Vergangenheit, um ihre Gegenwart zu verändern.
"Navigator" ist ein angenehmes Buch, in dem Baxter sehr gut
geschichtliche Tatsachen mit seinen Figuren und seinen Fiktionen
verwebt. |
Baxter breitet Details des Eroberungskrieges und aus dem Alltag der Besatzung aus. Darin ist er auch gut. Im Verlauf der Geschichte wird deutlich, dass verschiedene Leute daran arbeiten, Gödels Lösungen für die Gravitationsfeldgleichungen von Einstein (52) für Manipulationen in der Vergangenheit zu missbrauchen. Besonders stark daran interessiert sind die Nazis, ohne dass sie die Konsequenzen daraus erkennen, dass sie nämlich damit ihre eigene Existenz und ihre kriegerischen Erfolge zunichte machen. Das Ende erscheint unfertig und unspektakulär. Nach dem feinsinnig geschriebenen "Navigator" wirkt der "Diktator" zunehmend flach, menschlich kalt und eben unspektakulär. Damit bin ich nicht zufrieden. |
Arthur C. Clarke als Koautor | Das Licht ferner Tage | |||
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(54) |
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Clarke (53) ist bereits zu Lebzeiten eine Legende gewesen. Sein berühmtestes Werk dürfte "2001 - Odyssee im Weltraum" gewesen sein (54), eine am Ende sehr mystische Geschichte, die genial von Kubrick verfilmt wurde (55). Auf Clarke geht aber auch die literarische Erstumsetzung des Weltraumfahrstuhls zurück (56). Die Idee von einem Weltraumlift (57) stammt bereits von Konstantin Ziolkowsky im Jahr 1895 und ist in verschiedenen Science Fiktion-Werken populär gemacht worden (58). Er taucht natürlich natürlich auch in dem gemeinsamen Zyklus der beiden Autoren auf. 2002 überraschte die Europäische Weltraum Agentur - esa - mit einer Studie über die Realisierbarkeit von in der Literatur beschriebenen Weltraumtechnologien (59). In Bezug auf einen Weltraumfahrstuhl heißt es in der Studie (S. 38): Neueste Entwicklungen auf dem Gebiet der Nanostrukturen mit Kohlenstoffmolekülen deuten darauf hin, dass die erforderlichen physikalischen Eigenschaften sich jetzt erreichen lassen und somit die Möglichkeit besteht, die Kosten für den Zugang zum Weltraum drastisch zu senken. Das ist ein schönes Beispiel dafür, dass die Science Fiktion durchaus
prophetisch sein kann. |
Der Hauptteil der Handlung ist mehr ein Detektivroman, in dem es um die Entwicklung der "Suchmaschine" geht und um die Macht über sie. Am Ende unternehmen zwei der Romanhelden eine Zeitreise durch die Äonen der Vergangenheit und bis zu vier Milliarden Jahre zurück, also bis zur Entstehung der Erde. In diesem verhältnismäßig kurzen Teil (ab S. 393) können die beiden Autoren herrlich fabulieren. Man merkt ihm an, dass Baxter viel von seinem erdbiologischen Wissen eingebracht hat. Das
Buch ist insgesamt eher durchschnittlich geworden, aber vor allem wegen
des letzten Teils sehr zum Lesen zu empfehlen. |
Die Zeit-Odyssee | Sonnensturm | |||
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(61) |
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"Die Zeit-Odyssee" (61) spielt im Jahr 2037 und beginnt mit Astronauten, die mit ihrer Sojus-Kapsel von der Internationalen Raumstation ablegen. Und als die Astronauten schließlich in der kasachischen Steppe landen, sehen sie sich von wilden Reiterhorden umringt, die unter dem Befehl von Dschingis Khan stehen. Was ist geschehen? Es ist, als wäre die Zeit der Erde - von der Prähistorie bis zum Jahr 2037 - auseinander gerissen und auf irrsinnige Weise neu zusammengesetzt worden. Doch welche kosmische Macht ist in der Lage, Zeit und Raum auf diese Weise gewaltsam zu verändern? In dem neu gewürfelten Spiel der Geschichte treten neben Dschingis Khan Alexander der Große, Neandertaler und Splittergruppen aus allen Epochen auf den Plan. Sie kämpfen um das Überleben, sterben und werden ständig von den merkwürdigen Augen der Außerirdischen überwacht. Eine spannende Geschichte, deren Ausgang völlig unklar ist. |
Trotz der kurzen, verbleibenden Zeit werden technologische Großprojekte aufgelegt. Die Menschen konstruieren Kuppeln zum Schutz ihrer größten Städte und vor allem einen gewaltigen Sonnenschirm, der die erwartete Sonnenenergie ablenken soll. Das gelingt am Ende sogar. Trotz hoher menschlicher Verluste bleibt die Ökosphäre angegriffen, aber erhalten und die Menschheit überlebt. Im Verlauf der Geschichte wird klar, dass der Sonnenausbruch keine natürliche Ursache hat, sondern von Außerirdischen in Gang gesetzt wurde. Die Motive für ihre Feindseligkeit bleiben unklar und vor allem auch,
warum sie gleichzeitig zum Angriff das große Geschichtsexperiment in der
Parallelwelt aus der "Zeit-Odyssee" gestartet haben. |
Wächter | ||||
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In der Geschichte verwachsen die Ereignisse in der realen und in der parallelen Welt aus der Zeit-Odyssee; sporadische Kontakte werden möglich. Die "Augen" erweisen sich als Tore zwischen den Dimensionen (S. 183). Das Buch handelt in beiden Welten. Dabei stellt sich heraus, dass die Parallelwelt offenbar in ein Baby-Universum gekapselt ist (S. 287), dessen Lebensdauer sehr begrenzt ist. Die Parallelwelt wird binnen weniger Hundert Jahre verdampfen. Stephen W. Hawking (64) hat mehrere revolutionäre Ideen in die theoretische Physik und Kosmologie eingebracht. Er hat zum Beispiel belegt, dass Schwarze Löcher infolge von Quanteneffekten (65) an ihrem Ereignishorizont (66) Masse abgeben und allmählich verdampfen. Die dabei entstehende Strahlung wird nach ihm Hawking-Strahlung genannt (67). Auch die Idee zu den Baby-Universen, die sich von unserem Universum abspalten, wurde von ihm aufgegriffen und popularisiert [ (68), S. 120]: Wenn ein Schwarzes Loch Teilchen und Strahlung abgibt, verliert es an Masse. Das hat zur Folge, daß das Schwarze Loch kleiner wird und Teilchen rascher emittiert. Schließlich wird seine Masse null, und es verschwindet vollständig. Was geschieht dann mit Objekten, zum Beispiel Raumschiffen, die in das Schwarze Loch gefallen sind? Nach den Untersuchungen, mit denen ich mich in jüngerer Zeit befasst habe, würden sie in kleinen, eigenständigen Baby-Universen landen. Ein kleines, in sich geschlossenes Universum zweigt von unserer Region des Universums ab. ...
Dieser Annahme hat Hawking später widersprochen (69). |
Zuletzt gelingt es den Menschen, die Bombe abzuleiten. Sie vernichtet den vollständigen Mars, indem sie seine raum-zeitliche Struktur auflöst. In "Wächter" deutet sich an, warum die Erstgeborenen so feindselig reagieren. Sie löschen offenbar jede technische Zivilisation aus, die Raumfahrttechnologie und ihre Ausbreitung in der Galaxis erwarten lässt. Auch der Grund deutet sich an: Die schwindenden Ressourcen der Galaxis, die auf lange Dauer nur einer Zivilisation das Überleben ermöglichen. Ganz am Ende erscheint als neuer Verbündeter ein Letztgeborener. Sie befinden sich im Krieg und müssen befürchten, ihn zu verlieren. Ein vierter Teil muss einfach folgen, auch wenn Clarke inzwischen
verstorben ist. |
Fazit | ||||
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Bemerkenswert bei Baxter sind seine soliden Kenntnisse über die Diskussionen über die theoretische Physik und Kosmologie. Das hat er studiert und er weiß, seine Kenntnisse in spannende Hintergründe und Handlungen umzusetzen. Diese Fertigkeit hat er bereits mit den Zeit-Schiffen bewiesen, im Xeelee-Zyklus perfektioniert und schließlich in der Zeit-Odyssee auch aktuell bewiesen. Bereits damit hebt sich Baxter von der Masse der Autoren ab, die die (exotischen) Schlüsse aus den physikalischen Theorien eher intuitiv verwerten. Baxter durchdringt die Theorien tiefer und schafft es damit, wirklich schlüssige Umgebungen und Handlungsspielräume zu schaffen. Der Lesespaß bleibt jedoch dann etwas auf der Strecke, wenn man nicht
weiß, worauf Baxter eigentlich anspielt. Das hat er erkannt und
meisterhaft in den
Sternenkindern die fehlenden Erklärungen für die Rätsel aus den
früheren Bänden des
Xeelee-Zyklus' nachgeliefert. |
Dasselbe gilt für seine profunden geschichtlichen Kenntnisse, die er
bereits in
"Der Orden" und dann in der
Zeit- Verschwörung ausspielt. Baxter ist einer der führenden zeitgenössischen Science Fiktion-Autoren, vielleicht sogar der führende nach meinem Geschmack. Er ist ein Vielschreiber. Das kann die Befürchtung nähren, dass die Qualität nachlässt. Anhaltspunkte dafür hat es zwischenzeitlich gegeben, doch die Zeit-Odyssee hat seine besten Qualitäten wieder zum Vorschein gebracht. Baxter hat mit dem Xeelee-Zyklus bislang sein Hauptwerk abgeliefert und immer wieder Überraschungen mit seinen thematischen Ablegern bereitet. Ich hoffe, dass er das Niveau halten kann. |
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Anmerkungen | ||||
(1a) Der Grund, warum Baxters Romane immer länger werden: Der Name passt in ganzer Breite auf den Buchrücken. (3) Stephen Baxter, Zeitschiffe (1995),Cover der Ausgabe bei Heyne 1995; antiquarisch bei
(4)
H. G. Wells, Die Zeitmaschine;
(5)
Stephen Baxter, Anti-Eis (1993), (6) Motiv aus Zeitschiffe, (3), S. 13.
(7)
Stephen Baxter, Evolution (2004),
(9)
Stephen Baxter u.a., The Web (1997), |
(12)
Stephen Baxter, Moonseed (1998);
(13)
Stephen Baxter, Mission Ares (1996),
(14)
Stephen Baxter, Titan (1997);
(15)
Stephen Baxter, Das Geflecht der Unendlichkeit (1992), (16) Große vereinheitlichte Theorie (16a) Spektrum Dossier, Parallelwelten, Heft 1/09 (17)
Kip S. Thorne, Gekrümmter Raum und verbogene Zeit.
Einsteins Vermächtnis, Droemer 1994; (18) Carl Sagan, Contact, Droemer 1986, (19) Das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße (19a) 11.04.2009: aktueller Stand der Forschung: Matthias Gräbner, Das Schicksal des zusammenbrechenden Sterns. Interview mit Pankaj Joshi, Telepolis 10.04.2009 (20)
Stephen Hawking, Eine kurze Geschichte der Zeit. Die Suche nach der
Urkraft des Universums (1988), |
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(22)
Stephen Baxter, Das Floß (1991),
(25)
Reinhard Breuer, Das anthropische Prinzip. Der Mensch im Fadenkreuz der
Naturgesetze (1981),
(26) Stephen Baxter, Flux (1993),
(29) Rudolf Kippenhahn, 100 Milliarden Sonnen (1980), |
(32) George Greenstein, Der gefrorene Stern (1983),
(33) Stephen Baxter, Ring (1994),
(35) F. David Peat, Superstrings. Kosmische Fäden 1988, (36) Großer Attraktor
(37) Stephen Baxter, Vakuum Diagramme (1997),
(38) Stephen Baxter, Der Orden (2003), (39) Frank Schätzing, Der Schwarm.
(40) Stephen Baxter, Sternenkinder (2004), |
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(42) Inhaltsangabe:
Kinder des Schicksals. (43) siehe die Ausführungen zu Wolfgang Jeschke, Das Cusanus Spiel.
(44) Stephen Baxter, Resplendent (2006);
(45) Stephen Baxter, Das Multiversum. Zeit (1999),
(46) Stephen Baxter, Das Multiversum. Raum (2000),
(47) Stephen Baxter, Das Multiversum. Ursprung (2001),
(48) Stephen Baxter, Die Zeit-Verschwörung. Imperator (2006),
(49) Stephen Baxter, Die Zeit-Verschwörung. Eroberer (2007),
(50) Stephen Baxter, Die Zeit-Verschwörung. Navigator (2007), |
(52) siehe Transzendenz und (43)
(54) Arthur C. Clarke, 2001 - Odyssee im Weltraum (1968), (55) Stanley Kubrick, 2001: Odyssee im Weltraum
(56)
Fahrstuhl zu den Sternen.
(58) zum Beispiel in Kim Stanley Robinsons Marstrilogie,
(59)
esa, Neue Visionen braucht die Welt;
(60) Arthur C. Clarke, Stephen Baxter, Das Licht ferner Tage (2001), |
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(62) Arthur C. Clarke, Stephen Baxter, Sonnensturm (2005),
(63) Arthur C. Clarke, Stephen Baxter, Wächter (2008),
(68) Stephen W. Hawking, Einsteins Traum. Expeditionen an die
Grenzen der Raumzeit (1993), (69) "Kein Baby-Universum", dw-world.de 22.07.2004
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© Dieter Kochheim, 11.03.2018 |