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In dem
deutschen Untergrundforum (Board) carders.cc werden vor allem gestohlene
Kreditkartendaten und Zugangsdaten für Onlinespiele gehandelt.
Befeindete Hacker sind in das Board eingedrungen, haben die
Mail-Adressen, Zugangsdaten und Mitteilungen von mehreren Tausend
Mitgliedern kopiert und deren IP-Adressen mitgeloggt und schließlich
veröffentlicht
(1).
Das eine wie das andere ist kriminell. Die Veröffentlichung hat zur
Folge,
dass nun die Daten ahnungsloser Anwender im Internet kursieren. So
gesehen handelt es sich keineswegs um eine Aktion "Gut gegen Böse",
sondern eher um einen Kampf konkurrierender Gruppen mit
Kollateralschaden.
Mehr ist dazu nicht zu sagen
(2).
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Am
18.05.2010 haben BMI und BKA die aktuelle "Polizeiliche
Kriminalstatistik 2009" vorgestellt
(6).
Zurück gegangen sind danach vor allem die Gesamtzahl der Straftaten (um
1 % auf 6.054.330), die Gewaltdelikte (um 1,2 % auf 208.446 Straftaten)
und besonders die Gewaltdelikte jugendlicher Straftäter.
Mit 38,7 % am Gesamtaufkommen dominieren die Diebstahlsdelikte, wobei
die Kraftfahrzeugdiebstähle deutlich um 8,9 % auf 40.375 Fälle
angestiegen sind. Dies
insbesondere in Bundesländern, die auf Grund ihrer Lage eine
zeitnahe Verbringung der gestohlenen Fahrzeuge Richtung Osteuropa
begünstigen. Dabei gelingt
es
spezialisierten Tätergruppen ...,
auch elektronische Wegfahrsperren der neuesten Generation zu
überwinden.
Stefan Krempl hat bei
einen genaueren Blick auf die Zahlen zur Internetkriminalität geworfen
(7),
die mit 206.909 Straftaten vertreten und um 23,6 % gestiegen sind. Der
Hauptanteil (82 %) entfällt auf Betrugsdelikte und darunter mit 37,6 %
auf den Warenbetrug
(8).
Identitätsdiebstähle sind mit rund 7.000 und das Phishing mit knapp 3.000
Fällen vertreten.
Für die allgemeine Computerkriminalität weist die aktuelle Statistik
eine Zunahme um 17,7 Prozent auf 74.911 Fälle aus. Diese wird
überwiegend mit der Steigerung der Fallzahlen beim Computerbetrug mit
einem Plus von 35 Prozent auf 22.963 Fälle, beim Betrug mittels
rechtswidrig erlangter unbarer Zahlungsmittel mit einem Anstieg um 6,1
Prozent auf 70.918 Fälle und beim Ausspähen, Abfangen von Daten
einschließlich Vorbereitungshandlungen mit einer deutlichen Zunahme 48,7
Prozent auf 11.491 Fälle begründet.
In dem Zusammenhang mit dem Skimming sind 2009 nach den BKA-Zahlen
960 Geldautomaten zum Ausspähen angegriffen worden. Den dadurch
angerichteten Schaden schätzt das BKA auf 40 Millionen Euro.
Inzwischen warnt
kartensicherheit.de vor dem Wiederauftreten des
Lebanese Loop im Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft
(9).
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Aus
welchem Grund sollte man Software ... kaufen?
Sie betreiben seit Mitte 2008 ein Botnetz und verdienen Geld damit, Mal- und Scareware
(3)
zu verbreiten. Auf öffentliche Vorwürfe und Spekulationen über ihre
Aktivitäten haben sie jetzt - aus welchen Gründen auch immer -
jungenhaft rotzig und doch irgendwie reuig reagiert
(4):
Nein, sie arbeiten nicht mit dem betrügerischen Botnetz Bahama zusammen,
das sich besonders beim Klickbetrug hervortut
(5),
und haben auch nicht im September 2009 den Werbebanner der New York
Times mit Scareware-Werbung infiziert. Im Rahmen einer anderen Scareware-Kampagne
in 2009 hätten sie jedoch mehrere Hunderttausend Webseiten manipuliert.
Sie nutzen auch gestohlene Software.
Auf die Vermutung,
dass die Koobface-Bande Erlöse aus dem Scareware-Netzwerk "Crusade
Affiliates" bezieht, fällt indes überraschend aus: "Möglicherweise.
Nicht hunderprozent sicher."
Sind sie nicht putzig?
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