Trends |
"Knusprig müssen sie sein"
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Trends und Meldungen von April bis Juli 2007 |
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Meldungen
August 2007 |
11.111.111.111 De-Domains
Betrug mit alternativen Bezahlsystemen
Informationskriminalität: "Cyber-Terrorist" Redouane El-H.
Inverssuche
unzulässige IP-Anfrage
OLG Haftprüfung bei einstweiliger Unterbringung
Onlinedurchsuchung
Anstieg von Phishing-Seiten (Pharming)
Roaming-Gebühren
Spamming mit missbrauchter Absenderadresse
Spamming mit satirischem Anklang
Straflust der Gesellschaft
verdeckter Ermittler darf nicht schnüffeln
Themenschwerpunkte der Meldungen
Meldungen
August 2007
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Die Trends und
Meldungen berichten über Entwicklungen und interessante Nebensachen. |
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Juli 2007 |
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Der Cyberfahnder berichtet über
Strafverfahren:
OK, Vereinigung, Bande (29.07.2007)
Literatur:
Autorenportrait: Frank Schätzing (22.07.2007)
Strafverfahren:
Verdacht (22.07.2007)
Zahlungsverkehr:
Anweisung, Überweisung, Hawala (17.07.2007)
Cybercrime:
Skimming (08.07.2007)
TK & Internet:
Angriffe auf die Informationstechnik (05.07.2007)
Strafverfahren:
Auskünfte, Aussagen, Beweismittel (02.07.2007)
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Informationskriminalität: "Cyber-Terrorist" Redouane EL-H. |
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31.07.2007:
Telepolis meldet am 26.07.2007, dass vor dem LG Schleswig das
Strafverfahren gegen den "Cyber-Terroristen" EL-H. begonnen hat.
Die gegen ihn vorgebrachten Beweismittel sollen vor Allem in EDV-Daten
von Speichermedien, Chat-Protokollen und VoIP-Mitschnitten bestehen.
Telepolis kritisiert die extreme Virtualisierung der Beweisführung, die
eine Grenzziehung zwischen virtueller (Schein- und Phantasiewelt) und
realen Handlungen kaum noch zu unterscheiden vermag.
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Telepolis' Kritik ist berechtigt. EDV-Beweise sind schlechte Beweise,
weil sie nie Urkundsqualität haben können, sondern wegen ihres
Aussagegehalts immer gefragt werden muss, wie sie zustande gekommen sind
und wer ihr Urheber ist.
Ungeachtet dessen muss auch die Kriminalität, die sich der
technischen Verschleierungsformen konsequent bedient gleichermaßen
konsequent verfolgt werden.
"Dass" die Generalbundesanwaltschaft - GBA - dieses Verfahren
betreibt, ist deshalb völlig berechtigt. Welche Schlussfolgerungen aus
digitalen Beweismitteln gezogen werden, ist eine davon unabhängige (sehr
interessante) Frage.
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OLG-Haftprüfung bei einstweiliger Unterbringung |
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31.07.2007:
Eine besondere Form des Haftbefehls ist die Anordnung der einstweiligien
Unterbringung (
§ 126a StPO), weil der Verdächtige wahrscheinlich schuldunfähig ist
und seine Unterbringung im Maßregelvollzug (psychiatrisches Krankenhaus,
z.B.
§ 63
StGB) in Betracht kommt. Schwerpunkte solcher Maßnahmen sind
Rohheits-, Sexualitäts- und Branddelikte.
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Fast unbemerkt von der Justizpraxis hat der Gesetzgeber mit Wirkung vom
20.07.2007 die besondere Prüfung nach sechs Monaten Unterbringung
eingeführt und damit diese Form der Freiheitsentziehung an die
Untersuchungshaft angepasst. Die Praktiker wurden darüber - so mein
Eindruck - ungenügend informiert, so dass noch einige Irritationen zu
erwarten sind.
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verdeckter Ermittler darf nicht schnüffeln |
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06.09.2007: Der
BGH hat im Zusammenhang mit einem Tötungsdelikt entschieden, dass die
Auskünfte verdeckter Ermittler jedenfalls dann nicht als Beweismittel
verwertet werden dürfen, wenn sich der Beschuldigte auf sein
Schweigerecht beruft und von dem VE zu einem Geständnis gedrängt wurde.
Der Leitsatz des
Urteils
vom 26.07.2007 - 3 StR 104/07 - lautet:
Ein Verdeckter Ermittler darf einen Beschuldigten, der sich auf sein
Schweigerecht berufen hat, nicht unter Ausnutzung eines geschaffenen
Vertrauensverhältnisses beharrlich zu einer Aussage drängen und ihm in
einer vernehmungsähnlichen Befragung Äußerungen zum Tatgeschehen
entlocken. Eine solche Beweisgewinnung verstößt gegen den Grundsatz,
dass niemand verpflichtet ist, sich selbst zu belasten, und hat
regelmäßig ein Beweisverwertungsverbot zur Folge.
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Entgegen der
Presseerklärung ist das Urteil differenzierter. Es erkennt an, dass
der Einsatz eines verdeckten Ermittlers (
§ 110b StPO) vom Gesetzgeber und vom Bundesverfassungsgericht
zugelassen ist; er darf eben über seine Identität und Motivation
täuschen (so auch BVerfG im Zusammenhang mit dem großen Lauschangriff,
Urteil
vom 03.03.2004 - 1 BvR 2378/98, 1 BvR 1084/99, Rn 156).
Unzulässig sei es, wenn der verdeckte Ermittler den Beschuldigten zu
einem Geständnis dränge. Nach meinem Eindruck versucht der BGH dabei die
Grundsätze des
§ 136a
StPO im Hinblick auf die verbotenen Vernehmungsmethoden anzuwenden.
Die Grenzziehung wird im Einzelfall aber äußerst schwierig werden und
die Streite in der Hauptverhandlung sind vorprogrammiert.
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unzulässige IP-Anfrage bei Bagatelldelikten |
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26.07.2007: Die
Diskussion um die Vorratsdatenhaltung hat mit dem Beschluss des AG
Offenburg vom 20.07.2007 - 4 Gs 442/07 - eine neue Dimension bekommen.
Einer Meldung bei Heise online zufolge soll die Anfrage der
Staatsanwaltschaft beim Provider dann unverhältnismäßig und somit unzulässig sein,
wenn sie im Zusammenhang mit wenigen Tauschbörsenangeboten steht und
deshalb der Bagatellkriminalität zuzurechnen ist.
Ermittlung
des Anschlussinhabers bei Tauschbörsen-Strafverfahren ist unzulässig,
Heise online 26.07.2007
Der in der Meldung angesprochene Aspekt, dass uferlosen
Strafanzeigen-Kampagnen der Urheberrechtsverwerter Grenzen gesetzt
werden sollten, ist sicherlich zuzustimmen, weil damit die betroffenen
Staatsanwaltschaften für wirtschaftliche Verwertungsinteressen
missbraucht werden und zudem die Kosten für die Provideranfragen der
Allgemeinheit aufgegeben werden.
Ich halte die Entscheidung des Amtsgerichts aber für unangemessen und
für etwas anmaßend.
Die Auskunftsansprüche für Ermittlungsbehörden nach dem
Telekommunikationsgesetz sind nicht durch Ermessensregeln begrenzt, so
dass der unbeschränkte Grundsatz gilt, dass die Staatsanwaltschaft alle
Auskünfte einholen darf, die sie für nötig hält.
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Das Gericht ist beauftragt damit, im Rahmen seiner fachlichen
Zuständigkeit (Strafjustiz) und den übergeordneten Geboten der
Verfassung die Rechtsanwendung zu überprüfen und zu steuern. Gegenüber
der Staatsanwaltschaft hat es eine Rechts-, aber keine Fachaufsicht.
Wenn das Gesetz, wie hier das Telekommunikationsgesetz - TKG, keine
Grenzen für die Ermessensausübung bei Provideranfragen setzt, darf auch
der Ermittlungsrichter keine Ermessensprüfung unternehmen, sondern hat
er die Entscheidung der Staatsanwaltschaft zu akzeptieren. Etwas anderes
gilt nur, wenn von der Verfassung besonders geschützte Bereiche in Rede
stehen. Das ist aber bei Providern im Rahmen ihres gewerblichen
Geschäfts und nach Maßgabe ihrer Auskunftspflicht nach dem TKG nicht der
Fall.
Vergessen wir also diese Entscheidung.
Fortsetzung:
Provideranfragen in Urheberrechtssachen
Warum
muss ich immer erst böse werden?
LG
Offenburg: Ermittlung von Tauschbörsennutzern durch Staatsanwaltschaft
oder Polizei ist zulässig, Heise online 29.04.2008
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juristische Diskussion zur Onlinedurchsuchung |
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26.07.2007:
An zwei Tagen nacheinander hat Heise online über juristische
Meinungsäußerungen zu Onlinedurchsuchung berichtet:
Ist die
Online-Durchsuchung wirklich notwendig? Heise online 26.07.07 (Aufsatz
von Marco Gercke in Computer+Recht)
Online-Durchsuchung: Ist die Festplatte eine Wohnung? Heise online
25.07.2007
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Der Cyberfahnder hat das Thema bereits angesprochen
Cyberfahnder, Onlinedurchsuchung. Bundestrojaner. Das Cybercrimerecht weist erhebliche Lücken auf, Dieter Kochheim 11.03.2007 (5 S., 104 KB)
und wird darauf zurückkommen.
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Die "neue Straflust der Gesellschaft" |
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23.07.2007: In seinem
Interview mit Telepolis wendet sich Professor Fritz Sack aus Hamburg (ich
kenne ihn noch aus meinem Studium in Hannover, aber das ist sehr lange
her) gegen die Abkehr des
Erwachsenen- und Jugendstrafrechts vom Grundgedanken der
Resozialisierung. Sack bringt in Erinnerung, dass die "beste
Kriminalpolitik eine gute Sozialpolitik" ist.
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Es tut gut, auch andere Meinungen als das inzwischen übliche
Säbelrasseln zu hören. Nur die vermittelnden Stimmen, die danach fragen,
"was wollen wir eigentlich erreichen?", und dann erst nach den
erforderlichen Instrumenten und Gesetzen, bleiben irgendwie unbemerkbar.
Birgit Gärtner,
Lizenz zur Grausamkeit. Der Hamburger Kriminologe Fritz Sack über die
"neue Straflust der Gesellschaft", Telepolis 23.07.2007
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Roaming-Gebühren |
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16.07.2007: Im neuen InfoBrief der Bundesnetzagentur wird bevorzugt das
Thema Roaming-Gebühren angesprochen. Ab Oktober 2007 dürfen ausgehende
Anrufe höchstens 49 Cent/Minute und im Ausland angenomme Anrufe
höchstens 24 Cent/Minute kosten.
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Siehe Beitrag
Mobilfunk
(22.04.2007).
BNA,
InfoBrief 02/2007, 16.07.2007
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11.111.111.111
De-Domains |
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12.07.2007: Die
Denic
meldet die Registrierung der 11.111.111.111-sten De-Domain. Die
Länderkennung Dot-De ist damit weiterhin der beliebteste Adressraum für
nationale Kennungen. Insgesamt liegt sie an zweiter Stelle und weit
abgeschlagen hinter dem generischen Adressraum Dot-Com mit fast 70
Millionen Second Level-Adressen. Ihr folgen mit Dot-Net (knapp 10
Millionen SLD) und Dot-Org (fast 6 Millionen SLD) zwei weitere
generische Schwergewichte (Zahlen:
Denic,
Denic,
Second
Level Domain).
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Der Newcommer Dot-Eu hatte im
April 2007 die beachtliche Zahl von 2,5 Millionen SLDs überschritten (
Über 2,5 Millionen
.eu-Domains nach einem Jahr, Heise online 11.04.2007)
Am 21.06.2007 wies
domain-recht.de
auf die Risiken beim Providerwechsel hin:
Transfer & Co - Risiko Domain-Änderung
(lesenswert).
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BGH: Inverssuche |
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06.07.2007: Mit seinem Urteil vom 05.07.2007 - III ZR 316/06 - hat der
Bundesgerichtshof (
Presseerklärung) einen Anschlussnetzbetreiber dazu verpflichtet,
einem Auskunftsdienst auch die Adressen seiner Endkunden zu nennen
(Inverssuche), wenn die Kunden nicht der Weitergabe ihrer Daten
ausdrücklich widersprochen haben.
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Diesen Auskunftsanspruch leitet der BGH aus
§ 47
Abs. 1, Abs. 2 TKG ab, der einen datenschutzrechtlichen
Mindeststandard definiere, über den hinaus der Netzbetreiber nicht
disponieren dürfe.
siehe auch
BGH erleichtert
Telefonauskünften Herausgabe von Daten, Heise online 06.07.2007
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Anstieg von Phishing-Seiten (Pharming) |
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21.06.2007,
Domain-Newsletter 368: Der
Domain-Newsletter berichtet von einer Erhebung der Anti-Phishing
Working Group (APWG), wonach die Anzahl der Phishing-Seiten im Internet
seit April 2007 um 35.000 auf jetzt 55.643 angestiegen sei.
Zitat: "... neben der Zunahme der Betrugsseiten geraten
immer mehr Marken, darunter vor allem US-Banken, ins Visier der
Phisher; Tippfehler-Domains sollen dabei den Eindruck stützen, es handle
sich um ein echtes Angebot. Die meisten Phishing-Angebote stammen dabei
aus den USA. Durchschnittlich sind die Webseiten 3,8 Tage online, bevor
sie wieder verschwinden oder entdeckt werden. Zu den neuesten Taktiken
der Phisher zählt nach Angaben von Laura Mather dabei, möglichst viele
URLs unter eine Domain zu packen, teilweise mehrere tausend. Die Phisher
versprechen sich davon, die Schutzmechanismen von Internet Explorer und
Firefox umgehen zu können. Das grösste Risiko, Opfer von Phishing-Angeboten
zu werden, haben dabei mit 92,5 Prozent Anbieter von Finanzdienstleistungen,
aber selbst Internet-Provider zählen bereits zu den geschädigten
Unternehmen."
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Das beschriebene Phänomen wird auch als
Pharming
beschrieben (phonetisch: Farming, Wortstamm: Farm), weil die Phisher auf
einem kompromitierten Server Massen von verschiedenen Varianten
nachgemachter Webseiten "parken", auf die sie Opfer von Phishing-Spams
locken wollen.
Der Trend überrascht, weil jedenfalls in Deutschland die Zahl der
E-Mails im Zusammenhang mit dem Phishing deutlich zurück gegangen ist
und in Fachkreisen vermutet wird, dass die Ausforschung von Kontodaten
weit überwiegend über "Zombies" in
Botnetzen abgewickelt wird.
Die Meldung bestätigt den bisherigen Eindruck, dass für die
Versendung von Spam- und Phishing-E-Mails bevorzugt US-amerikanische und
Süd-Ostasiatische Server missbraucht werden. Die Server von Banken und
bekannten Unternhemen haben für die Hacker den besonderen Reiz, dass der
Domain- oder Adresseninhaber einen guten Ruf hat, so dass die Kampagne
unauffälliger ist.
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Betrug mit alternativen Bezahlsystemen |
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15.05.2007: Ich habe ganz neutral von Vermögenstransfers gesprochen (jetzt
neuartige
Finanzdienste) und darauf hingewiesen, dass einige
alternative Bezahl- und Verrechnungssysteme keiner staatlichen oder der
Aufsicht eines Branchenverbandes unterliegen. Das gilt für die Linden-$
im Second Life ebenso wie für z.B. E-Gold.
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Das Gleiche meldet nunmehr Heise online:
Virtuelle Währungen sollten denselben Gesetzen wie wirkliches Geld unterworfen werden, Heise online 15.05.2007
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Spamming mit satirischem Anklang |
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12.05.2007: Seit Mai 2007 werden viele Internetnutzer mit der Nachricht vom Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz beglückt (siehe rechte Spalte), dass gegen sie ein Ermittlungsverfahren eingeleitet sei. In der (zum Glück nicht beigefügten) Anlage könnten sie die Einzelheiten erfahren:
Die Grammatik ist lausig und die fachlichen und technischen Details sind haarsträubend.
Die IP-Adresse 81.172.119.136 gehört zu der Firma SIMBADNET in Valladolid, also in Spanien. Ihren Ursprung hat die Nachricht in Bankok, Thailand, und stammt dort von einem kompromittierten Server der Firma tot-ip-3-adsl-kkm-bras-ip-pool mit der IP-Adresse 125.24.192.255.
Als Absender wird ein Mitarbeiter angegeben, der zugleich für das Bundeskriminalamt und für das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz tätig sein soll - eher unwahrscheinlich. Das Aktenzeichen
69769295 widerspricht den üblichen polizeilichen Vorgangsbezeichnungen, die regelmäßig das laufende Jahr erkennen lassen.
Die Kontaktdaten des Polizisten wurden wahrscheinlich aus der Website kriminalpolizei.de/static,impressum,1.htm entnommen. Auf der Originalseite sind sie zwar nicht mehr vorhanden, wohl aber im Bestand von Google - genau so wie in der Spam-Mail.
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Sehr geehrter Internetnutzer,
im Rahmen unserer ständigen automatisierten Überprüfung von sogenannten Tauschbörsen im Internet, wurde folgende IP-Adresse auf unserem System ermittelt.
IP: 81.172.119.136
Der Inhalt Ihres Rechners wurde als Beweismittel mittels den neuen Bundestrojaner sichergestellt.
Es wird umgehend Anzeige gegen Sie erstatten, da sich illegale Software, Filme und/oder Musikdateien auf Ihren System befinden. Durch die Nutzung sogenannter Tauschbörsen, stellen Sie diese auch anderen Nutzern zu Verfügung und verstoßen somit gegen §§ 249ff StGB.
Das vollständige Protokoll Ihrer Online-Durchsuchung finden Sie im Anhang dieser Email.
Die Strafanzeige und die Möglichkeit zur Stellungnahme wird Ihnen in den nächsten Tagen schriftlich zugestellt.
Herbert Klein, Kriminaldirektor, LKA Rheinland-Pfalz
Am Sportfeld 9c, 55124 Mainz
Tel.: 06131 - 970738
Fax: 06131 - 970731
Mobil: 0171 - 7504699
Mail: Hcklein51@aol.com |
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Spamming mit missbrauchter Absenderadresse |
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23.04.2007: Die werbenden E-Mails nerven. Nach
Penis-Verlängerungen und Viagra sind es zur Zeit besonders
die Online-Kasinos, die mit geschenktem Guthaben um meinen Einsatz
werben, die Kursgewinnler, die Anteile an Penny-Stocks gekauft
haben und jetzt die Kurse hoch treiben wollen, und die
prosperierenden Handelsunternehmen, die mich als regionalen
Agenten für Geldtransfers gewinnen wollen (Phishing nach
Finanzagenten). Spamming ist billig und selbst dann, wenn man
keine gehackten Spamschleudern verwendet, reichen weniger als 1
Promille Kaufwillige aus, damit sich die Aktion finanziell lohnt.
Seit Ende Februar 2007 wird die Domain kochheim.de als
Absender-Adresse für Spams missbraucht. Bei mir landen
deshalb nicht die Werbenachrichten, sondern "nur" die
Rückmeldungen, dass die von mir angesprochene E-Mail-Adresse
(Mailbox) nicht existiert oder vorübergehend nicht erreichbar
ist. Das können 800 bis weit über 1.000 "Rückläufer"
am Tag werden, die mir mitteilen, dass "meine" Nachricht
nicht zugestellt werden konnte.
Im März habe ich meinen Junk-Ordner drei Wochen
lang nicht geleert. Dort waren mehr als 19.000 Nachrichten
gespeichert, die meinen betagten PC deutlich ausgebremst haben.
DAS nervt.
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Der Versand einer von mir exemplarisch ausgewerteten Spam-Mail
mit der IP-Adresse 58.20.106.108 stammt aus China. Dessen
Regierung mag zwar die eigene Bevölkerung von dem Zugang zu
den freien Inhalten im Internet beschränken, die dortigen
Server unterliegen jedoch bekanntermaßen miesen
Sicherheitsstandards und werden gerne von europäischen und
amerikanischen Hackern als Malware-Infrastruktur missbraucht.
DNSstuff.com hat mir den kompromittierten Server verraten:
inetnum: |
58.20.0.0 - 58.20.255.255 |
netname: |
CNCGROUP-HN |
descr: |
CNC Group HuNan province network |
descr: |
China Network Communications Group Corporation |
descr: |
No.156,Fu-Xing-Men-Nei Street |
descr: |
Beijing 100031 |
country: |
CN |
Inzwischen bin ich sehr froh darüber, dass mein E-Mail-Browser über einen sehr guten Spamfilter verfügt und ich den ganzen Mist nach grober Sichtung einfach löschen kann. Dabei kann natürlich die eine oder andere "gute" E-Mail übersehen werden und verloren gehen.
15.10.2007:
Was mir passieren kann, zeigt die Meldung bei
:
Spamhaus-Irrtum legt 50.000 E-Mailadressen lahm, tecchannel
12.10.2007
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Zitat |
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"Knusprig müssen sie sein"
Damit unterbrach der Leitende Oberstaatsanwalt H. die ausgefeilten Worte
des Kollegen I. beim Vortrag über die Strafbarkeit des Verkaufs von
Brötchen mit zu geringem Rohgewicht.
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Cyberfahnder |
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© Dieter Kochheim,
11.03.2018 |