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September 2010 |
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Gishing (1) | Hoeren. Internetrecht |
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10-09-24 Das gilt nicht nur für das Onlinebanking (3), dem klassischen Tummelplatz des Phishings, für Wareneinkaufskonten (4), Tauschbörsen-Accounts (5) und E-Mail-Konten (6), sondern besonders auch für die Zugangsdaten zu kostenpflichtigen Onlinespielen. Sie haben nicht nur einen Markt für Goldfarmen hervorgebracht, wo kommerziell hohe Spielstände erspielt und dann verkauft werden (7), sondern sind auch zum besonderen Angriffsziel für Phishing-Malware geworden, die die Kontodaten ausspäht. Davor warnt eine neue Studie von G Data (8). "Normale" Zugangsdaten zu kostenpflichtigen Spielen bringen in Boards der Underground Economy bis zu 40 € (9) und "hochwertige Accounts" mit exklusiven Spielständen vierstellige Erlöse (10). Die Methoden der Angreifen erstrecken sich über alle gewohnten
Techniken: Social Engineering in den Foren der interessierten Spieler
und Brute Force-Angriffe
(11)
sind genauso gängig wie der Einsatz spezialisierter Ausspäh-Malware mit
Keyloggern zum Protokollieren und Krablern, die die üblichen
Speicherstandorte in der Registry, im Browser-Cache und in den
Programmverzeichnissen durchsuchen. |
10-09-25 Der strafrechtliche Teil des imposanten Werkes wirkt unvollständig
(14)
und die Nachweise beschränken sich im wesentlichen auf die Zeit bis
2008. Allerdings werden das
Urteil
des BVerfG zur Onlinedurchsuchung
(15)
(S. 494) und die höchsten
Entscheidungen zur Beschlagnahme von E-Mails (S. 495)
berücksichtigt. |
Vorratsdatenspeicherung | ||
10-09-26 Auch Twister bleibt sich treu und kritisiert die EU-Kommissarin Cecilia Malmström wegen ihrer Äußerung, die meisten EU-Staaten würden die Vorratsdatenspeicherung haben wollen (17). Besonders beeindruckend finde ich Twisters Beispiel, dass die obersten Gerichte in Bulgarien und Rumänien die Vorratsdatenspeicherung als nicht vereinbar mit den nationalen Verfassungen betrachten. Ausgerechnet Bratkartoffeln. eco bejubelt hingegen die rechtswidrige Verwaltungsverfügung
(18),
von Websperren abzusehen und statt dessen die Kinderpornographie an
ihren Quellen zu löschen
(19).
Binnen einer Woche hätten fast alle Hoster die bösen Kinderpornoseiten
gelöscht. Das BKA sieht die Erfolgsquote aber nur bei der Hälfte der
Fälle. Wessen Zahlen sind falsch? Wahrscheinlich beide, was die Sache
auch nicht besser macht. |
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Anmerkungen | ||
(2) Siehe Arbeitspapier Cybercrime, S. 45. (3) sicheres Homebanking, 19.12.2008 (4) Geldwäsche in der Underground Economy, 05.09.2010 (5) Betrug mit PayPal, 12.09.2010 (6) Gegenspionage wider 'ZeuS' und 'Nethell', 19.12.2008 (7) McAfee, Länderstudie China, 27.07.2008 (8) Sabrina Berkenkopf, Ralf Benzmüller, Marc A. Ester, Gefahren für Gamer, G Data SecurityLabs 17.08.2010 (10) (8), S. 10, zeigt einen Screenshot, wo 2.550 $ in der Plattform playerauctions.com geboten werden.
(11)
kriminelle Verbindungen, 21.11.2008 |
(13) Materialien zum Internetrecht (14) Hoeren. Parzellierung des Internetrechts, 01.08.2009 (15) BVerfG, Urteil vom 27.02.2008 - 1 BvR 370/07, 595/07 (16) Stefan Krempl, Unionspolitiker machen bei Vorratsdatenspeicherung und Websperren Druck, Heise online 15.09.2010 (17) Twister (Bettina Winsemann) Die meisten EU-Länder wollen doch die Vorratsdatenspeicherung, Telepolis 15.09.2010 (18) Verweigerung, 29.11.2009
(19)
(16) |
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Cyberfahnder | ||
© Dieter Kochheim, 11.03.2018 |