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Den
Abonnenten des Newsletters habe ich kürzlich mitgeteilt, dass ich im Rahmen
des Cyberfahnders ein neues Projekt begonnen habe:
Praxis-Handbuch
zum IuK-Strafrecht.
Die ersten Texte sind eingestellt und schon bin ich unzufrieden. Es
handelt sich um eine HTML-Konstruktion mit iFrames, lässt sich ganz
hübsch anschauen und besonders die Navigation lässt sich sehr fein
anpassen. Was ist aber, wenn die Textseiten per Suchmaschine aufgerufen
werden? Dann sieht das nicht mehr so gut aus und die Navigation
funktioniert auch nicht mehr.
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Nun muss doch ein
normales CMS oder ein Wiki her - jedenfalls für das neue Projekt.
Deshalb folgen die großen Fragen des Lebens:
Hat jemand Tipps? Richtet mir das jemand ein?
Will sich wer beteiligen?
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(fast) 70.000 Seitenaufrufe |
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Seitenaufrufe und Besucherzahlen 2012
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Genau 69.589 Seitenaufrufe
zählte mein Hostprovider im Juli 2012. Das ist ein Rekord
(
fortlaufender Bericht). Die Besucherzahlen und der Traffic halten
sich im Spitzenbereich, nur der PDF-Download sank leicht auf 2.200 ab. Dabei bleiben die Seitenaufrufe je Besucher stabil beim Spitzenwert von
4,9. Alles in allem war das ein erfolgreicher Monat.
Die
beiden Kurven links zeigen die Tendenzen: Die monatlichen Besucherzahlen
(orange, unten) sind gleichmäßig geblieben und die Seitenaufrufe
tendenziell steigend (blau, oben). Rechts wird die Kurve mit den monatlichen
PDF-Downloads angezeigt. Die leichte Tendenz zur Sättigung des
Besucherinteresses wird auch darauf beruhen, dass seit April kein neuer
Aufsatz im PDF-Format erschienen ist. Zuletzt war das:
Dieter
Kochheim, Automatisierte Malware, April 2012
Im Juli sind einige interessante Beiträge
erschienen (
Monatsübersicht für Juli). Die meisten Abrufe erzielte der Artikel
über die
Auflösung des Charters der Hells Angels in Hannover. Der BGH hat die Rolle der Skimming-Täter im Vorbereitungsstadium zum Fälschungsdelikt
präzisiert ( Beihilfe des Spähers zum Computerbetrug), der WDR berichtete über
einen möglichen "Innenangriff" gegen POS-Terminals (
Skimming an der Quelle) und von McAfee sind zwei beachtliche Studien
erschienen (
Hacktivismus-Studie von Paget,
Operation High Roller).
Ein weiterer Beitrag berichtet über ein
Strafverfahren gegen Angeklagte aus dem Carding-Umfeld (
Carder's End). Mit dem
Gegenstand und den Gefahren der Cybercrime beschäftigt sich der
jüngste Aufsatz, in dem ich einige Gegenpositionen zu zwei anerkannten
wissenschaftlichen Autoren einnehme.
Der Rückblick auf die beherrschenden Themen
verwies im Juli wegen des Vorjahres auf die
verdeckten Ermittlungen im Internet. Das betreffende Arbeitspapier
erzielte mit 322 Downloads den Spitzenplatz im Juli 2012.
Dieter
Kochheim, Verdeckte Ermittlungen im Internet, Juli 2011
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Top 10 der Arbeitspapiere im Juli 2012 |
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Der "ewige"
Spitzenreiter -
Skimming #2 - wurde jetzt überholt von den
Verdeckten
Ermittlungen im Internet. Das Skimming bleibt aber das
bevorzugte Download-Thema, weil die dritte Auflage -
Skimming #3 - auch schon mehr als 1.500 Abnehmer gefunden
hat (zusammen: 5.970).
Die
Beschreibung der Erscheinungsformen der
Cybercrime aus dem Jahr 2010 hält sich wacker und ist jetzt
knapp unter der 3.000er Linie. Ihr folgt das
IuK-Strafrecht mit 2.540 Downloads. Über 1.000
Downloads zählen jetzt:
Es folgen weitere 50 PDF-Dokumente mit mehr als
100 Downloads. Sie verzeichnen in der Summe 16.716 Downloads.
Insgesamt
zähle ich seit 2010 knapp 40.000 Downloads (39.194), wovon fast 16.000
im laufenden Jahr stattfanden (15.898). Einen Eindruck davon vermittelt
die Kurve rechts. Sie zeigt den monatlichen Download 2012 in Gigabyte (im
Durchschnitt 4,46 GB), der nur eine geringe Schwankungsbreite zeigt. Im
Vorjahr betrug der durchschnittliche Traffic übrigens nur 1,98 GB im
Monat.
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Top 10 der Webseiten im Juli 2012 |
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Fast
1.100 Aufrufe verzeichnet das
Gästebuch. Ihm folgen die Navigationsseiten für die
Hauptthemen und bis zur Position 8 verschiedene andere Dienste aus dem
Cyberfahnder.
Erst und nur auf Position 9 erscheint eine Meldung aus
dem Juli:
Hells Angels in Hannover aufgelöst.
Beachtlich
sind die Zahlen für das Lexikon. Die beliebtesten sind die Buchstaben B
und F mit jeweils 186 Aufrufen. Alle Buchstaben-Seiten zusammen kommen
auf 4.091 Aufrufe; zusammen mit den begleitenden Übersichten aus dem
Lexikon sind das 5.296 Seitenabrufe. |
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Top 10 der Meldungen im Juli 2012 |
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Ende des Prozesses gegen Verena Becker
Der
Spitzenreiter der vorausgangenen zwei Monate, die Auseinandersetzung mit
dem Strafprozess gegen Verena Becker (
Zeitgeschichte der Siebziger Jahre vor Gericht), schaffte es nur
noch auf 69 Abrufe und damit nicht in die Top 10. Dennoch hat der
Beitrag immer noch mehr Aufmerksamkeit hervorgerufen als viele der
neueren Meldungen.
Die
sueddeutsche.de schrieb am 12.07.2012:
Nach
Auffassung des Stuttgarter Gerichts hat Becker "psychische Beihilfe" zu
dem Dreifachmord an Buback und seinen beiden Begleitern am 7. April 1977
geleistet. Das OLG sah als erwiesen an, dass Becker die Entscheidung für
das Attentat im Beisein der späteren Täter "mitbestimmt" und die Täter
in ihrem Tatentschluss "wissentlich und willentlich" bestärkt habe.
Dafür wurde sie zu einer Freiheitsstrafe von
vier Jahren verurteilt, wovon zwei Jahre und sechs Monate bereits als
vollstreckt gelten (
sueddeutsche.de, 06.07.2012). Das klingt milder als es ist: Verena
Becker hat bereits eine lebenslängliche Freiheitsstrafe verbüßt und ene
höhere Strafe darf eigentlich nicht festgesetzt werden, wenn die
Einzelstrafen gesamtstrafenfähig sind - wie hier. Von der neuen Strafe
sind etwa 4 Monate Untersuchungshaft abzuziehen, so dass sie rechnerisch
2 Jahre und 10 Monate von der neuen Strafe schon verbüßt hat. Der Rest
wird dann wohl zur Bewährung ausgesetzt werden müssen.
Die
Hälfte der gefragtesten Meldungen stammen selber aus dem Juli 2012. Der
Rückblick auf das letzte Jahr hat nicht nur den Download für das
Arbeitspapier über die
Verdeckten
Ermittlungen im Internet angereizt, sondern auch für die
damit verbundene Meldung
(
Verdeckte Ermittlungen im Internet). Das gilt auch für das
Bilderbuch Skimming-Strafrecht, nicht aber für den kleinen
Aufsatz
Was kommt am Ende raus? aus dem Dezember 2011. Woher das
plötzliche Interesse an ihm kommt, weiß ich nicht.
Am meisten überrascht hat mich jedoch die Nachfrage nach der
Spam von Melanie Redlich. Das war ein Schnellschuss und eine
Reaktion auf eine Spam-Mail, die ich erhalten habe.
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Meldungen aus Juni und Juli 2012 |
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Die
Meldungen aus dem Juni haben wenig Interesse hervorgerufen (die hier
angezeigten Werte sind geringfügig höher als in der obigen Aufstellung,
weil hier alle URLs zusammengefasst wurden). Meine Rückmeldung aus dem
Urlaub interessierte nicht (
kalt ist es hier, zuhause) und die Nabelschau auf die
Entwicklungen beim Cyberfahnder auch nicht
(
Maizahlen. 2 Rekorde im flauen Mai ...). Die Meldungen aus
der dualen Welt finden deutlich mehr Interesse und am meisten die
Erörterung der verdeckten Ermittlungen im Internet (
zwischen NoeP und VE).
Die
Juli-Meldungen zeigten ein ganz anderes Bild. Großes Interesse fanden
die Hells Angels und die nicht so richtig wichtige Spam-Mail von Melanie
Redlich. Die wichtigen Beiträge über das
Skimming an der Quelle, über die
Rettung der Finanzwirtschaft
und über die
Gegenstände und Gefahren der Cybercrime blieben ziemlich
unbeachtet.
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Fazit |
Knapp
70.000 Seitenaufrufe im Juli 2012 sind ein toller Erfolg. Der Blick auf
die aktuellen Meldungen lässt hingegen Zweifel daran aufkommen, ob sich
der Aufwand lohnt. Nicht unerhofft, aber unerwartet wird eine Meldung
zum Dauerbrenner, wie die über Verena Beckers Prozess (
Zeitgeschichte der Siebziger Jahre vor Gericht) oder die über den
Kontoeröffnungsbetrug. Die Dienste im Cyberfahnder zeigen
aber, dass sich eine Nachfrage erst entwickelt und dazu Zeit braucht,
wenn das Angebot schon da ist. 5.300 Abrufe vom Lexikon sprechen (jetzt)
für sich.
Der kaum schwankende Traffic und die
Nachfrage-Daten im übrigen
(
fortlaufender Bericht) zeigen, dass der Cyberfahnder ein starkes
Nischenprodukt ist. Seit einem Jahr sind schmerzliche Einbrüche
ausgeblieben und die Tendenz bei der Nachfrage ist steigend.
Popularitätssteigernde Brenner wie die Arbeitspapiere über die
Verdeckten
Ermittlungen im Internet, das
IuK-Strafrecht und über die Erscheinungsformen der
Cybercrime sind arbeitsaufwändig und riskant, weil sie auch
auf Desinteresse stoßen können. Das ist den
Eskalationen widerfahren, dem Aufsatz über das
Skimming
(bei Digma) und der
Zeitgeschichte der Cybercrime. Dem jüngsten Aufsatz über die
Automatisierte Malware
droht das auch.
Mir schrieb
unlängst ein freundlicher Beobachter, dass allein das Projekt
Praxis-Handbuch
zum IuK-Strafrecht ein Lebenswerk ist und eines richtigen
Mitabeiterstabes bedarf (er sprach von einem Lehrstuhl mit
wissenschaftlichen Mitarbeitern, Kanzlei, Bibliothek und
Forschungsmitteln). Sie müssen koordiniert und geführt werden, was
ebenfalls Aufwand bereitet.
Der Einwand
macht mir zu schaffen. Ich merke, dass allein schon die Arbeit am
Cyberfahnder anstrengend ist. Es gibt zeitliche Lücken bei der aktuellen
Berichterstattung, die wieder aufgefangen werden, aber die Erwartungen
des Lesers nach Kontinuität enttäuschen. Der Cyberfahnder hat sich zwar
zu eine Art Nachrichtenportal gewandelt, es wäre hingegen vermessen zu
erwarten, allein durch Aktualität Besucher zu binden. Das ist auch nicht
seine Stärke, sondern die Themen, die hier behandelt werden, ihre
sachkundige Auswahl und meine fachlichen Kommentare.
Ich werde
mich etwas zurücknehmen und meine Erwartungen an das, was ich schaffen
kann, zurückschrauben müssen.
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