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August 2012

29.08.2012 Cyberfahnder intern
zurück zum Verweis zur nächsten Überschrift ernüchterndes Ergebnis: Das Ende der Fahnenstange ist erreicht!



 
 Statistische Auswertungen über die eigene Webseite ermüden den Leser und geben dem Veranstalter die Chance, sein eigenes Handeln und die Sinnhaftigkeit des Programms "Cyberfahnder" zu überprüfen. Hier geht es wieder einmal um Besucherzahlen und Seitenaufrufe, die auf dem ersten Blick nicht schlecht aussehen. Eine aufwändige Auswertung der Seitenaufrufe, die allein die Meldungen im Cyberfahnder betrifft, offenbart eine schlichte und ernüchternde Erkenntnis:
 

 
erfreuliche Summen
Meldungen im Überblick und Schlusslichter
gefragte Meldungen (Top 30)
ernüchterndes Fazit
Nachtrag
 

Im Endeffekt lohnt sich der betriebene Aufwand nicht!

 Selbst die Seiten mit der größten Attraktivität weisen nicht die Zahlen auf, die die stunden- und tagelange Arbeit an ihnen als lohnend rechtfertigen würde. Das gilt zuerst für die aktuellen Meldungen, die zunächst wenig oder überhaupt nicht abgerufen werden und erst im Laufe der Zeit eine gewisse Nachfrage durch Suchmaschinen-Zugriffe erfahren. Selbst wichtige Beiträge bleiben zahlenmäßig im Belanglosen.

Seit dem Juli 2008 wurden 168.209 Meldungen im laufenden Jahr vom Cyberfahnder abgefragt. Das klingt zunächst mächtig. Aber es sind insgesamt 849 Meldungen vorhanden und das verringert den Durchschnitt der Abfragen auf knapp 200. Die Spitzenmeldung über den Becker-Prozess ( Zeitgeschichte der Siebziger Jahre vor Gericht) kommt gerade 'mal auf 1.345 Abrufe und die nächsten Ränge rutschen ganz schnell in Richtung auf den statistischen Durchschnitt ab.

 Was als Absicherung einer positiven Erwartung begann, wurde zum Desaster. Die Zahlen lügen nicht, auch wenn sie gewisse Spielräume für die Bewertung eröffnen. Die Webseite des Cyberfahnders ist inzwischen so mächtig und stark an Seiten, dass sie Attraktivität durch Masse generiert, weil sie von Suchmaschinen präsentiert wird. Das echte Interesse an den laufenden Änderungen und Entwicklungen ist hingegen gering.

 Trotz guter oberflächlicher Zahlen muss ich gestehen:
Der Cyberfahnder ist gescheitert.

 Der Aufwand, den ich betrieben habe, hat mir persönlich genutzt, weil er mir viele Erkenntnisse und Spaß bereitet hat. Bei nüchternder Betrachtung ist hingegen eine Fortsetzung nicht sinnvoll, weil die Arbeit an der Webseite immer mehr zur Pflicht und nicht zur Kür wird. Das verträgt sich nicht mit Hobby und Spaß in der Freizeit.
 

zurück zum Verweis erfreuliche Summen
 

 
 Die wichtigsten statistischen Zahlen werden im fortlaufenden Bericht gezeigt und beruhen auf den Angaben meines Hostproviders. Neben dem Traffic, also dem Gesamtvolumen der abgerufen Daten des Cyberfahnders, sind die Besucherzahlen (Sessions) und die Seitenaufrufe (Pageviews) von besonderer Bedeutung. Um aus ihnen Schlüsse zu ziehen, muss man wissen, wo die Grenzen ihrer Aussagefähigkeit sind.

 Das gilt zunächst für die Besucherzahlen. Gezählt werden alle Domänen, die an dem jeweiligen Tag auf die Webseite zugegriffen haben. Im Mai 2012 habe ich genauer die
Herkunft der Besucher des Cyberfahnders betrachtet und dabei festgestellt, dass ein beachtlicher Anteil auf Landes- und Behördennetze entfällt. Diese greifen auf die Inhalte im Internet über einen Proxyserver zu, so dass sie täglich nur als ein einziger Besucher gezählt werden. Die Anzahl der Personen, die aus dem Inneren dieser Netze auf den Cyberfahnder zugreifen, bleibt unbekannt.

Auch die Seitenaufrufe als solche geben kein vollständiges Bild und sind tatsächlich höher. Das liegt daran, dass die Besucher aus Landes- und Behördennetzen zunächst die Seiten aus dem Zwischenspeicher (Cache) des zentralen Proxyservers geliefert bekommen, ohne dass sie vom Hostprovider neu abgerufen werden.

Die schlichten Zahlen geben deshalb nur eine Näherung wieder. Anders sieht das wegen der Tendenzen aus, die insgesamt ganz erfreulich sind.
 

 Die obere Kurve zeigt die monatlichen Seitenaufrufe zwischen Januar und August 2012, wobei die Summen seit März 2012 über 60.000 monatlichen Seitenaufrufen liegen.

 Die untere Kurve gibt die wöchentlichen Seitenaufrufe als Tagesdurchschnitte wieder. Sie ragt links heraus, weil die Monatskurve mit der Summe der Seitenaufrufe erst Ende Janur 2012 beginnt.

Sie zeigen deutlich stärkere Schwankungen, die auch von Feiertagen und Urlaubszeiten geprägt sind. Wenn man dabei nur die unteren Kurventäler betrachtet, bemerkt man einen deutlichen Anstieg der Tagesdurchschnitte von etwa 1.500 im Januar bis etwa 1.800 im August 2012. Besonders "turbulent" waren die Monate Juni und Juli mit hohen Spitzen- und Tiefenwerten, die sich im Monatsdurchschnitt wieder ausgeglichen haben.

Vergleicht man die Summen aus dem Jahr 2011 mit denen aus dem laufenden Jahr, zeigt sich, dass alle Werte, die die Nachfrage betreffen, deutlich angestiegen sind und im Jahr 2012 ihr quantitaives Niveau gehalten haben.

 

 
Die angegebenen Zahlen geben keine qualitativen Auskünfte und machen keine Unterschiede zwischen PDF-Dokumenten, Meldungen und Navigationsseiten. Die weiteren Auswertungen beschränken sich deshalb auf die Meldungen im Cyberfahnder.
 

zurück zum Verweis Meldungen im Überblick und Schlusslichter
 

 
 Ausgewertet wurden alle Aufrufe von Meldungen zwischen Januar 2012 und August 2012 (Stichtag: 25.08.2012). Damit wird das aktuelle Interesse der Besucher an den Inhalten des Cyberfahnders ausgelotet, wobei zwei Besonderheiten berücksichtigt werden müssen:

Die Meldungen begannen im Juli 2008 mit eigenständigen Seiten. Die vorausgegangenen "Trends" wurden nicht berücksichtigt.

Durch die Betrachtung aller Aufrufe seit dem Januar 2012 werden die Meldungen bevorzugt, die seit Dezember 2011 erschienen sind. Das liegt daran, dass sie immer auch - jedenfalls vorübergehend - auf der Startseite des Cyberfahnders präsentiert wurden. Alle früheren Meldungen konnten nur über die Suchfunktion auf der Webseite, eine der Navigationsseiten oder - was die meisten Fälle betreffen dürfte - über eine Suchmaschine erreicht werden.
 

  HTML-Seiten Gesamtgröße Seitengröße Aufrufe gesamt Duchschnitt
2008 199 2,82 MB 14,52 KB 26.232 132
Hochrechnung ~ 400 5,64 MB 14,52 KB    
2009 239 3,84 MB 16,55 KB 33.540 141
2010 201 3,76 MB 19,20 KB 45.412 226
2011 120 3,07 MB 26,22 KB 36.196 302
2012 91 2,77 MB 31,26 KB 26.836 295
Hochrechnung 137 4,16 MB 31,26 KB    

Summen 849 16,26 MB 19,61 KB 168.209 198

 Die erste Tabelle zeigt die allgemeinen Werte im Jahresvergleich. Allein im zweiten Halbjahr 2008 entstanden 199 Seiten mit meistens kurzen Meldungen, wie die Seitengröße mit durchschnittlich 14,52 Kilobyte zeigt. In ihrer aktuellen Version ist jede Seite - ohne jeden Inhalt (Content) - 13,5 KB groß. Damit wird ihr Aussehen, ihr Kopfbereich und die Navigation im Layout gesteuert. Für den Content bleibt dabei nicht viel übrig. 2008 begann ich mit sehr vielen einzelnen Meldungen. Auf ein ganzes Jahr hochgerechnet wären es etwa 400 gewesen.

 Das änderte sich im Laufe der folgenden Jahre. Die Anzahlen der Seiten mit Meldungen wurden immer geringer und gleichzeitig wurden die Seiten immer größer. Seit April 2011 fasse ich Meldungen grundsätzlich zusammen und präsentiere sie thematisch aufeinander abgestimmt.

 

 
 Das hat zur Folge, dass mehr Inhalte je Seite präsentiert werden, wodurch natürlich auch die Attraktivität sowohl wegen der Suchworte, wenn Suchmaschinen eingesetzt werden, wie auch bei der manuellen Auswahl steigt, wenn der Besucher die Navigationsseiten nutzt. Dahinter steckt die Absicht, den Besucher, der sich für ein bestimmtes Thema interessiert, auch zu den übrigen Meldungen zu locken, die mit ihm in Verbindung stehen.

 Der Cyberfahnder verfügt über 849 Seiten mit Meldungen, die 16 Megabyte Platz auf dem Hostspeicher beanspruchen (ohne Grafiken und Monatsübersichten). Das erste Ergebnis ist: Alle Seiten wurden im Verlauf des Jahres 2012 aufgerufen. Der erste Blick gilt den Seiten, die am schlechtesten abgeschnitten haben. Dabei ist zu unterscheiden zwischen den aktuellen Seiten, die noch keine Chance gehabt haben, vom Publikum wahrgenommen zu werden, und den betagten, die auf Desinteresse gestoßen sind.
 

1 Fürsorgliche Warnungen News 05.08.2012 11
2 jedem das Seine Rspr 21.08.2012 12
3 Rückruf zu den Salomonen KOK Bull 21.08.2012 21
4 wem gehört Pi? News 22.08.2012 27
5 5 Millionen unter .nl Domains 09.08.2012 34
6 lauter Todsünden News 12.08.2012 55
7 Praxishandbuch und 70.000 Seitenaufrufe intern 05.08.2012 56
8 Gelbe Gefahr. Die Domainzahlen im Juni Domains 06.07.2012 68
9 über kleine Klauentiere auf verschiedenen Spielplätzen News 07.08.2012 70
  Iran soll vom Internet getrennt werden duale Welt 11.08.2012 70
10 BGH verfestigt seine Rechtsprechung Rspr 12.08.2012 73
1 Verräter und Provokateure. Chinese Cyberwar duale Welt 29.03.2009 32
2 dumm gelaufen. Entlassung ohne Ausschluss Rspr 13.09.2009 54
3 Nummerierungskonzept News 04.11.2009 57
4 Deutschsprachige Rogue Provider Karaboga 05.11.2009 60
5 spannender Oktober intern 27.10.2008 61
6 neuer InfoBrief der BNA News 27.10.2008 63
  Bezahlung für Inhalte News 13.10.2009 63
7 Grafiken und Animationen im Cyberfahnder intern 10.08.2008 64
8 neue EU-Richtlinien für den Telekommunikationsmarkt News 20.12.2009 65
  Zweitverwertung. konstante Lichtgeschwindigkeit News 31.10.2009 65
  Schreiben oder Klicken? duale Welt 23.10.2008 65
  Sturmwurm rührt sich nicht Malware 22.10.2008 65
  BNA gegen schwarze Schafe duale Welt 13.08.2008 65
9 Bezahlung für Inhalte News 13.10.2009 67
  armer von Gravenreuth duale Welt 06.11.2008 67
  Cyberfahnder im September intern 02.10.2008 67
10 Gleichfluss Domains 09.10.2008 68

 Unter den "jungen" Meldungen (obere Tabelle) stammen tatsächlich 9 aus dem August 2012. Nur Platz 8 fällt aus dem Rahmen und behandelt die Domainzahlen im Juni. Die monatlichen Berichte über die Entwicklung der Domainzahlen werden ständig schlecht besucht. Ich könnte sie aufgeben, hänge aber ein bischen an dieser Rubrik.

 Die Looser im übrigen entstammen den Jahren 2008 und 2009. Es handelt sich durchweg um kurze Meldungen mit (seinerzeit) aktuellem Bezug, die inhaltlich an Bedeutung verloren haben. Das Schlusslicht bildet die Doppelmeldung über Verräter und Provokateure über Jörg Taus und den Chinese Cyberwar. Über Taus redet niemand mehr. Aber über den Cyberangriff gegen die tibetische Exil-Regierung des Dalai Lama könnte man immer noch reden. Hier bleiben Fragen.

Auf Rang 5 freue ich mich über 304 Besucher am 22.10.2008 und 1.809 Seitenaufrufe am 25.10.2008. Das interessiert heute wirklich niemanden. Das gilt auch für Rang 7 über die Grafiken und Animationen im Cyberfahnder.

 Eine klare Aussage lässt sich aus den Schlusslichtern nicht ableiten, zumal sie durchaus Themen ansprechen, die aktuell geblieben sind. Das gilt für die Sturmwurm-Botware genau so wie Glasers Auseinandersetzung mit der Sprach- und Texterkennung
( Schreiben oder Klicken?).

 Je älter und je kürzer Meldungen sind, desto eher landen sie bei den Suchmaschinen-Ausgaben auf den hintersten Seiten. Das zeigt sich auch hier. Von den 849 Seiten mit Meldungen haben 165 Seiten weniger als 100 Aufrufe im Jahr 2012 erfahren und das sind ganz überwiegend die ältesten Meldungen: 77 aus dem Jahr 2008, 73 aus dem Jahr 2009, nur eine aus 2010 und keine aus 2011. Erst wieder die jüngsten Meldungen (siehe obere Tabelle) belegen 14 Plätze mit weniger als 100 Aufrufen.

Das sind keine auffälligen Ergebnisse, die für sich alleine zum Umdenken oder zu einem Strategiewechsel Anlass geben.

 

 
 Eine offene Frage bleibt, ob die "Looser" überhaupt von Menschen abgerufen wurden oder nur von Crawlern, die die Datenbanken von Suchmaschinen bestücken. Die Crawler prüfen zunächst anhand der Bestandslisten, ob die Seite schon im Bestand ist und seither verändert wurde, ohne die Datei selber zu laden. Das spricht dafür, dass auch die wenig abgerufenen Seiten tatsächlich von menschlichen Interessenten abgefragt wurden. Mit einer Ausnahme: Das Schlusslicht wurde im Durchschnitt vier Mal im Monat abgefragt ( Verräter und Provokateure. Chinese Cyberwar). Das ist die Grenze, bei der ich Crawler-Ernten erwarte ( Herkunft der Besucher des Cyberfahnders).

 Die "Looser" sind eben das, was sie sind: Alte Meldungen ohne besondere aktuelle Bedeutung. Über sie ist die Zeit hinweg gegangen.

 Bekanntlich kennt jede Regel eine Ausnahme und das gilt für die einzige U-100-Seite aus dem Jahr 2010: Dominoeffekte (15.04.2010). Sie behandelt Kritische Infrastrukturen und kaskadierende Katastrophen. Das Thema hat die schlechte Platzierung (74 Aufrufe) nicht verdient. Der Grund dafür dürfte sein, dass ich nur einen einzigen externen und einen weiteren internen Link gesetzt habe und ansonsten kommentiere. Das führt zu schlechten Bewertungen bei den Suchmaschinen.
 

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 Die Rangliste der 30 begehrtesten Meldungen wird von zwei Seiten angeführt, die mehr als 1.000 Abfragen erzielt haben, und wird dominiert von Meldungen seit dem Dezember 2011. Wäre es anders, wäre es schlimm. Mit den Meldungen reagiere ich auf aktuelle Begebenheiten und sie werden deshalb auch wahrgenommen.
 

1 Zeitgeschichte der Siebziger Jahre vor Gericht News 20.05.2012 1.345
2 Verdeckte Ermittlungen im Internet Recht 27.07.2011 1.013
3 Cybercrime - gibt es eigentlich nicht Cybercrime 09.04.2012 994
4 Turbulenzen beim bargeldlosen Zahlungsverkehr Wirtschaft 06.02.2010 935
5 Kontoeröffnungsbetrug Recht 18.03.2012 895
6 straflose Erschießung eines SEK-Beamten Recht 10.01.2012 709
7 Beweisverwertungsverbote und Schwellen Recht 05.11.2011 705
8 Gefährdungsschaden und Schwellengleichheit Recht 08.01.2012 682
9 kriminelle Vereinigungen unter Dieben im Gesetz Recht 06.01.2012 674
10 Gebt mir den Ehrensold ! duale Welt 26.02.2012 668
11 Schaden und schadensgleiche Vermögensgefährdung Recht 31.01.2010 656
12 Machbarkeitsstudie ohne zureichende Daten und Instrumente duale Welt 29.01.2012 655
13 Nutzung sozialer Netzwerke zu Fahndungszwecken Recht 09.08.2011 646
14 Schwachstellen, Bedrohungen und Honigtöpfe duale Welt 03.03.2012 631
15 Was kommt am Ende raus? Recht 26.12.2011 625
16 eierlegende Wollmilchsau (EMV-Chip) Technik 20.03.2011 586
17 geschlossene Boards sind öffentliche Räume Recht 17.03.2012 579
18 globale Sicherheitsbedrohungen Cybercrime 27.07.2008 557
19 Meldungen aus der dualen Welt duale Welt 29.12.2011 544
20 Hacktivismus, Schutzrechte und Grenzen der Abmahnung duale Welt 15.01.2012 532
21 Vermögensverlust großen Ausmaßes und die Strafzumessung Recht 24.03.2012 514
22 ULD: Katastrophe für den Datenschutz im Internet (E-Geld) Wirtschaft 09.07.2011 512
  Wozu brauchst Du einen Bagger, wenn Du Dein Löffelchen has(s)t? duale Welt 22.03.2012 512
23 Angleichung des Rechts beim Falschgeld und Rauschgift Recht 13.03.2011 499
24 Erpressung mit automatischer Malware Cybercrime 24.04.2012 494
25 Ermittlungen bei Facebook & Co. Recht 08.08.2011 493
  Die goldene Brücke (Versuch und Rücktritt) Recht 30.12.2011 493
26 Härtere Gangart gegen das Skimming und für die materielle Gerechtigkeit Recht 05.04.2011 491
27 weltweite Datenmenge. Geheimnisverrat von Wikileaks duale Welt 12.02.2011 490
28 BGH zum Skimming Recht 24.03.2012 477
29 Berichte und Studien zu einzelnen Sicherheitsaspekten Cybercrime 25.02.2012 470
30 Verbot von Funkzellenabfragen Recht 09.02.2012 463

 Der Spitzenreiter mit 1.345 Downloads ist der aus NRW gesponsorte ( plätschernde Fahrwasser) Beitrag über den Prozess gegen Verena Becker: Zeitgeschichte der Siebziger Jahre vor Gericht. Ihm folgt mit 1.013 Abrufen die Werbung für das gegenwärtig erfolgreichste Arbeitspapier - Dieter Kochheim, Verdeckte Ermittlungen im Internet ( Top 10 der Arbeitspapiere im Juli 2012): Verdeckte Ermittlungen im Internet.

 Die Rangliste enthält besonders viele Beiträge, die rechtlich anspruchsvoll sind, was die Ränge 5 bis 9 anschaulich zeigen. Meine Auseinandersetzung mit der Cybercrime als solche - Cybercrime - gibt es eigentlich nicht - wird gut wahrgenommen, wenn sie sich aufdrängt, aber nicht gesucht. So wirkt der Beitrag über die
Erpressung mit automatischer Malware mit 494 Abfragen etwas abgeschlagen. Die einzige Ausnahme stellt der älteste Beitrag aus dem Jahr 2008 dar, der die globalen Sicherheitsbedrohungen und einige der grundlegenden Studien behandelt, die für meine Forschungen bestimmend waren. Seine gute Platzierung erfreut mich.

 Die Themen zeigen, dass besonders die kritischen Auseinandersetzungen mit Rechtsfragen und ihre fachlichen Darstellungen nachgefragt werden - zum Beispiel wegen des
Kontoeröffnungsbetruges. Dadurch bleibt auch ein älterer Beitrag wie der über den Schaden und die schadensgleiche Vermögensgefährdung von dauerndem Interesse.

 Die Zahlen hinterlassen aber auch einen schalen Nachgeschmack. 586 Downloads für den Aufsatz über den EMV-Chip aus dem März 2011 ( eierlegende Wollmilchsau) klingen zunächst ganz gut. Müsste das Thema nicht viel mehr Leute interessieren? Die Antwort ist: Ja!

 Die schwachen Abfragewerte bei den aktuellen Meldungen und den anspruchsvollen Beiträgen, die hier aufgeführt sind, hinterlassen einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits werden sie wahrgenommen und nachgefragt und andererseits doch nicht so stark, wie ich es mir wünschen würde. Einerseits ist ein gewisser Erfolg sichtbar und andererseits bleibt die Frage, ob sich der Aufwand lohnt.

Gewisse Erfolge kann ich an Zahlen messen. Das gilt für die steigenden Seitenaufrufe je Besucher oder die zunehmenden Zugriffe auf den Index des Lexikons. Inhaltliche Auseinandersetzungen mit meinen Positionen fehlen weiterhin und Zuarbeiten gibt es keine. Einen kleinen Ausgleich stellen freundliche Kommentare im Gästebuch und gelegentliche E-Mails dar.

 

  

zurück zum Verweis ernüchterndes Fazit
 

 
 Eine weitere Verfeinerung der Auswertung macht keinen Sinn. Die Tabelle mit den 30 nachgefragtesten Meldungen spricht für sich.

Es gibt eine Nachfrage nach einer aktuellen, kritischen und fachlich tiefen Auseinandersetzung mit der Cybercrime.

Das Themenspektrum des Cyberfahnders zeigt keine überflüssigen Bereiche. Einzelne Aspekte könnten aufgegeben werden, ohne dass das Gesamtbild gestört würde (Domainzahlen, SF-Literatur). Sie würden den Aufwand nicht nachhaltig entlasten.

Die Nachfrage ist zu gering, um darauf großen Aufwand zu verwenden.

Der Cyberfahnder hat Achtungserfolge erzielt, was vor allem die Arbeitspapiere belegen. Vergleichbare Auflagen im Verlagswesen würden sich nicht erzielen lassen.

Die Resonanz ist hingegen katastrophal. Eine juristische Auseinandersetzung mit dem Cyberfahnder findet nicht statt. Etwas besser ist das Ergebnis im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit Sachfragen. Sie gibt es gelegentlich.

 Diese ergebnisoffene Auswertung hat zwei Tage Fummelarbeit in Anspruch genommen, wobei rund 10.000 Datensätze in der grundlegenden Tabelle zusammen gefasst werden mussten. Ihr Ergebnis ist nicht niederschmetternd, löst aber auch keine Euphorie aus.

 Die Frage nach dem Sinn ist eher ernüchternd. Ich habe sie schon im April 2011 gestellt ( 4 Jahre Cyberfahnder) und dann einige - auch mir - wichtige Werke geschaffen. Dabei habe ich viel gelernt und Erkenntnisse gewonnen, die mir bei kritischer Betrachtung allenfalls eine gewisse Genugtuung, aber keinen echten Gewinn bringen.

 Die Stärken der Cyberfahnder-Webseite sind:

Das Themenspektrum ist passend und schlüssig. Es lässt Freiräume für Extratouren und trifft als Nischenprodukt ein besonderes Interesse im Bereich der Polizei und der Staatsanwaltschaften.

Die Gestaltung und der formale Stil dürften dem Thema angemessen sein. Einerseits werden fachliche Belege und Quellen benannt und andererseits werden Prozesse und Zusammenhänge grafisch veranschaulicht. Über die Qualität der Grafiken lässt sich nicht streiten. Sie ist suboptimal (aber: ich bin kein Grafiker und habe meine ersten grafischen Gehversuche als Redakteur einer Schülerzeitung begonnen).

Die Sprache ist nicht einfach und gelegentlich bewusst mehrdeutig, aber frei von unsinnigen Fremdworten. Fachworte lassen sich hingegen nicht vermeiden. Ich merke bei mir eine zunehmende Unlust, alle aufkommenden Fachworte zu erklären.

Eine noch aktuellere Berichterstattung über die einschlägige Rechtsprechung und die Entwicklung des Rechts im Zusammenhang mit der Cybercrime ist mir nicht bekannt.

Es gibt keine anderen (populären) zusammenfassenden Auseinandersetzungen mit den kriminologischen Ausprägungen der Cybercrime im Zusammenhang mit Schurkenprovidern, automatisierter Malware, dem IuK-Strafrecht und den Entwicklungslinien der Cybercrime (bis hin zum Hacktivismus und dem Cyberwar).

 Die Schwächen sind hingegen:

Das Themenspektrum "Informationstechnik. Recht. Strafverfolgung" ist zu breit, um es als Einzelperson zu bewältigen. Eingrenzungen würden ihm hingegen nicht gerecht werden, weil sie den Überblick auf die Entwicklungslinien und gegenseitigen Einflüsse ausblenden würden.

Die Struktur der Webseite zerfleddert zunehmend. Ihre Inhalte müssten zusammengefasst und wegen des Zugriffs optimiert werden.

Ich bin vorgeprescht und glaube, überwiegend richtige Bewertungen und Lösungen gefunden zu haben. Wenn ich mich umschaue, dann fehlt es an anderen Läufern, mit denen ich reden und mich austauschen könnte.

 Ich danke ab an einem Punkt, an dem noch nichts Schlimmes passiert ist. Es gibt keine alarmierenden Einbrüche bei den Abfragen, keine peinlichen Fehler bei den Inhalten und keine inhaltlichen Gretchenfragen. Was als nüchternde und leicht euphorische Qualitätskontrolle begann, wurde zum Desaster: Das kann es nicht sein!

Das Interesse an dem Cyberfahnder ist zu gering, als dass sich der betriebene Aufwand lohnen würde. Allein dieser Beitrag hat 3 Urlaubstage in Anspruch genommen. Ich bin nicht glücklich über das Ergebnis. Der Aufwand war es hingegen wert, mir schließlich die Augen zu öffnen. Ein freies und kostenloses Projekt dieses Ausmaßes war interessant, wichtig und hilfreich. Es ist jetzt beendet.
 

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30.08.2012
 Ich habe mich heute auf der Startseite des Cyberfahnders verabschiedet und einen letzten Newsletter versandt. 7 spontane und gleichzeitig betroffene Rückmeldungen erfolgten darauf, über die ich mich alle gefreut habe.

 Nein, es ist Schluss! Den Cyberfahnder gibt es nicht mehr!

 Ich habe etwas mehr als 20 Jahre an den Themen "Informationstechnik", die damit verbundenen Ermittlungen und "Cybercrime" gearbeitet. Ich habe einiges bewirkt, vor allem im Bereich des Ermittlungsrechts, und bin wegen meiner analytischen Studien auf taube Ohren gestoßen. Beruflich habe ich nichts mehr mit der Cybercrime zu tun - und will auch nichts mehr mit ihr zu tun haben. Das sollen jetzt andere machen.

Fast 5 ½ Jahre habe ich den Cyberfahnder als Webseite betrieben und besonders den Praktikern in der Polizei Hilfe, Unterstützung und Ideen geliefert. In der Justiz braucht man mich hingegen nicht. Ich verabschiede mich mit Groll und werde auch die Cyberfahnder-typischen Aktivitäten aufgeben und kündigen.

Als ich vor 11 Jahren die StA Hannover verließ, verabschiedete ich mich mit dem Buchtitel von Douglas Adams: So long, and Thanks for all the fish. Nein, das kann ich für meine heutige Privatbilanz nicht wiederholen. Es bleibt beim: So long!

Ihr habt es so gewollt!, sage ich besonders in Richtung auf mein berufliches Umfeld. Ich werde nicht mehr schimpfen, werde keine Gedanken mehr auf die Rechtsfragen im Zusammenhang mit der Cybercrime verschwenden und werde keine Aufsätze zu diesem Thema schreiben. Ich bin raus!
 

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© Dieter Kochheim, 11.03.2018